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Gicht: Neue Studie zeigt überraschenden Risikofaktor


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Doch nicht Ernährung als Ursache?
Studie zeigt, warum Menschen an Gicht erkranken


Aktualisiert am 08.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Schmerzhafte Form der Arthritis: In Deutschland leben etwa 950.000 Menschen mit Gicht.Vergrößern des Bildes
Schmerzhafte Form der Arthritis: In Deutschland leben etwa 950.000 Menschen mit Gicht. (Quelle: andreswd/getty-images-bilder)

Nicht nur Lebensstil und Umweltfaktoren: Eine neue Studie deutet darauf hin, dass ein weiterer Faktor darüber entscheidet, ob jemand an Gicht erkrankt oder nicht.

Gicht galt lange als direkte Folge schlechter Lebensgewohnheiten. Vor allem in Deutschland verbinden viele Menschen die Erkrankung mit einer ungesunden Ernährung, insbesondere mit übermäßigem Konsum von Fleisch und Alkohol. Doch eine neue Forschungsarbeit aus Neuseeland rüttelt an diesem Bild – und deckt eine neue Hauptursache der Krankheit auf.

Gicht: Neue Studie enthüllt Hauptursache

In einer groß angelegten Studie wurden die genetischen Daten von 2,6 Millionen Menschen untersucht, darunter 120.295 Personen, bei denen Gicht diagnostiziert worden war. Durch den Vergleich der genetischen Codes von Menschen mit und ohne Gicht fanden die Forscher 377 DNA-Regionen, die spezifisch für die Erkrankung sind. Bemerkenswert dabei ist, dass 149 dieser Regionen bisher noch nie mit Gicht in Zusammenhang gebracht wurden.

Studienautor Prof. Tony Merriman von der University of Otago zeigte sich begeistert über die neuen Erkenntnisse. "Diese Studie hat den Mythos widerlegt, dass Gicht etwas mit schlechten Lebensgewohnheiten oder schlechter Ernährung zu tun hat – es handelt sich um eine genetisch beeinflusste Erkrankung", erklärte er in einer Pressemitteilung.

Zur Erklärung

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich die Gelenke schmerzhaft entzünden. Die Krankheit entsteht, weil sich zu viel Harnsäure im Körper ansammelt und an unterschiedlichen Stellen ablagert. Dies führt zunächst zu Entzündungen und später zu Schäden an den Gelenken – insbesondere in den großen Zehen, Knöcheln, Knien und Fingern.

Das Ende eines belastenden Stigmas?

Das alte Stigma, das viele Betroffene davon abhält, rechtzeitig medizinische Hilfe zu suchen, könnte dank der neuen Erkenntnisse der Vergangenheit angehören. Viele Patienten schämen sich, weil sie glauben, ihre Krankheit sei die Konsequenz ungesunder Ess- und Trinkgewohnheiten. Diese Sichtweise führt nicht selten dazu, dass sie den Gang zum Arzt hinauszögern und somit ihre Schmerzen unnötig lange ertragen müssen. Dabei gäbe es vorbeugende Medikamente, die den Harnsäurespiegel im Blut senken und Schmerzen verhindern, so Prof. Merriman.

Ernährung bleibt dennoch relevant

Die Forschungsergebnisse verdeutlichen zwar, dass vererbte Faktoren wichtiger sind als bislang gedacht – dennoch spielen Ernährungsgewohnheiten eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Gicht. Insbesondere purinreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch können weiterhin Auslöser für Gichtanfälle sein. Mehr zu purinreichen und purinarmen Lebensmitteln lesen Sie hier.

Die Wissenschaftler betonen daher auch: Eine gesunde Ernährung kann helfen, das Risiko von akuten Anfällen zu reduzieren und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Dennoch sollten sich Betroffene bewusst sein, dass selbst bei optimaler Ernährung genetische Faktoren nicht vollkommen ausgeglichen werden können.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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