Hoffnung auf Ende im Zollstreit Deutscher Leitindex Dax nähert sich Rekordmarke
Der deutsche Aktienindex Dax macht die Verluste im Zollstreit mit den USA wett und kratzt an seinem Allzeithoch.
Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenstart erneut Rekordmarken ins Visier genommen. Der Dax kletterte um 1,1 Prozent auf 23.344 Zähler und kam damit dicht an das im März erreichte Allzeithoch von 23.476 Punkten heran. Die panikartigen Verluste nach der Ankündigung von Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump im April hat die Börse damit wettgemacht.
Zuletzt hatten Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen China und den USA für Auftrieb gesorgt. "Die Kurse werden von der Hoffnung getragen, dass sich das Zoll-Thema am Ende in Luft auflöst", konstatierte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar. "Ganz im Gegensatz zu Anfang April, nachdem US-Präsident Trump die Zölle verkündete und damit einen Handelskrieg anzettelte, herrscht nun schon wieder zu viel Euphorie auf dem Parkett."
Lufthansa profitiert vom niedrigen Ölpreis
Auf der Unternehmensseite ragten erneut die Rüstungswerte heraus. Rheinmetall standen mit einem Plus von mehr als drei Prozent an der Dax-Spitze. Renk notierten im MDax 4,6 Prozent fester. Die Aussicht auf höhere Verteidigungsausgaben angesichts der vielen weltweiten Krisenherde hat Rüstungswerte in den vergangenen Monaten deutlich Rückenwind verliehen.
Bei der Lufthansa sorgte der deutliche Ölpreisrückgang für Kursgewinne. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich zeitweise um jeweils rund fünf Prozent auf 58,50 beziehungsweise 55,30 Dollar je Fass.
Die Opec+, die Organisation erdölexportierender Länder sowie Russland und andere Verbündete, hatte sich am Wochenende darauf geeinigt, die Produktion im Juni weiter zu steigern. Anlegern zufolge könnte das Angebot die Nachfrage damit künftig deutlich übersteigen, sagte Tim Evans von Evans on Energy.
- Nachrichtenagentur Reuters