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Karneval: Narr überführt bekiffte Autofahrer mit Spielzeugpistole


Newsblog zu Karneval
Narr überführt bekiffte Autofahrer mit Spielzeugpistole

Von dpa, afp, rtr
Aktualisiert am 25.02.2020Lesedauer: 6 Min.
Besucher in Clown-Kostümen werfen mit Konfetti: Karneval findet in diesem Jahr nach dem rassistischen Terror in Hanau unter schweren Umständen statt.Vergrößern des BildesBesucher in Clown-Kostümen werfen mit Konfetti: Karneval findet in diesem Jahr nach dem rassistischen Terror in Hanau unter schweren Umständen statt. (Quelle: dpa-bilder)
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Einen Tag nach dem Anschlag in Volkmarsen gehen im Rest des Landes die Karnevalsfeiern weiter. In Bayern wird dabei ein Betrunkener zum unfreiwilligen Helfer der Polizei. Alle Infos im Newsblog.

Deutschland feiert Karneval: In Düsseldorf und Köln, in Mainz und Koblenz und an vielen anderen Orten in Deutschland hat der Höhepunkt der närrischen Saison begonnen. Zahlreiche Wagen thematisierten den rassistisch motivierten Anschlag in Hanau, die Mordserie des NSU sowie den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Aber auch die chaotische Situation in der CDU wurde auf kreative Weise angesprochen.

Dienstag, 15.30 Uhr: Narr überführt bekiffte Autofahrer – unfreiwillig

Ein alkoholisierter Narr hat in Landshut unfreiwillig vier bekiffte Autofahrer überführt. Der 43-Jährige fuchtelte mitten auf der Straße mit seiner "täuschend echt" aussehenden Spielzeugpistole herum, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Darüber erschrak eine 23-jährige Fahrerin bei dem Vorfall Montagnacht so sehr, dass sie ihren mit fünf Personen voll besetzten Wagen sofort wendete und über den Randstein in eine Hecke steuerte. Der Betrunkene wurde mit knapp drei Promille vorläufig festgenommen.

Die jungen Erwachsenen zeigten laut Polizei Anzeichen auf "Beeinflussung durch Betäubungsmittel". Drei der vier Frauen und ihr männlicher Begleiter hatten Marihuana konsumiert und teilweise dabei, auch in der Wohnung einer 18-Jährigen fanden sie Marihuana.

16.40 Uhr: Hessische Fastnachtsumzüge werden abgebrochen

Nachdem im hessischen Volkmarsen ein Auto in den dortigen Karnevalsumzug gefahren ist, werden im ganzen Bundesland aus Vorsicht die Fastnachtsumzüge abgebrochen. Das teilte die westhessische Polizei über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Hintergründe zu dem Unglück in Volkmarsen sind derweil noch unklar.

15.23 Uhr: Fast 500.000 Zuschauer in Mainz

Trotz Nieselregens und grauer Wolken sind nahezu 500.000 Menschen zum Mainzer Rosenmontagszug gekommen. Diese Zahl nannten am Montagmittag Polizei und der Mainzer Carneval-Verein (MCV). Nach dem Rückgang im vergangenen Jahr seien es wieder etwas mehr Zuschauer gewesen, sagte Hans-Jörg Langenbach von der MCV-Zugleitung. Im vergangenen Jahr hatte der MCV eine Zahl von 450.000 genannt.

Polizeisprecher Rinaldo Roberto zeigte sich am frühen Nachmittag sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Rosenmontags in Mainz. Die Zahl der registrierten Straftaten bewege sich im einstelligen Bereich – es habe zwei Taschendiebstähle gegeben und zwei Anzeigen wegen Grapschens. Die Polizei habe bis 13.00 Uhr 405 Menschen kontrolliert, darunter 172 unter 18 Jahren. Bei Minderjährigen seien 31 Liter Alkohol sichergestellt und vernichtet worden, "das ist verschwindend gering".

14.58 Uhr: Rosenmontagszüge rollen durch Rheinmetropolen

Bei grauem Wetter und unter politischen Vorzeichen sind im Rheinland die traditionellen Rosenmontagszüge durch die Karnevals- und Fastnachtshochburgen gerollt. In Köln erinnerte ein Wagen gleich zu Beginn an den Anschlag in Hanau in der vergangenen Woche – ein weinender Kölner Dom hielt ein Herz in den Händen, das laut Aufschrift für Hanau schlägt. In Düsseldorf positionierten sich ebenfalls mehrere Wagen gegen rechts.

