Nächste Studie belegt Kaffee (in Maßen) ist gesund
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaffee galt lange als ungesundes Getränk. Doch zahlreiche Studien belegen gesundheitliche Vorteile für Kaffeetrinker. Nun kommt eine neue dazu.
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen, noch vor Bier und Mineralwasser. Daten aus dem Jahr 2023 zeigen: Vier Tassen Kaffee trinkt jeder Deutsche am Tag. Lange hieß es, das Gebräu aus der Kaffeebohne sei per se ungesund. Doch mehrere Studien haben das widerlegt. Nun kommt eine neue hinzu.
Chinesische Forscher untersuchten den Einfluss eines moderaten Kaffeekonsums (drei Tassen täglich) auf eine kardiometabolischer Multimorbidität.
Was bedeutet kardiometabolische Multimorbidität?
Der Begriff bezieht sich auf das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Erkrankungen, die sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch den Stoffwechsel betreffen. Dazu gehören vor allem Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit.
Um Aufschluss zu bekommen, analysierten die Forscher die Daten von rund 180.000 Menschen in der UK Biobank (eine der aktuell größten medizinischen Datenbanken). Darin enthalten waren auch Konsumenten von koffeinhaltigem Tee. Begutachtet wurden Grundversorgung, Krankenhausakten und Sterbeurkunden.
Fast 50 Prozent weniger Neuerkrankungen
Nach der Auswertung ergab sich: Bei moderatem Koffeinkonsum (drei Tassen am Tag) war das Risiko einer Neuerkrankung an kardiometabolischer Multimorbidität um 48,1 Prozent geringer – verglichen mit Menschen, die gar keinen oder nur bis zu einer Tasse am Tag tranken.
Bei CNN erklärte der unabhängige Experte Gregory Marcus (nicht an der Studie beteiligt): "Diese Beobachtungen ergänzen die wachsenden Beweise dafür, dass Koffein und häufig konsumierte natürliche Substanzen, die Koffein enthalten, wie Tee und Kaffee, die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern können."
Zusammenhang nicht vollständig klar
Aber er räumt auch eine gewisse Unschärfe der Studie ein. Da es sich bei der Studie um eine Beobachtungsstudie handele, könne sie nur einen Zusammenhang zwischen Koffein und Herzgesundheit aufzeigen. Tatsächlich könnten aber auch andere Faktoren die Ursache für die verbesserte Herzgesundheit sein, etwas, dass diese Menschen sich allgemein gesünder ernährten oder körperlich aktiver seien.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- JCEM: " Habitual Coffee, Tea, and Caffeine Consumption, Circulating Metabolites, and the Risk of Cardiometabolic Multimorbidity" (17.09.2024, englisch)
- CNN: "Coffee could be more than a morning pick-me-up, according to new research" (19.09.2024, englisch)