Deutsche Exporte nach Russland brechen ein
Wegen der Sanktionen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg sind die deutschen Exporte nach Russland um 53 Prozent zurรผckgegangen. Die Einfuhren aus China stiegen deutlich.
Im September lagen die deutschen Exporte nach Russland demnach bei 1,1 Milliarden Euro und damit 52,9 Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Importe aus Russland sanken wertmรครig um 37,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Dieser Rรผckgang wรคre ohne die gestiegenen Preise โ vor allem im Energiebereich โ noch deutlicher ausgefallen. Mengenmรครig sanken die Einfuhren aus Russland sogar um 66,6 Prozent gegenรผber September 2021. Die Erdรถl- und Erdgasimporte aus Russland sanken wertmรครig um rund 50 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro und mengenmรครig um 69 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen.
Trotzdem waren Erdรถl und Erdgas weiter die wichtigsten Importwaren aus Russland. Weitere nachgefragte Gรผter waren Kokerei- und Mineralรถlerzeugnisse, die um 60 Prozent auf 0,4 Milliarden Euro zulegten, und Metalle, bei denen das Einfuhrvolumen jedoch um gut 42 Prozent auf 0,2 Milliarden Euro sank.
USA wichtigstes Zielland deutscher Waren
Nach dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar in die Ukraine haben die Europรคische Union und andere westliche Lรคnder massive Sanktionen gegen Russland verhรคngt. Deutschland versucht seine Abhรคngigkeit von russischer Energie bei รl und Gas zu beenden.
Insgesamt exportierten deutsche Firmen im September Waren im Wert von 142,1 Milliarden Euro und damit 20,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In die USA als wichtigstem Zielland von Waren "Made in Germany" stiegen die Ausfuhren um 43,4 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Wichtigste Exportgรผter waren hier Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile sowie pharmazeutische Produkte.
Nach Deutschland importiert wurden insgesamt Waren รผber 134 Milliarden Euro. Das sind 31,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Wichtigster Handelspartner bei Importen war erneut China mit einem Anstieg von 35 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro.