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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Studie Bekanntes Diabetes-Mittel könnte das Leben verlängern
Ein alter Wirkstoff sorgt für neue Hoffnung: Eine US-Studie zeigt, dass Frauen mit Diabetes, die Metformin einnehmen, länger leben.
Das Interesse an Medikamenten, die den Alterungsprozess verlangsamen und zu einem längeren Leben beitragen können, nimmt zu. Metformin, ein gängiges Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, ist ein vielversprechender Kandidat. Das zeigt eine aktuelle Langzeitstudie aus den USA. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "The Journals of Gereontology" veröffentlicht.
Metformin verringert das Sterberisiko
Die Untersuchung wurde im Rahmen der renommierten "Women's Health Initiative" (WHI) durchgeführt. Seit den 1990er-Jahren begleitet diese Studie über 160.000 Frauen in den USA und liefert regelmäßig neue Erkenntnisse zur Frauengesundheit. Im aktuellen Fall haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 438 Frauen mit Typ-2-Diabetes ab einem Alter von 60 Jahren über mehrere Jahrzehnte beobachtet. Dabei nahm eine Gruppe Metformin ein, die andere erhielt ein alternatives Diabetesmittel: Sulfonylharnstoff.
Das zentrale Ergebnis: Frauen, die Metformin einnahmen, hatten im Vergleich zu Sulfonylharnstoff eine höhere Wahrscheinlichkeit ein Alter von 90 Jahren oder älter zu erreichen. Dieses Alter wird bereits als außergewöhnliche Langlebigkeit bezeichnet. Grund ist ein geringeres Sterberisiko. Die Metformin-Gruppe hatte ein um 30 Prozent geringeres Risiko, vor ihrem 90. Geburtstag zu sterben. Während in der Sulfonylharnstoff-Gruppe jährlich fünf von 100 Teilnehmerinnen verstarben, waren es in der Metformin-Gruppe nur 3,7.
Wie wirkt Metformin?
Metformin ist ein seit Jahrzehnten eingesetzter Wirkstoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, insbesondere bei übergewichtigen Patientinnen und Patienten. Es senkt den Blutzuckerspiegel, indem es in der Leber die Neubildung von Zucker (Glucose) hemmt und in den Körperzellen die Verwertung von Glucose verbessert. Anders als viele andere Antidiabetika löst es keine Insulinausschüttung aus und führt daher allein nicht zu einer Unterzuckerung. Aufgrund der breiten Anwendung und langen Erfahrungswerte gilt Metformin als gut erforscht.
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Studie liefert noch keine Erklärung
Zum ersten Mal haben Forschende gezielt untersucht, ob Metformin die Wahrscheinlichkeit erhöht, ein besonders hohes Alter zu erreichen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Medikament tatsächlich die Lebenserwartung verlängern könnte. Da der Vergleich jedoch nicht in einer placebo-kontrollierten, randomisierten Studie erfolgte, lässt sich nicht eindeutig sagen, warum dieser Zusammenhang besteht. Zudem könnte es andere, bislang nicht berücksichtigte Einflüsse geben, die das Ergebnis verzerren. Daher gilt: Für eine generelle Empfehlung zum Einsatz von Metformin zur Lebensverlängerung ist es zu früh.
Trotzdem weisen die Studienautoren darauf hin, dass die Untersuchung wichtige Erkenntnisse über das mögliche Potenzial von Metformin liefert. Sie weisen aber auch auf den Bedarf weiterer Studien hin.
- academic.oup.com: "Comparative Effectiveness of Metformin vs Sulfonylureas on Exceptional Longevity in Women with Type 2 Diabetes: Target Trial Emulation" (Stand: Mai 2025; Englisch)
- gelbe-liste.de: "Metformin – Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen". (Stand: Juni 2024)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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