Auf einem Wagen in Düsseldorf war ein hochroter Kopf mit geöffnetem Mund zu sehen, aus dem Mund eine Pistole mit der Aufschrift "Rassismus" ragte. Auf dem Wagen war zudem "Aus Worten werden Taten" zu lesen - daneben standen die auf rassistische Gewalttaten verweisenden Schlagworte NSU, W. Lübcke, Halle und Hanau.

Mit einem weiteren Wagen wurde scharfe Kritik an der AfD geübt: Darauf war der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke zu sehen, der den Hitlergruß zeigte und auf dessen Schulter die Worte "Heilt Höcke" zu lesen waren. Gestützt wurde der den Hitlergruß zeigende Arm durch zwei Figuren, die Thüringens CDU-Chef Mike Mohring und den dortigen inzwischen zurückgetretenen Kurzzeitministerpräsidenten Thomas Kemmerich von der FDP zeigten.

In Mainz zeigte einer der Motivwagen die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer im Outfit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das ihr allerdings viel zu groß war. Mit einem Stoppschild hielt ein Zwerg sie auf, der die Thüringer CDU darstellte.

Montag, 12.15 Uhr: Antisemitische Darstellungen auf Karnevalsumzug sorgen für Empörung

Antisemitische Darstellungen haben Kritik an einem Karnevalsumzug im belgischen Aalst ausgelöst. Nutzer posteten Fotos von den umstrittenen Figuren auf Twitter.

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Darauf sind Kostüme zu sehen, die Juden als Kakerlaken darstellen. Andere Bilder zeigen Männer, die sich als Nationalsozialisten verkleidet haben und fröhlich winkend durch die Menge schreiten.

14.24 Uhr: Auch Städte in Hessen sagen Umzüge ab

Angesichts aktueller Sturmwarnungen müssen sich Narren auch in einigen Orten Hessens auf den Rosenmontag vertrösten. Mehrere für Sonntag geplante Karnevalsumzüge wurden angesichts der Wetterwarnungen kurzfristig abgesagt. Darunter war auch der Kinderumzug in Fulda, bei dem üblicherweise etwa tausend Karnevalisten mitmarschieren und bis zu 30.000 Zuschauer den Zugweg säumen.

"Es wäre einfach zu gefährlich", bedauerte ein Sprecher der Fuldaer Karnevalgesellschaft die Umstände. Die Kinder, die nun nicht an ihrem geplanten Umzug teilnehmen könnten, dürften am Montag mitmachen. "Morgen gibt es dann eben mehr Kamelle für alle", versprach der Sprecher. Die Wetteraussichten für den Rosenmontag seien schließlich deutlich besser – anders als im Vorjahr, als der Rosenmontagszug wegen Sturm ausfallen musste.

Die Stadt Oberursel im Taunus hatte am Sonntag die Absage des Karnevalsumzugs aufgrund der aktuellen Sturmwarnung mitgeteilt, im osthessischen Mücke berichtete die Polizei über die Absage des Umzugs und einer anschließenden Veranstaltung in einem Festzelt. "Bei allen Verantwortlichen besteht das Einvernehmen, dass das Risiko, dass Menschen zu Schaden kommen könnten, zu groß ist", begründete auch ein Polizeisprecher im südhessischen Absteinach die Absage des dortigen Karnevalsumzuges.

11.31 Uhr: Wind legt Sonntagskarneval lahm

Wegen des starken Windes sind am Sonntag die beliebten Schull- un Veedelszöch in Köln kurzfristig abgesagt worden. "Um alle Teilnehmenden und alle Jecken am Zugweg zu schützen, können die Zöch nicht stattfinden", teilte die Stadt mit. Immer wieder hätten sich durch den starken Wind Verkleidungen gelöst und in den Zugweg geragt. Zuvor war bereits das beliebte Kö-Treiben in Düsseldorf abgesagt worden.

