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Diabetes bis Nierenschäden: Stoffwechselerkrankungen nehmen weltweit zu


Immer mehr Stoffwechselerkrankungen
Diese Risikofaktoren kosten Sie gesunde Lebensjahre


Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Typ-2-Diabetes: Die Stoffwechselerkrankung nimmt weltweit zu.Vergrößern des Bildes
Typ-2-Diabetes: Die Stoffwechselerkrankung nimmt weltweit zu. (Quelle: Caíque de Abreu/getty-images-bilder)

Diabetes, Bluthochdruck und Nierenschäden verursachen eine immer größere Krankheitslast. Eine Studie deckt die drastischen Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte auf.

Die gesundheitlichen Herausforderungen haben sich weltweit in den letzten 20 Jahren stark verschoben. Besonders Erkrankungen des Stoffwechsels (sogenannte metabolische Erkrankungen) steigen rasant an. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Global Burden of Disease (GBD)-Initiative im Fachmagazin "The Lancet".

Konkret zeigt die Studie, dass Stoffwechselkrankheiten wie Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Übergewicht und Nierenfunktionsstörungen heute eine um 50 Prozent höhere Krankheitslast auslösen als noch im Jahr 2000. Das führt – für sich genommen – zu mehr "verlorenen gesunden Lebensjahren".

Info: Verlorene gesunde Jahre

Die verlorenen gesunden Lebensjahre ("disability-adjusted life years", DALY) ist die Maßeinheit, in der die Forscher den Einfluss verschiedener Risikofaktoren auf die Gesundheit beziffern. Sie gibt die gesunden Lebensjahre an, die einer Bevölkerungsgruppe aufgrund von Krankheit und vorzeitigem Tod verloren gehen.

Übergewicht ist Treiber vieler Probleme bei Jüngeren

Als Gründe für die gestiegene Krankheitslast der Stoffwechselerkrankungen nennen die Forscher einerseits eine zunehmend alternde Bevölkerung, zum anderen einen veränderten und zunehmend ungesunden Lebensstils. Letzterer Punkt trifft insbesondere die Altersgruppe zwischen 15 und 49 Jahren.

Übergewicht und erhöhte Blutzuckerwerte sind hier weit verbreitet. Beide Faktoren gehen auf eine zunehmend ungesunde Ernährung und wenig Bewegung zurück und erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes und das Metabolische Syndrom erheblich. Bei den Älteren hatten neben diesen metabolischen Risiken vor allem ein hoher Blutdruck und LDL-Cholesterinspiegel einen größeren Einfluss.

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Gregory Roth vom Institute for Health Metrics and Evaluation in Seattle warnte: "Angesichts wachsender Gesundheitsgefahren durch solche Faktoren, durch mangelnde körperliche Aktivität und durch starken Konsum zuckergesüßter Getränke besteht ein dringender Bedarf an Maßnahmen, die der Fettleibigkeit und dem metabolischen Syndrom entgegenwirken." Roths Institut wirkt am der Global-Burden-of-Disease-Initiative mit.

Krankheitsursachen haben sich verschoben

Stoffwechselerkrankungen haben damit inzwischen einen größeren Einfluss auf die Gesundheit als sogenannte Umwelt- und Berufsrisiken. Menschen sind also heute weniger Gift- und Schadstoffen am Arbeitsplatz ausgesetzt als früher, verletzen sich dort weniger und finden eine verbesserte Hygiene und Wasserqualität vor. Die Forscher werten dies als Hinweis darauf, dass die Förderung der öffentlichen Gesundheit weltweit Früchte trägt.

Bei Betrachtung der letzten Jahre weist die Studie vor allem auf einen Risikofaktor hin: die Luftverschmutzung durch Feinstaub. Unter den 88 Risikofaktoren, die die diese Studie analysierte, war sie der Hauptverursacher der globalen Krankheitslast im Jahr 2021. Sie machte acht Prozent der gesamten verlorenen gesunden Lebensjahren aus.

Neben Luftverschmutzung und Verhaltensrisiken spielt auch ein niedriges Geburtsgewicht eine wichtige Rolle bei der Verkürzung des menschlichen Lebens. Allerdings unterscheiden sich die Auswirkungen dieser Faktoren stark zwischen verschiedenen Weltregionen und sozioökonomischen Gruppen. So sind von einem niedrigen Geburtsgewicht hauptsächlich Regionen mit niedrigem und mittlerem sozioökonomischen Index betroffen wie Afrika und der Süden Asiens.

Unterm Strich: "Verlorene Lebensjahre" werden weniger

Im Großen und Ganzen sank die Anzahl der verlorenen gesunden Lebensjahre im Zeitraum von 2000 bis 2021 weltweit in allen Altersgruppen. Dies ist vor allem auf gesunkene Umwelt- und Berufsrisiken (minus 22 Prozent) sowie geringere sogenannte Verhaltensrisiken (minus 21 Prozent) zurückzuführen. Dazu zählen etwa Tabak- und Alkoholkonsum.

Gut zu wissen

Auch wenn die verlorenen gesunden Jahre durch Verhaltensrisiken stark zurückgegangen sind, sind sie immer noch der größte Risikofaktor für die Gesundheit aus. Warum beispielsweise Alkoholkonsum so schädlich ist, erfahren Sie hier.

Die Global Burden of Disease (GBD)-Initiative wurde in den frühen 1990er-Jahren von der Harvard University, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank ins Leben gerufen und ist eines der größten globalen Forschungsprojekte mit mehr als 11.000 Mitarbeitern in rund 160 Ländern.

Untersucht werden eine Reihe von Risikofaktoren, die die Gesundheit und das Leben von Menschen auf der ganzen Welt beeinflussen. Das Ziel ist es, Auswirkungen von Gesundheitsmaßnahmen zu identifizieren und quantifizieren. Auf diese Weise soll die Initiative die Gesundheitssysteme dabei unterstützen, knappe Ressourcen zu priorisieren und zukünftige Herausforderungen besser zu bewältigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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