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Riester und betriebliche Rente: So soll sich die Altersvorsorge lohnen


Riester und Betriebsrente
Wirtschaftsweiser erklärt, wie sich Rente wieder lohnt


14.05.2025 - 10:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats Wirtschaft: "Ohne Reformen wird die Rentendynamik zum Standortrisiko".Vergrößern des Bildes
Martin Werding: Der Ökonom fordert, für die Rente stärker den Kapitalmarkt zu nutzen. (Quelle: IPON/imago-images-bilder)
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Verbindlicher, einfacher und rentierlicher als bisher soll die Altersversorgung in Deutschland werden, fordert Ökonom Martin Werding. Wie das gehen könnte.

Martin Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum, fordert auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (aba) am Dienstag mehr ergänzende Kapitaldeckung in der Altersvorsorge, allerdings nicht "in allen drei Säulen zugleich", sondern in einem Ineinandergreifen aus zweiter und dritter Säule – der betrieblichen (bAV) und privaten Altersvorsorge. Mit Blick auf eine mögliche Reform sagte er, man dürfe dabei die "gesetzlichen Anforderungen nicht beliebig entkoppeln", sondern "zweite und dritte Säule müssen in eine Reihe geschaltet werden."

Kapitaldeckung bedeutet, dass die eigene Rente durch eigene Beiträge erwirtschaftet wird, die am Kapitalmarkt angelegt werden. Ergänzend, weil die über das Umlageverfahren erzielten gesetzlichen Renten allein künftig nicht ausreichen könnten. Da der Fachkräftemangel lange anhalten werde, seien Betriebsrenten ein wichtiges Mittel für Arbeitgeber, um Personal zu gewinnen und an sich zu binden.

Einfacheres Vorsorgeprodukt, keine Aktienrente

Werding fordert ein "einfaches und renditeorientiertes Altersvorsorgeprodukt" für die private Altersvorsorge, einen neuen Riester, als verpflichtende Vorsorge für Arbeitnehmer. Allerdings solle es eine Ausstiegsoption geben ("Opt-Out") – etwa, wenn Geld bereits in eine andere Vorsorge wie eine Immobilienfinanzierung fließe. Dieses Standardprodukt der privaten Vorsorge könne dann als Produkt der betrieblichen Altersversorgung (bAV) für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geöffnet werden. Insbesondere für kleinere Arbeitgeber sei die Vielzahl von Durchführungswegen und Produkten in der betrieblichen Vorsorge verwirrend – ein Standardprodukt könne helfen.

Das von der Vorgängerregierung geplante Generationenkapital – Schulden, die am Aktienmarkt angelegt werden sollten – hält der Ökonom dagegen nicht für ausreichend, um die Altersversorgung langfristig tragfähig zu machen. Auch bei einer umfangreicheren Aktienrente, bei der ein fester Teil der Beiträge in Aktienfonds fließen würde, sieht er die Nachteile überwiegen. Man könne nicht sicherstellen, dass solche Reserven zweckentfremdet würden. "Darum: keine Kapitaldeckung in der gesetzlichen Rentenversicherung."

Betriebliche Altersversorgung rückläufig

Im Koalitionsvertrag ist eine Reform der privaten wie betrieblichen Vorsorge vorgesehen, wenngleich noch wenig konkret (lesen Sie hier, was CDU/CSU und SPD für die Rente planen). Beide Vorsorgearten stagnierten in den vergangenen Jahren. Die betriebliche Vorsorge in der Privatwirtschaft war sogar leicht rückläufig. Letzteres belegen Daten des Bundesarbeitsministeriums und des Umfrageinstituts Verian.

Besonders betroffen sind demnach kleine Betriebe. Nur jedes vierte Unternehmen mit bis zu vier Mitarbeitern bot 2023 eine bAV-Lösung für Angestellte an, nur knapp jeder fünfte Mitarbeiter hatte eine solche Versorgung. Die Zahlen zeigen zudem: Je jünger die Arbeitnehmer und je weniger sie verdienen, umso geringer der Anteil derer, die betrieblich fürs Alter vorsorgen.

Verwendete Quellen
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