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Kartograph bekommt nachträglich kein Geld für Euro-Scheine


Landgericht Frankfurt
Kartograf bekommt nachträglich kein Geld für Euro-Scheine

Von dpa, mak

25.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein 20-Euro-Schein: Für die Europa-Grafik wollte ein Mann aus Österreich eine Millionensumme.Vergrößern des BildesEin 20-Euro-Schein: Für die Europa-Grafik wollte ein Mann aus Österreich eine Millionensumme. (Quelle: Horst Galuschka/imago-images-bilder)
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Er wollte 5,5 Millionen Euro von der EZB für die Karten auf den Euronoten, ein Gericht schmetterte die Forderung jedoch ab. Der 88-jährige Kartograf geht daher leer aus.

Seine Europa-Grafik ist auf Euro-Geldscheinen milliardenfach im Umlauf, doch der Schöpfer kann vorerst nicht auf eine nachträgliche Vergütung hoffen: Das Landgericht Frankfurt hat die Klage eines 88 Jahre alten Kartografen aus Österreich abgelehnt, der von der Europäischen Zentralbank (EZB) 5,5 Millionen Euro für die Nutzung seines Werkes verlangt. Das am Mittwoch bekanntgewordene Urteil (Az.: 2-06 O 52/21) ist nicht rechtskräftig, da noch Berufung eingelegt werden kann.

Der Mann hatte dem Gericht zufolge für seine Darstellung des Kontinents verschiedene Satellitenbilder und digitale Dateien verwendet, bearbeitet und verändert, Küstenlinien, Fjorde und Inseln verschoben sowie Oberflächenstrukturen und Farben überarbeitet.

Nutzungsrechte gingen auf EZB über

Sein Bild wurde demnach im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs für die Banknoten 1996 beim Siegerentwurf verwendet. Der Österreicher übertrug gegen Zahlung von 2.180 Euro die Nutzungsrechte an die österreichische Nationalbank. Später ging die Lizenz auf die EZB über, die das Europa-Relief auf die Rückseiten sämtlicher Euro-Banknoten drucken ließ.

Das Gericht hielt die nach dem Urheberrecht erhobene Nachforderung von 2,5 Millionen Euro sofort und weiteren 3 Millionen Euro für die kommenden 30 Jahre nicht für rechtmäßig.

Die Bilddatei sei zwar bei der Gestaltung der Banknoten verwendet worden, weiche aber gleichzeitig so weit ab, dass ein selbstständiges neues Werk geschaffen worden sei, begründeten die Richter ihr Urteil. Unter anderem seien die Farbe verändert und bestimmte geografische Elemente nicht übernommen worden.

Euro-Designer erhält ebenfalls keine Tantiemen

Die Euro-Noten entworfen hatte der österreichische Designer Robert Kalina. Er musste ein Design finden, das kein einzelnes Land hervorhebe, erklärte er im Interview mit t-online Ende 2021.

Daher entschied sich Kalina für fiktive Brücken und Tore verschiedener Architekturstile, die die Vorder- und Rückseite der Euro-Noten seit 20 Jahren schmücken. Tantiemen für sein Design erhält Kalina laut eigener Aussage aber nicht, er habe lediglich eine Prämie der österreichischen Notenbank bekommen. "Die Ehre und der Ruhm waren das Honorar für den Euro", sagte er.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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