100 Mitarbeiter verlieren Job Brillenhersteller Menrad ist insolvent

Brillenhersteller Menrad ist nach fast 130 Jahren insolvent. Für hundert Mitarbeiter bedeutet das den Verlust ihres Arbeitsplatzes.
Der baden-württembergische Brillenhersteller Menrad ist insolvent. Nun ist klar: Für 100 Mitarbeiter geht es im Unternehmen nicht weiter. Ihre Stellen werden gestrichen. Das geht aus einer Mitteilung der Kanzlei Pluta hervor, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.
Die Arbeitsplätze fallen vor allem in den Bereichen Herstellung, Vermarktung und Vertrieb weg. Bislang arbeiteten rund 250 Personen für das Unternehmen.
Weniger Aufträge als Grund für Insolvenz
Bereits am 31. März hatte das Unternehmen aus Schwäbisch Gmünd Insolvenz angemeldet. Grund dafür: "Ein zukünftig zu erwartender Liquiditätsengpass, bedingt durch eine rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung aufgrund eines schwierigen Marktumfeldes", hieß es damals.
Bis Ende Mai werden die Gehälter noch vom Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gedeckt. Da dies nun endet, müsste das Unternehmen die Gehälter wieder selbst tragen, das schafft Menrad offenbar nicht.
Hoffnung für Marke
"Bild" zitiert den Insolvenzverwalter Florian Zistler: "Die Finanzierungslücke ist zu groß, um den Betrieb in seiner bisherigen Form fortzuführen." Es habe sich kein Investor für den gesamten Betrieb gefunden. Deshalb werde der Standort Schwäbisch Gmünd geschlossen. Der Standort München, der für Produktdesign und Marketing zuständig ist, soll nicht betroffen sein.
Dass die Marke – die schon mit bekannten Labels wie Jaguar, Joop und Pepe Jeans kooperierte – übernommen werden könnte, steht aber noch aus. Der Insolvenzverwalter gibt sich optimistisch. "Die Gespräche zur Markenübernahme verlaufen positiv", erklärt er.
Das im Jahr 1896 gegründete Unternehmen wird heute in vierter Generation von den Brüdern Eberhard und Hermann Müller-Menrad geleitet. Design und Entwicklung finden weiterhin in Deutschland statt. Etwa 80 Mitarbeiter im Ausland, die für den Vertrieb zuständig sind, sind von der Insolvenz nicht betroffen.