Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Infektionen und ein Toter in Bayern Wie infiziert man sich mit dem Bornavirus?

In Pfaffenhofen starb ein Mann nach einer Infektion mit dem Bornavirus. Was steckt dahinter und wie infiziert man sich?
In Oberbayern erkrankten zwei Männer nach einer Infektion mit dem Bornavirus, einer starb. Mehr dazu lesen Sie hier. Was bisher bekannt ist und wie man sich infiziert.
Das steckt hinter dem Bornavirus
Eine Infektion mit dem Bornavirus löst eine zu 90 Prozent tödlich verlaufende Hirnhautentzündung aus. Übertragen wird es meist durch Feldspitzmäuse. Im aktuellen Fall könnten auch Igel-Ausscheidungen eine Rolle spielen. Bekannt ist, dass das Virus bereits in Schafen, Pferden und eben auch Igeln nachgewiesen wurde.
Eine Übertragung auf den Menschen ist sehr selten. Zuletzt wurden allerdings im September 2024 Igel-Infektionen in Bayern gemeldet, so das Friedrich-Loeffler-Institut. Das Virus wird über die Ausscheidungen der Tiere übertragen, also über Kot, Speichel und Urin. Eine Mensch-zu Mensch-Übertragung ist bislang nicht bekannt.
So verläuft die Erkrankung
Bislang ist wenig über die Krankheit bekannt. Die Inkubationszeit (also die Phase zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung) ist relativ lang. Sie wird auf drei bis vier Monate geschätzt. Die betroffenen Personen fühlen sich in dieser Zeit gesund.
Danach zeigen sich typische Symptome einer fieberhaften Erkrankung wie Kopfschmerzen und Unwohlsein. Dann folgen typische neurologische Symptome wie Wesensveränderungen (z. B. Reizbarkeit, Rückzug), auch das Denken und Handeln verlangsamen sich. Das Gehirn wird zunehmend geschädigt, daher kommt es zu:
- Muskelzuckungen
- Augenbewegungsstörungen
- Koordinationsstörungen
- Epileptischen Anfälle
- Lähmung aller vier Gliedmaßen
- danach folgt ein Koma, das tödlich endet
Wie kann man sich infizieren?
Infektionen mit dem Bornavirus beim Menschen sind sehr selten. Bislang wird eine Übertragung auf den Menschen durch Igel noch geprüft. Zu den Schutzmaßnahmen zählen bislang:
- Fassen Sie tote Tiere (vor allem Mäuse) nicht an.
- Bekämpfen Sie einen Mäusebefall im eigenen Haus.
- Tragen Sie bei der Bekämpfung unbedingt Schutzhandschuhe und Atemschutz.
- Bernhard-Locht-Institut: "Enzephalitiden durch Bornaviren (BoDV-1 und VSBV-1)"
- Bayrischer Rundfunk: "Borna-Virus in Pfaffenhofen: Mann nach Infektion gestorben"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.