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Inflation: Diese Lebensmittel sind drastisch teurer geworden


Um ein Drittel – diese Lebensmittel sind drastisch teurer geworden


Aktualisiert am 29.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Einkauf in einem Supermarkt: Brot ist seit Jahresbeginn deutlich teurer geworden.Vergrâßern des Bildes
Einkauf in einem Supermarkt: Brot ist seit Jahresbeginn deutlich teurer geworden. (Quelle: Martin Wagner/imago-images-bilder)

Die Inflation in Deutschland ist im Juni zunΓ€chst nicht weiter gestiegen, sondern leicht gesunken. Trotzdem sind einige Produkte teurer geworden.

Atempause bei der Inflation? Tankrabatt und 9-Euro-Ticket haben die Inflationsrate im Juni gesenkt – wenngleich auch nur ein bisschen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt nur noch 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Mai war die Teuerungsrate mit 7,9 Prozent so hoch ausgefallen wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr, im April betrug sie 7,4 Prozent.

Gemeint ist damit stets der sogenannte Verbraucherpreisindex, der sich nach einem imaginΓ€ren Warenkorb richtet. In diesem liegen unzΓ€hlige Produkte, darunter nicht nur Lebensmittel, sondern auch Dinge, die es nicht im GeschΓ€ft gibt, zum Beispiel Kosten fΓΌr Energie, Reisen oder Verkehrsmittel.

Was nach trockener Theorie klingt, lΓ€sst sich leicht in die Praxis ΓΌbertragen: t-online hat dafΓΌr einen ganz eigenen Warenkorb zusammengestellt – und die Preise von Ende Juni mit denen von Ende Januar, also vor Kriegsausbruch, verglichen. Das Ergebnis: Die Preise zogen um rund 14,3 Prozent an.

Der t-online-Warenkorb

NatΓΌrlich handelt es sich dabei nicht um ein Preisexperiment mit wissenschaftlicher Genauigkeit. Denn im t-online-Warenkorb liegen – anders als in dem vom Statistischen Bundesamt – nur Produkte, die sich im Supermarkt kaufen lassen: KΓ€seaufschnitt, Milch, Cola, Nudeln, Obst, GemΓΌse, um einige Beispiele zu nennen. Und auf deren Preise der Tankrabatt oder das 9-Euro-Ticket nicht entlastend wirken wΓΌrden.

Zudem hat t-online nicht, wie das Statistische Bundesamt, mehrere SupermÀrkte angesteuert, um einen Durchschnitt zu bilden, sondern lediglich einen einzigen Rewe-Markt in der NÀhe unserer Redaktion in Berlin. Jeweils am letzten beziehungsweise vorletzten Tag des Monats zwischen Januar und Juni haben wir die Preise notiert, sie in eine Tabelle übertragen und anschließend die Teuerungsrate errechnet. Auch Aktionspreise haben wir bei der t-online-Inflationsrate herausgerechnet, weil sie das Ergebnis sehr verzerren würden.

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AuffΓ€llig ist, dass fast alle Produkte im Warenkorb teurer geworden sind – bis auf wenige Ausnahmen, die gleich viel oder gar weniger kosten. Etwa Schokolade, Salat oder Shampoo.

8,50 Euro mehr fΓΌr den gleichen Einkauf

Insgesamt hΓ€tte man fΓΌr den Einkauf Ende Januar 60,04 Euro zahlen mΓΌssen. Jetzt sind es ΓΌber 8,50 Euro mehr: 68,62 Euro mΓΌssten Kunden fΓΌr den gleichen Einkauf Ende Juni berappen.

Ein etwas anderes Bild zeigt sich, vergleicht man den Einkaufskorb mit dem von Ende Mai. Denn: TatsΓ€chlich sind viele Produkte bereits vor dem Juni teurer geworden, so etwa Hackfleisch, das seit Ende April 5,98 Euro kostet. Bei manchen Produkten sieht man jedoch auch einen starken Preisanstieg von April beziehungsweise Mai zu Juni.

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Zum Beispiel Kartoffeln. Diese sind von April zu Juni um 50 Cent teurer geworden, kosten jetzt 2,99 Euro. Anfang des Jahres mussten Kunden lediglich 2,29 Euro fΓΌr das 2,5-Kilogramm-Netz zahlen. Die gleiche Entwicklung zeigt sich bei Brot. Ein Kilogramm Krustenbrot zog im Preis von 1,29 Euro auf 1,59 Euro an. Im Mai war es noch zehn Cent gΓΌnstiger.

Wein und Bier sind teurer

Bei Wein zeigt sich ebenfalls ein deutlicher Preisanstieg ΓΌber die Zeit. Kostete eine Flasche Dornfelder zu Beginn des Jahres noch 3,99 Euro, waren es Ende MΓ€rz bereits 4,29 Euro. Der Preis blieb zunΓ€chst stabil, bis er Ende Juni auf 4,99 Euro sprang.

Auch fΓΌr Bier mΓΌssen die Deutschen tiefer in die Tasche greifen: Der Kasten Radeberger kostete durchgehend 14,80 Euro – bis auf Januar. Hier war er wegen einer Aktion reduziert auf 10,49 Euro. Jetzt aber stieg der Preis um knapp 70 Cent auf 15,49 Euro an.

TatsΓ€chlich hat sich der Preisauftrieb bei Lebensmitteln nochmals beschleunigt – und das auch wegen der "preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie", so das Statistikamt. Nahrungsmittel kosteten demnach 12,7 Prozent mehr als im Juni 2021, im Mai 2021 lag das Plus zum Vorjahresmonat noch bei 11,1 Prozent.

GefΓΌhlte Inflation "historisch hoch"

Preistreiber Nummer eins bleibt jedoch die Energie. Sie verteuerte sich im zu Ende gehenden Monat um 38 Prozent. Allerdings war das Plus im Mai mit 38,3 Prozent noch etwas hΓΆher ausgefallen. FΓΌr Dienstleistungen mussten diesmal nur 2,1 (Mai: plus 2,9) Prozent mehr bezahlt werden.

In der Wahrnehmung der Verbraucher steigen die Preise indes mehr als doppelt so schnell wie offiziell gemessen: Die gefΓΌhlte Inflationsrate liege derzeit bei fast 18 Prozent, sagte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Das ist ebenfalls historisch hoch." Viele Haushalte mΓΌssten auf Erspartes zurΓΌckgreifen, um ΓΌber die Runden zu kommen.

Hinweis: NatΓΌrlich lΓ€sst sich die von t-online errechnete Inflationsrate nicht eins zu eins mit der vom Statistischen Bundesamt vergleichen. Auch weil es hier menschliche und rechnerische Fehler geben kann. Es wΓ€re daher unseriΓΆs, konkrete SchlΓΌsse daraus zu ziehen. Dennoch vermittelt sie einen Eindruck davon, wie stark die Preise wirklich gestiegen sind. t-online wird die Preise weiterhin verfolgen und in den kommenden Monaten immer wieder Artikel ΓΌber den Warenkorb verΓΆffentlichen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • t-online-Warenkorb
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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