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RKI verschickt Geld-Briefe: Steuergelder für unsere Gesundheit? Richtig so!


RKI verschickt Briefe mit Geld
Steuergelder für unsere Gesundheit? Richtig so!

  • Melanie Rannow
MeinungVon Melanie Rannow

19.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
imago images 0242535239Vergrößern des Bildes
Gängige Praxis: Bargeld für eine Studienteilnahme anzubieten, ist in der Forschung nicht unüblich. (Quelle: Sascha Steinach/imago-images-bilder)

Eine ungewöhnliche Aktion des RKI führt zu Diskussionen: Die Behörde nutzt fast eine Million Euro Steuergelder als Lockmittel, um Teilnehmer für ihre Studie zu gewinnen. Warum das ein richtiger Schritt ist.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat Zehntausende Briefe mit 5-Euro-Scheinen an ausgewählte Bürger verschickt. Damit will das Institut Teilnehmer für eine Studie zur "Gesundheit in Deutschland" werben. Wer anschließend an der Studie teilnimmt, bekommt dann weitere 10 Euro. Die Empörung über die Werbeaktion ist nun groß. Dabei ist sie notwendig und richtig.

Das RKI hat die Aktion zuvor getestet und dabei herausgefunden, dass sich durch den besonderen Anreiz die Teilnahmequote um 13 Prozentpunkte erhöhen lässt. Für die eigentliche Studie erwartet es nun eine Quote von 35 Prozent. Das wäre erstaunlich hoch für eine solche Werbeaktion – und ein Gewinn für die Wissenschaft und letztlich uns alle. Je mehr wir über die Gesundheit der Menschen in Deutschland erfahren, desto besser und länger kann sie womöglich durch die Medizin erhalten werden.

Klinische Studien sind unverzichtbar

Noch immer gibt es zu viele Krankheiten, die in unserer immer älter werdenden Gesellschaft zunehmen, aber nicht heilbar oder nur schwer zu therapieren sind. Krebs, Demenz, Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Liste ist lang und der Forschungsbedarf an neuen Medikamenten und Behandlungsmethoden immens.

Doch ohne Menschen, die an klinischen Studien teilnehmen, ist kein Fortschritt in der Medizin denkbar. Heutzutage werden alle Therapieentscheidungen auf Basis kontrollierter klinischer Daten getroffen. Jedes Arzneimittel und jede Behandlung müssen gründlich geprüft werden: Wie wirksam, verträglich und sicher sind sie? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Wie lässt sich die Überlebenschance der Patienten weiter erhöhen? Und womit lässt sich der Leidensdruck senken?

Keine Zeit für Scheindiskussionen

Diese Fragen sind es auch, die uns beim Thema Gesundheitsforschung umtreiben sollten. Und weniger, ob Bargeld als Studienanreiz ethisch korrekt ist und ob dafür wirklich unsere Steuergelder draufgehen müssen. Im Übrigen werden diese auch für Werbekampagnen mit Plakaten oder Radio- und Fernsehspots genutzt. Vermutlich wäre eine solche Strategie sogar noch teurer, zeitaufwendiger – und hätte weniger Erfolg.

Doch vor allem Zeit für solche Scheindiskussionen hat die Wissenschaft definitiv nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
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