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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dengue-Risiko in Europa steigt Hier breitet sich die Asiatische Tigermücke aus

Das Dengue-Fieber breitet sich weltweit aus. Auch in Europa ist das Virus längst angekommen – mit Folgen für die Gesundheit.
Sie ist winzig, aber hochgefährlich: Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breitet sich in Europa immer weiter aus – und damit steigt das Risiko für Erkrankungen wie Dengue-Fieber, Zika oder das West-Nil-Virus. Besonders betroffen sind aktuell Länder in Südeuropa, aber auch Teile Deutschlands zählen laut aktuellen Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bereits zu den Risikogebieten.
Tigermücke überträgt das Dengue-Virus
Das Dengue-Virus wird durch den Stich einer infizierten Tigermücke auf den Menschen übertragen. Viele Betroffene bemerken zunächst nur grippeähnliche Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen. Doch in einigen Fällen kann das Virus zu schwerem Dengue-Fieber führen – mit gefährlichen Komplikationen wie inneren Blutungen, Organschäden oder einem lebensbedrohlichen Schock.
Warnzeichen für einen schweren Verlauf sind unter anderem starke Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Blut im Stuhl, Nasen- oder Zahnfleischbluten und Wassereinlagerungen im Körper. Zwar verläuft die Infektion in den meisten Fällen mild, doch das Risiko wächst mit der Ausbreitung der Mücke.
Was macht die Asiatische Tigermücke so gefährlich?
Die Mücke gilt als besonders aggressiv und sticht auch tagsüber, was sie von den hierzulande bekannten Arten unterscheidet, die vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Hinzu kommt: Die Asiatische Tigermücke kann zahlreiche gefährliche Krankheitserreger übertragen, neben Dengue zum Beispiel auch Chikungunya-Fieber und Zika-Viren. Dazu muss das Insekt sich mit diesen Viren allerdings erst selbst infizieren, es trägt sie nicht per se in sich.
Immer mehr europäische Länder betroffen
Laut ECDC hat sich die Tigermücke seit 2013 in immer mehr europäischen Regionen angesiedelt. Damals waren acht Länder betroffen – heute sind es bereits 20. Erst seit Juni 2025 gilt die Tigermücke auch in Zypern und der Slowakei als nachgewiesen. Betroffen sind außerdem:
- Belgien,
- Bulgarien,
- Deutschland,
- Frankreich,
- Griechenland,
- Italien,
- Kroatien,
- Liechtenstein,
- Malta,
- Niederlande,
- Österreich,
- Portugal,
- Rumänien,
- Schweden,
- Slowenien,
- Spanien,
- Tschechien und
- Ungarn.
Wichtig zu wissen
Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung leben in Gebieten mit Dengue-Risiko. Jährlich kommt es zu schätzungsweise 390 Millionen Infektionen, von denen etwa 20 bis 60 Prozent symptomatisch verlaufen.
- Lesen Sie auch: Blutvergiftung nach Mückenstich – so äußert sie sich
Klimawandel fördert die Ausbreitung
Fachleute sehen im Klimawandel einen entscheidenden Treiber dieser Entwicklung. Höhere Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster schaffen ideale Bedingungen für die tropische Mückenart – auch in Mitteleuropa. Zusätzlich erleichtern globaler Reiseverkehr, Handel und veränderte Landnutzung die Ausbreitung.
Neben der Tigermücke breitet sich auch die eng verwandte Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) in Europa aus. Auch sie kann gefährliche Krankheiten wie das Zika-Virus und Gelbfieber übertragen.
Wie Sie sich schützen können
Ein Mückenstich kann gefährlich werden – besonders in den Sommermonaten. Wichtig ist, auf ungewöhnliche Symptome zu achten und im Zweifelsfall gleich den Arzt aufzusuchen.
Wer sich schützen will, sollte auf Insektenschutzmittel, lange Kleidung und Fliegengitter an Fenstern und Türen achten. In betroffenen Regionen raten Experten außerdem dazu, stehende Wasserstellen wie Blumentöpfe oder Regentonnen regelmäßig zu leeren – denn dort legt die Tigermücke ihre Eier ab.
- ecdc.europa.eu: "Aedes albopictus - current known distribution: June 2025" (Englisch)
- tropeninstitut.de: "Europa: Verbreitung der Tigermücke erhöht das Dengue-Risiko"
- pharmazeutische-zeitung.de: "Europa im Dengue-Fieber"
- tropeninstitut.de: "Denguefieber"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.