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Herz-Erkrankungen: Wohnort kann laut US-Studie Risikofaktor sein


Alarmierender Zusammenhang
Warum Ihr Wohnort ein Herz-Risikofaktor sein kann


Aktualisiert am 06.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Pizza vom Imbiss um die Ecke: Zu viel Fast-Food kann sich negativ auf das Herz auswirken.Vergrößern des Bildes
Pizza vom Imbiss um die Ecke: Zu viel Fast Food kann sich negativ auf das Herz auswirken. (Quelle: Jose Carlos Ichiro/imago-images-bilder)

Bluthochdruck und ungesunde Ernährung gelten als typische Risikofaktoren für Herzkrankheiten. Eine neue US-Studie zeigt, dass auch der Wohnort eine Rolle spielen kann.

Die Pizzeria gleich nebenan, der Dönerladen auf dem Rückweg von der Arbeit oder das gemütliche Café mit seinen süßen Köstlichkeiten im Schaufenster: Inzwischen sollte bekannt sein, dass der Verzehr von Fast Food und Fertiggerichten nicht gerade gesund ist und sich insbesondere negativ auf unsere Herzgesundheit auswirken kann.

Doch eine aktuelle Studie legt nahe, dass es bereits einen Unterschied macht, wenn Sie nur in der Nähe von Fast-Food-Restaurants, Imbissen oder Bars wohnen.

Lokale in der Nachbarschaft: schlecht fürs Herz?

US-Forscher der Tulane-Universität in New Orleans analysierten Daten von mehr als 500.000 Personen im Alter von 37 bis 73 Jahren aus dem britischen "UK Biobank"-Register. Sie wurden anhand ihrer Exposition gegenüber Kneipen, Bars und Fast-Food-Restaurants anhand der Nähe zum Wohnort (im Umkreis von einem Kilometer) und der Dichte (Gesamtzahl der Läden mit verzehrfertigen Lebensmitteln im Umkreis von einem Kilometer) in Gruppen eingeteilt.

Bei fast 13.000 Studienteilnehmern wurde während einer Beobachtungszeit von 12 Jahren eine Herzschwäche diagnostiziert. Die Ergebnisse der Auswertung waren eindeutig: Je näher und mehr Fast-Food-Angebote im Umkreis von einem Kilometer lagen, desto höher war das Risiko einer Herzerkrankung.

Eine Herzinsuffizienz wird durch einen geschwächten Herzmuskel verursacht.
Eine Herzinsuffizienz wird durch einen geschwächten Herzmuskel verursacht. (Quelle: Kinga Krzeminska/getty-images-bilder)

Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Eine Herzschwäche, auch bekannt als Herzinsuffizienz, ist eine ernste Krankheit. Sie tritt auf, wenn das Herz nicht mehr genug Blut durch den Körper pumpen kann, um den Bedarf an Sauerstoff und Nährstoffen zu decken. Nachlassende Leistungsfähigkeit und Atemnot gelten als typische Anzeichen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Konkret zeigte sich:

  • Insgesamt hatten die Teilnehmer in den Gebieten mit der höchsten Dichte an Fast-Food-Lokalen (elf oder mehr) ein um 16 Prozent höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz im Vergleich zu jenen, die keine Schnellimbisse in der Nähe ihres Wohnorts hatten.
  • Diejenigen, die in den Gebieten mit der höchsten Dichte an Imbissen und Bars wohnten, wiesen ein um 14 Prozent höheres Risiko für Herzschwäche auf, während all jene in Gebieten mit der höchsten Dichte an Fast-Food-Lokalen ein um 12 Prozent höheres Risiko hatten.
  • Teilnehmer, die in unmittelbarer Nähe von Imbissen und Bars wohnten – weniger als 500 Meter entfernt – hatten ein um 13 Prozent höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz. Alle, die nahe an Fast-Food-Lokalen wohnten, hatten ein um zehn Prozent höheres Risiko. Jeweils im Vergleich zu Personen, die mehr als zwei Kilometer von diesen Lokalitäten entfernt wohnten.

Auch der soziale Status und das Freizeitverhalten schienen eine Rolle zu spielen: Das Risiko einer Herzinsuffizienz war besonders hoch bei Personen ohne Hochschulabschluss und jenen, die in städtischen Gebieten ohne Zugang zu Fitnessstudios lebten.

Wichtige Erkenntnis für die Ernährungsforschung

Die Ergebnisse sind für die Studienautoren in Summe wenig überraschend, "weil frühere Studien darauf hingewiesen haben, dass die Exposition gegenüber verzehrfertigen Lebensmitteln mit dem Risiko anderer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit verbunden ist, die auch das Risiko einer Herzinsuffizienz erhöhen können". Kurzum: Je mehr Angebote von Fast-Food und Co. es in der unmittelbaren Umgebung gibt, desto eher ernähren sich Menschen auch ungesünder.

Die Forscher weisen jedoch noch auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin: "Die meisten bisherigen Forschungsarbeiten über den Zusammenhang zwischen Ernährung und menschlicher Gesundheit konzentrierten sich auf die Lebensmittelqualität und vernachlässigten dabei die Auswirkungen des Lebensmittelumfelds", heißt es in ihrem Fazit. Es geht also nicht nur darum, was wir essen, sondern auch wo und unter welchen Bedingungen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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