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Gesundheitsgefahren nach der Flut: RKI rät zu Gesundheitsschutz


Robert Koch-Institut warnt
Diese Gesundheitsgefahren lauern in den Hochwassergebieten


06.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Passauer Uferstraße an der Donau ist vom Hochwasser überschwemmt. Seit Sonntag steigt der Pegelstand beständig.Vergrößern des Bildes
Eine Passauer Uferstraße an der Donau ist vom Hochwasser überschwemmt. Die Stadt rief den Katastrophenalarm aus. (Quelle: Markus Zechbauer/dpa)

In Süddeutschland bleibt die Hochwasserlage weiterhin kritisch. Das RKI rät in den besonders betroffenen Gebieten zu verstärkten Vorsichtsmaßnahmen.

Wassermassen und reißende Strömungen sind die größten unmittelbaren Gefahren für Leib und Leben in Hochwassergebieten. Zuletzt wurden in Deutschland sechs Flut-Todesopfer gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Doch auch wenn das Wasser steht, abläuft oder abgelaufen ist, lauern Gesundheitsgefahren. Das Robert Koch-Institut macht auf sie aufmerksam und gibt Ratschläge, wie Hochwasseropfer mit der Situation umgehen sollten.

Im Zusammenhang mit Überschwemmungen ist auch immer ein Ausbruch von Infektionskrankheiten zu befürchten. Einschränkend und rückblickend muss aber gesagt werden: Bei Hochwassern in Deutschland kam es bislang noch zu keinen außergewöhnlichen Ausbrüchen.

Im Wasser können Erreger lauern

Hygienische Probleme ergeben sich vor allem nach dem Ende der Überschwemmung, wenn die Bewohner bei Aufräumarbeiten in ihren Häusern, Kellern und Gärten in intensiven Kontakt zu möglicherweise mit Fäkalien verunreinigtem Wasser kommen. Dies kann zu Magen-Darm-Erkrankungen, aber auch zu einer ansteckenden Leberentzündung (nach einer Infektion mit Hepatitis-A-Viren) führen.

Hier ist der Krankheitsschutz besonders wichtig: Verwenden Sie Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und wasserabweisende Kleidung. Bevor Sie essen oder rauchen, waschen Sie sich gründlich die Hände. Und ganz wichtig: Kinder sollten nicht im Überschwemmungswasser baden oder spielen.

Wasser abkochen, wenn nötig

Zudem müssen Betroffene darauf achten, nur Lebensmittel zu verzehren, die sauber und nicht mit Überschwemmungswasser in Kontakt gekommen sind, und vor allem sauberes Trinkwasser zu sich zu nehmen. Das RKI schreibt: "Es ist davon auszugehen, dass das Trinkwasser vor Ort laufend kontrolliert wird, und dass die lokalen Behörden die Bevölkerung über mögliche Probleme mit der Trinkwasserqualität aufklären." Eventuelle Aufrufe des zuständigen Gesundheitsamtes, das Trinkwasser abzukochen, sollten unbedingt befolgt werden.

Gartenbesitzer sollten daran denken, dass Wasser aus Teichen und Bächen nach einer Überschwemmung für die Bewässerung von Gemüse, Feldfrüchten und Obst vermutlich nicht geeignet ist. Besonders problematisch ist die Nutzung von eigenen Brunnenanlagen. Diese sollten erst nach der Freigabe durch das zuständige Gesundheitsamt wieder in Betrieb genommen werden.

Tetanus-Impfschutz überprüfen

Bei Aufräumarbeiten ist die Verletzungsgefahr hoch, daher sollte der Impfstatus gegen Tetanus überprüft werden.

Was ist Tetanus?

Tetanus ("Wundstarrkrampf") ist eine durch Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheit. Sie verursacht meist Muskelstarre und starke Krämpfe der Muskulatur. Der Erreger ist das Bakterium Clostridium (C.) tetani, das weltweit in Staub, Erde, aber auch in tierischen Ausscheidungen vorkommt. Die Bakterien gelangen über Verletzungen in die Haut. Schon kleine Kratzer oder Schürfwunden können eine Tetanus-Infektion auslösen.

Empfohlen wird, die Impfung gegen Tetanus alle zehn Jahre aufzufrischen. Besteht kein ausreichender oder ein ungeklärter Impfschutz, sollte bei einer Verletzung mit dem Hausarzt (unter Berücksichtigung der Art der Wunde und der Anzahl der Vorimpfungen) geklärt werden, ob eine sofortige Impfung notwendig ist.

Evwntuell Hepatitis-A-Impfung für Einsatzhelfer

Nach den Erfahrungen bei früheren massiven Hochwasser-Ereignissen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sei eine allgemeine Impfung der Betroffenen gegen Hepatitis A in der Regel nicht erforderlich, so das RKI. Erwogen werden könne sie bei einer besonderen Gefährdung (keine Verfügbarkeit von sauberem Trink- und Waschwasser sowie Lebensmitteln).

Für Kanalisations- und Klärwerksarbeiter gibt es unabhängig von Überschwemmungsgeschehen eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine Hepatitis A-Impfung. Eine solche Impfung kann auch für die Einsatzhelfer sinnvoll sein. Einzelheiten sollten mit dem örtlichen Gesundheitsamt besprochen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • RKI: "Infektionsrisiken in Überschwemmungsgebieten in Deutschland" (Stand 23.01.2024)
  • aponet: "In Hochwassergebieten steigt das Infektionsrisiko" (05.06.2024)
  • impfen-info.de: "Tetanus-Impfung bei Erwachsenen" (29.05.2024)
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