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Zinsen: Achtung, Banken verteidigen Niedrigzinskurs für Sparer


Trotz Erhöhung des Leitzinses
Banken halten an niedrigen Zinsen für Sparer fest

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 13.10.2023Lesedauer: 2 Min.
GeldscheineVergrößern des BildesEurobanknoten liegen auf einem Tisch: Sparer bekommen derzeit oft nur wenig Zinsen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Verbraucherschützer kritisieren, dass viele Geldinstitute ihre Kunden oft mit niedrigen Zinsen abspeisen. Die Banken verteidigen diesen Kurs aber nun.

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Peter Schneider, hat die Haltung der Sparkassen zur zögerlichen Weitergabe der Zinserhöhungen an Sparer verteidigt. Er betonte, dass die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine Zinswende im vergangenen Jahr richtig war, um effektiv gegen Inflation vorzugehen – auch wenn dies in einem bisher nicht gekannten Tempo erfolgte.

"Es stimmt, dass die Sparkassen nicht im gleichen Tempo die Einlagenzinsen erhöht haben." Dies sei Folge des Geschäftsmodells. Man habe die allermeisten Sparer im Land vor Negativzinsen bewahrt, da die Sparkassen sehr hohe Freibeträge einräumten, bevor Negativzinsen fällig geworden seien.

Schneider verwies zugleich darauf, dass der überwiegende Teil der 169 Milliarden Euro Einlagen in Krediten für Unternehmen und Privatkunden steckt. Die Sparkassen in Baden-Württemberg legten kaum Kundengelder bei der EZB an. Zudem hätten die Institute in ihren Büchern sehr viele Kredite aus der langen extremen Niedrigzinsphase.

Kunden werden oft mit Nullzinsen abgespeist

Das bedeutet wiederum, dass die Sparkassen bei den Guthabenzinsen deutlich weniger Spielraum haben als Banken, die kaum am Kreditmarkt aktiv seien und nur Einlagen der Kundinnen und Kunden einsammelten, um sie dann bei der EZB anzulegen. "Ihnen fällt es jetzt leicht, mit hohen Zinsversprechungen Neukunden anzulocken."

"Im Kreditgeschäft haben die Banken den Zinsanstieg längst weitergegeben, während sie beim Einlagengeschäft ihre Kundinnen und Kunden oft mit Nullzinsen abspeisen", wie ein Sprecher der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg betont.

Einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zufolge erhalten Kundinnen und Kunden bei vielen Sparkassen und Volksbanken im Südwesten nach wie vor nur allenfalls niedrige Zinsen aufs Tagesgeldkonto – obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 die Zeit der Null- und Negativzinsen im Euroraum beendet und seither die Zinsen zehnmal in Folge angehoben hat.

"Größter Feind des Sparens ist die Inflation"

Laut der Auswertung können Anleger bei einer Investition von 10.000 Euro auf Tagesgeld momentan mit Zinssätzen zwischen Null und maximal 1,5 Prozent rechnen. Im Vergleich dazu erhalten Geschäftsbanken bei Einlagen bei der EZB mittlerweile satte vier Prozent Zinsen. Eine Folge hiervon ist, dass zahlreiche Geldinstitute ihre Zinssätze für Tages- und Festgeld erhöht haben.

Der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, Roman Glaser sagte zur Kritik der Verbraucherschützer: "Auch die Verzinsung der Einlagen unterliegt den Marktgesetzen und liegt in der Eigenverantwortung jeder einzelnen Bank." Der größte Feind des Sparens sei die derzeitige Inflation. Die EZB habe mit ihrer Geldpolitik zu spät die heraufziehende Inflation bekämpft, die nunmehr die Realverzinsung der Einlagen schmälere.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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