t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

Blutspende: Wie Feedback-SMS zum Blutspenden motivieren


Mehr Informationen zur Spende
Blutspendedienst verschickt jetzt SMS: "Deine Blutspende wurde eingesetzt"

  • Lynn Zimmermann
Von Lynn Zimmermann

Aktualisiert am 14.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Blutspenden: Krankenhäuser sind besonders auf Blutspenden und Blutplasmaspenden angewiesen.Vergrößern des Bildes
Blutspenden: Täglich werden Tausende Blutkonserven benötigt. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-bilder)

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was mit Ihrer Blutspende passiert? In einigen Ländern verschicken Blutspendedienste dafür jetzt SMS. Aus einem bestimmten Grund.

Blutspenden können Menschenleben retten. Obwohl das eine bekannte Tatsache ist, mangelt es immer wieder an Blutkonserven. Allein in Deutschland werden täglich etwa 14.000 Blutspenden für Operationen, Unfallopfer oder immunkranke Menschen benötigt.

Aber wie lassen sich Menschen motivieren, Blut zu spenden? Eine neue Studie zeigt, dass Blutspendedienste die Spenderinnen und Spender per SMS über den Einsatz ihrer Spende informieren können – mit positivem Effekt.

Studie testet Feedback-SMS

Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hamburg, der RU Groningen (Niederlande) und der Penn State University (USA) konnte in einer neuen Studie nachweisen, dass Feedback-SMS sich positiv auf das Verhalten von Blutspenderinnen und -spendern auswirken.

Im Rahmen einer Forschungskooperation beweisen die Forschenden gemeinsam mit dem Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie dem Österreichischen Roten Kreuz in mehreren Feldstudien, dass die Zahl der Spenden auf diese Weise um zehn Prozent pro Jahr steigt. Auch die Wahrscheinlichkeit, inaktive Spenderinnen und Spender erneut zum Spenden zu animieren, stieg um zwölf Prozent.

"Bei einer konservativen Schätzung mit durchschnittlich einer Spende pro Jahr bedeutet dies für einen mittelgroßen Blutspendedienst mit 100.000 Blutspenderinnen und -spendern, von denen 20 Prozent als inaktiv angenommen werden, mehr als 10.000 zusätzliche Blutspenden. Dieser Effekt ist erheblich, da jede Blutspende für bis zu drei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden kann", sagt Dr. Besarta Veseli, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Marketing & Media an der Universität Hamburg.

 
 
 
 
 
 
 

Warum Sie in Deutschland noch keine SMS bekommen

Aufgrund dieses positiven Effekts auf die Spendenbereitschaft erhalten Spenderinnen und Spender in Österreich, Dänemark, Schweden, England und Australien fortan eine Feedback-SMS, wenn ihre Spende verwendet wurde: "Danke für Ihre Blutspende! Sie wurde heute an eine*n Patient*in im (Universitätsklinikum AKH Wien) geliefert." Hinzu kommt ein Hinweis, wann eine Spende wieder möglich ist.

In Deutschland erhalten Spendende diese SMS noch nicht, wie Dr. Besarta Veseli auf Anfrage von t-online bestätigt. Die Umsetzung werde hierzulande noch getestet. Dafür bekämen inaktive Spender und Spenderinnen in Deutschland im Rahmen von Reaktivierungsmailings Nachrichten mit Informationen zum Einsatz der letzten Spende, so Veseli.

Feedback-SMS: Keine zusätzliche Datenerhebung nötig

Die Studie zeigt, wie Blutspendedienste die verfügbaren Daten aus der Spendenhistorie bestehender Spenderinnen und Spender nutzen können, um die Spenderbeziehungen, -bindung und -reaktivierung zu verbessern. Wolfgang Rüstig, kaufmännischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen sagt: "Die Information, wann und wo die letzte Blutspende eingesetzt wurde, ist eine sehr interessante Möglichkeit, Blutspenderinnen und -spender aus einer inaktiven Phase zu reaktivieren." Die Spendennachverfolgung ist dabei gesetzlich vorgeschrieben und nicht mit zusätzlichen Kosten oder Anstrengungen für einen Blutspendedienst verbunden.

Prof. Dr. Michel Clement, Professor an der Fakultät für Betriebswirtschaft und Co-Leiter der DRK-Forschungskooperation zum Blutspendemanagement, resümiert: "Die Kommunikation über den Einsatz der letzten Spende ist wichtig und signalisiert den Spendenden, dass der Blutspendedienst in ihre Beziehung investiert und führt so letztlich zu einer Verbesserung des Blutaufkommens."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • journals.sagepub.com: "Improving Blood Donor Retention and Donor Relationships with Past Donation Use Appeals". (Stand: September 2023; englisch)
  • uni-hamburg.de: "Deine Blutspende wurde eingesetzt – Wie Feedback-SMS zum Blutspenden motivieren". (Stand: 13. November 2023)
  • Anfrage an Dr. Besarta Veseli
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website