Ursprünglich hatten die Veranstalter in Köln gehofft, dem Wind zu entgehen. Die Schul- und Viertelsumzüge, wie sie auf Hochdeutsch heißen, waren daher um etwa eine halbe Stunde vorverlegt worden. Zudem sollte der Zugweg stark verkürzt werden. Rund 8.000 Teilnehmer wollten sich auf den Weg machen.

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Auch anderswo haben die Jecken in NRW Probleme mit dem Sturm. Mehrere kleine Umzüge wurden abgesagt oder fallen kleiner aus. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Sonntag in ganz NRW vor Sturmböen bis Windstärke 9. Dazu soll es heftig und fast pausenlos regnen. Die großen Rosenmontagszüge sind nach den Prognosen der Meteorologen hingegen nicht gefährdet.

10.59 Uhr: Karnevalshochburg Düsseldorf sagt Kö-Treiben ab

Wegen der erwarteten schweren Sturmböen haben die Veranstalter das bei den Jecken beliebte Kö-Treiben am Sonntag in der Karnevalshochburg Düsseldorf abgesagt. Das teilte das Comitee Düsseldorfer Carneval am Sonntag mit. Der Rosenmontagszug sei aber nicht gefährdet.

10.03 Uhr: NRW bangt um Karnevalszüge

Keine Entwarnung vom Wetterdienst: Die Jecken in Nordrhein-Westfalen müssen sich am Sonntag auf heftigen Wind und starken Regen einstellen. In vielen Städten des Bundeslandes schauen die Veranstalter der Karnevalszüge mit Bangen auf die Prognosen und wollen kurzfristig entscheiden, welche Umzüge am Sonntag überhaupt stattfinden können. Die gute Nachricht ist aber: Am Rosenmontag, wenn die größten Umzüge starten, flaut der Wind deutlich ab.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Sonntagmorgen in ganz NRW vor Sturmböen bis Windstärke 9. Besonders kräftige Böen werde es in der Region rund um Aachen und im Bergland geben, sagte ein Meteorologe des DWD in Essen. Dazu regnet es heftig und fast pausenlos. 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter werde es in vielen Regionen geben.

Am Rosenmontag werde das Wetter im Westen dann deutlich ruhiger. Den Prognosen zufolge weht dann nur ein schwacher Wind. Allerdings rechnen die Meteorologen im Laufe des Tages wieder mit mehr Regenwolken.

Samstag, 22. Februar, 15 Uhr: Brasilien feiert farbenfroh

In Brasilien hat die Hochphase des Karnevals begonnen. In Rio de Janeiro und São Paulo zogen die ersten Paraden der Sambaschulen durch die Stadien. Selbst Regen konnte die Tänzer nicht abhalten. Lesen Sie hier mehr.

10.55 Uhr: Seehofer kündigt verstärkten Polizei-Einsatz an

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat nach dem Anschlag von Hanau einen verstärkten Polizei-Einsatz angekündigt. Er verwies dabei auch auf die bevorstehenden Karnevalsfeiern. "Die Gefährdungslage durch Rechtsterrorismus, Antisemitismus und Rassismus ist in Deutschland sehr hoch", sagte der CSU-Politiker am Freitag in Berlin. Man müsse nach dem Anschlag von Hanau mit Nachahmungstätern rechnen. Kurz vor den Großveranstaltungen werde daher die Polizeipräsenz in Abstimmung mit den Ländern in ganz Deutschland erhöht. Neben Bahnhöfen und Flughäfen würden sensible Einrichtungen verstärkt geschützt, insbesondere Moscheen.

Freitag, 21. Februar, 7.47 Uhr: Karnevalszüge finden vielerorts trotz Anschlags statt

Nach dem rechtsradikalen Anschlag im hessischen Hanau mit elf Toten soll sich in vielen Städten nichts an den geplanten Karnevalsumzügen ändern. Im nahen Frankfurt am Main finden wie geplant zwei Umzüge statt, wie ein Sprecher des Großen Rats der Karnevalvereine sagte. Dort – wie auch andernorts – planten die Karnevalisten aber, mit der Polizei Rücksprache zur Sicherheitslage zu halten. In Köln und Düsseldorf wollen Wagenbauer inhaltlich auf den Anschlag Bezug nehmen. "Wir sind nicht nur für Friede, Freude, Eierkuchen zuständig, wir haben ja einen politischen Karneval", sagte der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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