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E-Auto-Hersteller B-ON meldet Insolvenz an: Trotz umsatzstarkem Vorjahr


Produktionsstopp
Automobilhersteller B-ON meldet Insolvenz an

Von t-online, lec

Aktualisiert am 19.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Deutsche-Post-Auto: In Kassel haben zwei Einbrecher zahlreiche Pakete geplündert und sich dann mit einem Post-Auto aus dem Staub gemacht. (Archivbild)Vergrößern des BildesEin Zustellfahrzeug der Deutschen Post (Symbolbild): Der Automobilhersteller B-ON hat Insolvenz angemeldet. (Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Trotz zuletzt noch vielversprechender Zahlen ist der Automobilhersteller B-ON nicht mehr zahlungsfähig. Wie es zu der Schieflage kommen konnte, ist nicht bekannt.

Der Automobilhersteller B-ON, der im Januar 2022 das Unternehmen StreetScooter übernommen hatte, hat beim Amtsgericht Aachen Insolvenz angemeldet und die Produktion des StreetScooters eingestellt. Wie es zu der Schieflage kommen konnte, ist bisher unklar. Der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Müller sagte gegenüber der "Aachener Zeitung", das Unternehmen habe Aufträge gehabt, und auch die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr hätten vielversprechend ausgesehen.

Im April hatte B-ON einen Umsatz von 125 Millionen Dollar (damals rund 114 Millionen Euro) sowie Verträge und Absichtserklärungen für den Verkauf von insgesamt 11.000 Fahrzeugen im Jahr 2022 gemeldet. Zudem seien Verhandlungen für weitere 30.000 Fahrzeuge im laufenden Jahr weit fortgeschritten gewesen, hieß es noch im Frühjahr.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte bei seinem Besuch des Unternehmens im August dieses Jahres auch, dass neben der Deutschen Post als ehemaligem Besitzer von StreetScooter auch neue Käufer für die Stromer gefunden worden seien. Lieferengpässe bei wichtigen Komponenten, wie etwa der Batterie, hätten ebenfalls der Vergangenheit angehört.

Mit dem plötzlichen Produktionsstopp stehen nun rund 170 StreetScooter-Mitarbeiter ohne Arbeit da. Der Betriebsrat setzt sich dafür ein, die Produktion in Düren zu erhalten und hofft auf Unterstützung von der Deutschen Post. Diese müsste laut Müller Interesse daran haben, dass es mit StreetScooter weitergeht, da sie regelmäßig "Support" benötigten.

30.000 StreetScooter pro Jahr

B-ON hatte im Januar 2022 das Unternehmen StreetScooter von der Deutschen Post übernommen, damals unter dem Namen Odin Automotive. Die Produktion erfolgte zunächst weiterhin im deutschen StreetScooter-Werk in Düren mit einer Kapazität von 30.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Die Deutsche Post hatte das Unternehmen im Jahr 2014 mit dem Ziel übernommen, selbst ein Zustellfahrzeug zu entwickeln. Frühere Versuche, gemeinsam mit etablierten Autoherstellern ein Fahrzeug auf den Markt zu bringen, waren gescheitert. Die Post machte mit der Produktion der Elektro-Transporter in den folgenden Jahren Verluste, weshalb die Entscheidung zum Verkauf fiel.

Im vergangenen Mai wurde das Unternehmen dann in B-ON umfirmiert und eine ergänzende Reihe von Elektrifizierungsdienstleistungen eingeführt. B-ON beschreibt seine Entwicklung vom Erstausrüster zum umfassenden Anbieter von E-Fahrzeuglösungen auf seiner Webseite.

Ziel sei es dabei gewesen, Flottenbesitzern den Umstieg auf E-Fahrzeuge so einfach wie möglich zu gestalten – etwa durch die Bereitstellung von E-Fahrzeugen, Lade- und Energiemanagement sowie Service und Wartung über eine einzige Anlaufstelle für den Kunden. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Luxemburg, und es ist mit eigenen Dependancen auch in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Japan und Lateinamerika aktiv.

Verwendete Quellen
  • electrive.net: "StreetScooter-Hersteller B-ON meldet Insolvenz an"
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