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Ukraine-Krieg: Selenskyj stellt Militärführung um


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Nach russischem Angriff: Selenskyj stellt Militärführung um

Von t-online
Aktualisiert am 04.06.2025 - 03:55 UhrLesedauer: 12 Min.
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Mit 1.100 Kilo Sprengstoff: Video zeigt Explosion an Krimbrücke (Quelle: t-online)
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Die wichtigste Verbindung von Russland zur Krim ist dicht. Selenskyj verändert Teile der Militärführung. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Ukrainischer Stabschef: Putin spielt auf Zeit

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland in einem Telegrammbrief nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. "Wir brauchen einen Waffenstillstand - wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert", sagte er.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. "Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen", schrieb Sybiha in den sozialen Medien.

Atombehörde warnt vor Unfall-Gefahr in ukrainischem Kernkraftwerk

Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. "Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, "dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben".

Grossi sagte laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich. Die Expertenteams hätten wegen ungewöhnlich häufigen Luftangriffswarnungen bis zu drei Mal in die Schutzräume gemusst. Grossi fügte hinzu, es sei aber auch von entscheidender Bedeutung, sich auf die Wiederaufbauphase der Energieinfrastruktur vorzubereiten, in der die IAEA ebenfalls eine wichtige Rolle spielen könne.

Großbritannien will Ukraine 100.000 Drohnen liefern

Großbritannien will nach eigenen Angaben bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres im April 2026 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern und damit die Zahl der gelieferten Drohnen verzehnfachen. "Großbritannien verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht hat", so Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung, die kurz vor dem Treffen der 50 Nationen umfassenden Ukraine-Kontaktgruppe für Verteidigung in Brüssel veröffentlicht wurde.

Auf dem Treffen, das gemeinsam mit Deutschland veranstaltet wird, wird Healey die geplante Unterstützung noch einmal betonen. Das 350 Millionen Pfund (415 Millionen Euro) teure Drohnenpaket ist Teil einer umfassenderen, 4,5 Milliarden Pfund schweren militärischen Unterstützungsinitiative für die Ukraine, teilte die Regierung mit.

Selenskyj baut Militärführung um

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann." Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen.

Drapatyj selbst hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem seinen Angaben nach zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen per Telegram seinen Rücktritt angeboten. Zudem ernannte Selenskyj Oleh Apostol zum Chef der Fallschirmjägertruppen und Robert Browdi zum Chef der Drohnentruppen. Wadym Sucharewskyj solle als neuer Vizekommandeur der Heeresgruppe Ost die gesamte Kommandostruktur modernisieren, sagte der ukrainische Staatschef.

Mittwoch, 4. Juni

Russen sperren Krimbrücke nach mutmaßlichem Angriff

Der Straßenverkehr auf der Brücke, die Russland mit der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet, ist nach Angaben russischer Behörden vorläufig unterbrochen. Sie teilen dies auf dem Onlinedienst Telegram mit.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte zuvor mitgeteilt, er habe am frühen Morgen unter Wasser einen Sprengstoffangriff auf die Straßen- und Eisenbahnbrücke verübt. Dabei seien Pfeiler beschädigt worden. Die Brücke bildet eine der wichtigsten Versorgungsrouten für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.

Ukrainischer Generalstab bestätigt Zahl zerstörter russischer Bomber

Am Morgen hatte der ukrainische Generalstab den Geheimdienstangaben zu zerstörten russischen Bombern widersprochen. Jetzt korrigieren sich die Militärs selbst. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Klare Mehrheit der Deutschen gegen Taurus-Lieferung an Ukraine

Fast zwei Drittel der Deutschen (63 Prozent) sind gegen eine Lieferung weitreichender Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Laut RTL/n-tv Trendbarometer fällt die Ablehnung dabei regional sehr unterschiedlich aus: In Ostdeutschland lehnen 82 Prozent die Lieferung ab, in Westdeutschland dagegen nur 59 Prozent.

55 Prozent lehnen auch das Vorhaben einer gemeinsamen Produktion weitreichender Waffensysteme durch Deutschland und die Ukraine ab. 40 Prozent befürworten dies. Zustimmung kommt vor allem von Anhängern der CDU/CSU (62 Prozent) und der Grünen (69 Prozent). Eine klare Ablehnung äußern die Anhänger der AfD (92  Prozent).

Microsoft-Büro in Russland meldet Insolvenz an

Die russische Tochtergesellschaft von Microsoft, Microsoft Rus LLC, hat Insolvenz angemeldet. Dies geht aus Informationen der russischen Insolvenzdatenbank Fedresurs hervor. Gläubiger des Unternehmens sei die Gazprombank (GPB), die im Januar 2025 eine Klage gegen Microsoft Rus LLC eingereicht habe. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukraine sprengt offenbar Pfeiler von Krimbrücke

Dem ukrainischen Geheimdienst (SBU) ist offenbar kurz nach der Drohnenattacke auf Dutzende Militärflugzeuge in Russland ("Operation Spinnennetz") ein weiterer Schlag gegen den Aggressor gelungen. Das berichtet die ukrainische Onlinezeitung "The Kyiv Independent" unter Verweis auf den SBU.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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