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Volkswagen-Abgasskandal: Ex-Audi-Chef Stadler verurteilt wegen Betrugs


Geschönte Abgaswerte
Ex-Audi-Chef Stadler wegen Betrugs verurteilt

Von t-online, fho

Aktualisiert am 27.06.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230626-99-194002Vergrößern des BildesRupert Stadler nimmt an seinem Prozess vor dem Landgericht teil. (Quelle: Matthias Schrader/dpa)
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Im ersten Strafprozess um den Volkswagen-Abgasskandal gibt es ein Urteil. Der frühere Audi-Chef Stadler und zwei Mitangeklagte erhielten Bewährungsstrafen.

Im Volkswagen-Abgasskandal ist der frühere Audi-Chef Rupert Stadler zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Das teilte das Landgericht in München am Dienstag mit.

Auch die beiden Mitangeklagten – der frühere Chef der Motorentwicklung und spätere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie der Ingenieur P. – erhielten Bewährungsstrafen wegen Betrugs.

Stadler legte Geständnis ab

Es sind die ersten strafrechtlichen Urteile in Deutschland im 2015 aufgedeckten Diesel-Skandal, der die ganze Branche erschüttert und Milliardenschäden verursacht hat. Hatz und der Ingenieur P. hatten gestanden, für die Manipulation von Dieselmotoren gesorgt zu haben. Damit hielten sie Abgaswerte auf dem Teststand ein, drosselten die Abgasreinigung aber auf der Straße.

Auch Stadler hatte in dem Prozess ein Geständnis abgelegt und dabei Betrugsvorwürfe eingeräumt; ihm war vorgeworfen worden, den Verkauf von mit Abschalteinrichtungen manipulierten Dieselfahrzeugen nicht gestoppt zu haben.

Zuvor hatte er jahrelang seine Unschuld beteuert. Erst nach dem Hinweis des Gerichts auf eine drohende Gefängnisstrafe gestand der 60-Jährige im Mai. Angesichts der Hinweise auf Tricksereien auch bei den europäischen Modellen hätte er als Vorstandschef sorgfältiger sein, für Aufklärung sorgen und eingreifen müssen. Nun ist er zwar als Betrüger verurteilt, kann aber das Gericht als freier Mann verlassen.

Zweieinhalb Jahre Prozesslaufzeit

Die Bewährungsstrafen sind an die Zahlung hoher Geldauflagen geknüpft. Die Staatsanwaltschaft hatte den Bewährungsstrafen für Stadler und P. im Rahmen einer Verständigung im Prozess bereits zugestimmt, im Fall von Hatz aber eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung gefordert. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Staatsanwalt Nico Petzka sieht die drei Angeklagten nicht als die Hauptverantwortlichen für den Dieselskandal. Es sei zweifelhaft, ob es überhaupt den oder die Hauptverantwortlichen geben könne, "wenn im Unternehmen so viele Beteiligte in die falsche Richtung laufen", hatte er in seinem Schlussplädoyer gesagt.

Es war der erste Strafprozess um die geschönten Abgaswerte bei Audi-Dieselmotoren und dauerte zweieinhalb Jahre.

US-Behörden deckten den Schwindel auf

Stadler war 2007 Chef der Ingolstädter VW-Tochter geworden, als Nachfolger von Martin Winterkorn, der damals an die Konzernspitze wechselte. Unter Stadlers Führung hatte Audi Umsatz und Betriebsgewinn verdoppelt und Mercedes bei den Verkaufszahlen überholt. Die US-Behörden hatten Ende 2015 die Tricksereien bei VW-Dieselmotoren, wenig später auch bei großen Audi-Dieselmotoren bei den Modellen für den US-Markt aufgedeckt. Trotz zunehmender Hinweise auf Manipulationen auch bei den in Europa verkauften Modellen ließ Stadler den Verkauf hier aber bis Ende 2017 weiterlaufen.

Ab Juni 2018 saß er wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft – vier Monate lang, bis zu seinem Rücktritt als Audi-Chef und VW-Vorstandsmitglied. An den Volkswagen-Konzern hat er inzwischen 4,1 Millionen Euro Schadenersatz wegen Pflichtverletzung gezahlt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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