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Weltspartag: Finger weg von diesen Bankprodukten


Verkaufsmasche Weltspartag
Von diesen Bankprodukten sollten Sie die Finger lassen


28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Eine Kundin lässt sich beraten (Symbolbild): In Zeiten hoher Inflation sollten Sparer umso mehr darauf achten, keine unnötig hohen Gebühren zu zahlen.Vergrößern des Bildes
Eine Kundin lässt sich beraten (Symbolbild): In Zeiten hoher Inflation sollten Sparer umso mehr darauf achten, keine unnötig hohen Gebühren zu zahlen. (Quelle: miodrag ignjatovic/getty-images-bilder)

Zum Weltspartag locken Banken mit vermeintlich guten Tipps. Welche Geldanlage sich wirklich noch lohnt und warum Sie bei Beratern skeptisch sein sollten.

Sparen – das klingt für viele Bürger zunehmend utopisch. Konnten vor zwei Jahren noch 70 Prozent der Deutschen regelmäßig Geld zur Seite legen, schafft das momentan nur noch jeder Zweite, wie eine Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Sinus-Instituts zeigt. Der Weltspartag an diesem Freitag wirkt daher etwas aus der Zeit gefallen.

Doch gerade weil die Inflation das Geld so stark entwertet wie seit Jahrzehnten nicht, sind zumindest jene, die sich das Sparen noch leisten können, darauf angewiesen, dass sich die Anlage wirklich lohnt.

Worauf sollte sie also setzen, um mehr aus ihrem Geld zu machen? Und von welchen Produkten sollten sie lieber die Finger lassen – nicht nur am Weltspartag? Wir haben bei Niels Nauhauser nachgefragt, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Festgeld für Sicherheitsbewusste

"Soll das Geld sicher angelegt sein, kommen Festgelder und Sparbriefe infrage", sagt Nauhauser. "Je nach Laufzeit kann man hier bei Direktbanken aktuell bis zu drei Prozent Zinsen erzielen." Lesen Sie hier, welche Banken derzeit die besten Konditionen bieten.

Sicher anlegen – das heißt in diesem Fall: mit geringerer Rendite, aber auch niedrigem Verlustrisiko. Drei Prozent Zinsen sind zwar schon deutlich mehr, als noch vor einigen Monaten mit Festgeld und Co. möglich war, der Kaufkraftverlust lässt sich angesichts einer zweistelligen Inflationsrate damit aber nicht ausgleichen. Das weiß auch der Verbraucherschützer.

ETFs für den langfristigen Vermögensaufbau

"Höhere Renditen sind nur mit höherem Risiko möglich, etwa durch eine Anlage am Aktienmarkt", sagt Nauhauser. "Und dann sind zwei Anlageprinzipien entscheidend: Die Kosten sollten so niedrig wie möglich sein, weil sie immer zulasten der Rendite gehen. Und die Risikostreuung sollte so breit wie möglich sein."

Umsetzen lasse sich das mit ETFs (mehr dazu hier) auf einen weltweiten Index wie den MSCI AC World oder den FTSE All World. Diese Aktienindizes bilden die Wertentwicklung von Tausenden börsennotierten Firmen aus Dutzenden Ländern nach.

Legen Sie also Ihr Geld in einen ETF an, der diese Indizes nachbildet, haben Sie die Möglichkeit, auf einen Schlag am Wachstum der gesamten Weltwirtschaft teilzuhaben. Das ist deutlich weniger riskant, als Ihr Geld in wenige Einzelaktien zu stecken.

Weltweit gestreute ETFs bieten sich besonders für den langfristigen Vermögensaufbau an – etwa für die Altersvorsorge. Bei Laufzeiten von zehn Jahren und mehr können Sie schlechte Phasen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz einfach ETFs kaufen können.

Vorsicht vor diesen Finanzprodukten

Während ETFs vergleichsweise günstig und auch für Anfänger leicht zu verstehen sind, lauern im Produktangebot der Banken so manche Fallstricke. "Aus unserer Beratung wissen wir, dass derzeit vor allem zu teure und unflexible Rentenversicherungen, schlecht verzinste Bausparverträge und zu teure Investmentfonds verkauft werden", sagt Nauhauser. "Diese Produkte werden wegen ihrer hohen Provision verkauft, nicht etwa weil sie bedarfsgerecht wären."

  • Rentenversicherungen: Bei einer privaten Rentenversicherung handelt es sich im Grunde um eine Lebensversicherung, in die Sie während Ihres Arbeitslebens regelmäßig Beträge einzahlen und von der Sie ab dem Eintritt ins Rentenalter bis zum Tod eine Rente ausgezahlt bekommen. Für Neukunden ist dieses Produkt aber oft nicht sinnvoll. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Bausparverträge: Angesichts steigender Zinsen feiert der Bausparvertrag derzeit ein Comeback. Damit er sich lohnt, sollten Sie aber auf die Gebühren achten. Und er ist stets eine Wette darauf, wie sich die Bauzinsen in Zukunft entwickeln werden. Lesen Sie hier, wie ein Bausparvertrag genau funktioniert.
  • Investmentfonds: Teuer sind vor allem die sogenannten aktiv gemanagten Fonds, bei denen Fondsmanager Aktien umschichten, wenn sie meinen, Chancen und Risiken erkannt zu haben. Das funktioniert erstens nicht immer und zweitens nagen die Gebühren an der Rendite. Passive Investmentfonds hingegen – die von Nauhauser empfohlenen ETFs – sind deutlich günstiger. Lesen Sie hier, wie viel Rendite Sie damit einfahren können.

Lassen Sie sich nichts aufschwatzen

Gerade am Weltspartag sollten Sie mit allerlei Verkaufsmaschen der Bankberater rechnen. Schließlich ist es der Kern ihres Geschäftsmodells, Produkte gegen Provision zu verkaufen.

Für Verbraucherschützer Nauhauser ist daher klar: "Eine Beratung, der das Interesse der Ratsuchenden zugrunde liegt, können Verbraucher hier nicht erwarten."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Schriftliches Statement von Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
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