Mercedes Benz: Anteile an russischen Tochtergesellschaften verkauft

Damit ist der Autohersteller endgültig raus aus Russland: Mercedes-Benz hat nun auch Anteile an russischen Tochtergesellschaften abgegeben.

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat sich Mercedes-Benz vollständig vom russischen Markt zurückgezogen. Die Anteile an den russischen Tochtergesellschaften wurden an einen Investor verkauft, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart auf Anfrage mitteilte. Die erforderlichen behördlichen Genehmigungen seien erteilt und die vertraglichen Vereinbarungen umgesetzt worden. Die Transaktion erfolgte demnach im April. Beim Käufer handelt es sich um den lokalen Händler Avtodom. Weitere Einzelheiten nannte der Konzern zunächst nicht.

Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 hatte Mercedes seine Exporte nach Russland sowie die Produktion dort eingestellt. Darunter auch in einer Fabrik im Moskauer Umland, deren Eröffnung erst 2019 im Beisein des russischen Präsidenten Wladimir Putin stattgefunden hatte. Die für mehr als 250 Millionen Euro gebaute Produktionsstätte bietet mehr als 1.000 Arbeitsplätze.

Im vergangenen Oktober hatte Finanzvorstand Harald Wilhelm angekündigt, das Geschäft verkaufen zu wollen. Damals sagte er, dass der Verkauf keine weiteren finanziellen Folgen haben werde. Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Stopp des Russlandsgeschäfts in Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen EU-Sanktionen bei dem Dax-Konzern zu 700 Millionen Euro Aufwand geführt. Da es keine weiteren Effekte gibt, rechnet Mercedes weder mit Abschreibungen noch mit einer Einnahme aus dem Verkauf.