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Weltwohlstandsbericht veröffentlicht: Zahl der Millionäre deutlich gewachsen


Wohlstandsbericht veröffentlicht
Zahl der Millionäre wächst schneller als die Wirtschaft

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Superreiche zeigen SpendenbereitschaftVergrößern des BildesSuperreiche zeigen Spendenbereitschaft (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Es ist schon fast eine Binsenweisheit: Die Reichen werden schneller reicher als nicht so vermögende Sparer. Nun hat eine weltweite Studie aber herausgefunden: Das Vermögenswachstum der Dollar-Millionäre hat sich noch deutlich beschleunigt. Allein in Deutschland gibt es nun gut 115.000 Millionäre mehr als 2012 - ein Wachstum von über elf Prozent.

Der Teufel macht immer auf den größten Haufen, glaubt der Volksmund. Gleich mehrere ökonomischen Studien untersuchen diese These jedes Jahr aufs Neue. Gerade wurde der 18. Weltwohlstandsbericht der Beratungsgesellschaft Capgemini vorgelegt. Ein Ergebnis im World Wealth Report 2014 (WWR): In Deutschland gab es 2013 rund 1,13 Millionen Dollar-Millionäre - ein Wachstum von 11,4 Prozent im Vergleich zu 2012 (1,01 Millionen HNWIs) darstellt.

Immer mehr HNWIs

Capgemini bezeichnet die Personen mit mehr als eine Million US-Dollar als sogenannte "High Net Worth Individuals" (HNWIs). Als HNWI gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von über einer Million US-Dollar verfügen, ausgenommen selbstgenutzte Immobilien sowie Sammlungen wertvoller Objekte und Verbrauchsgegenstände. Die Reichen in Euroland sind bei einem Euro-Umrechnungskurs von 1,36 Dollar bereits mit einem Vermögen ab knapp 740.000 Euro Dollar-Millionäre.

Insgesamt wuchs das Vermögen der inzwischen fast 14 Millionen Dollar-Millionäre auf der Welt im Jahr 2013 auf fast unvorstellbare 52,6 Billionen US-Dollar - ein Zuwachs von fast 14 Prozent. Das ist der zweitgrößte Anstieg an vermögenden Personen seit dem Jahr 2000. Lediglich 2009 - unmittelbar nach der Finanzkrise - wurde diese Zahl mit 17 Prozent Wachstum noch übertroffen.

"Insgesamt war 2013 ein weiteres starkes Jahr für die Vermögenden. Steigende Aktienmärkte und eine verbesserte Wirtschaftslage trugen zu einem zweistelligen Wachstum bezüglich Gesamtvermögen und Anzahl der HNWIs bei", sagt George Lewis, Group Head von RBC Wealth Management & RBC Insurance. "Betrachtet man den langfristigen Wachstumstrend, so entstand fast 40 Prozent des derzeitigen relevanten Vermögens allein in den letzten fünf Jahren."

Asien holt kräftig auf

Vom recht mageren Wachstum der Weltwirtschaft um 2,2 Prozent haben sich die Topvermögenden längst abgekoppelt. Das Geld sitzt noch mehrheitlich in den klassischen Industrieländern: Mehr als die Hälfte der Dollar-Millionäre lebt in den drei Topregionen Nordamerika, Japan oder Deutschland.

Doch Asien mit China an der Spitze holt mächtig auf. Noch in diesem Jahr, sagt Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer voraus, wird es in der Region Asien-Pazifik mehr Millionäre geben als in Nordamerika, wenngleich die Vermögenssumme der Aufsteiger noch hinterherhinkt. Und dennoch: Bis 2016 wird ein globales Vermögenswachstum um weitere zwölf Billionen US-Dollar erwartet.

Größte Millionärsdichte in Katar

Einer Konkurrenzstudie der Boston Consulting Group (BCG) zufolge hat der Ölstaat Katar die höchste Millionärsdichte mit 175 von 1000 Haushalten, gefolgt von der Schweiz mit 127 und Singapur mit 100.

Die Wirtschaftskrise in Südamerika kratzt ein wenig an der These, das besonders große Vermögen noch schneller wachsen als nicht ganz so große. Für die Superreichen mit mehr als 30 Millionen Dollar verfügbarem Anlagevermögen errechnet die Capgemini-Studie 2013 einen unterdurchschnittlichen Vermögenszuwachs von "nur" 12 Prozent.

Das liege an Brasiliens Superreichen, die trotz der offensichtlichen Armut im Gastgeberland der Fußball-WM ein glattes Zehntel des weltweiten Top-Segments stellen, erläutert Experte Meyer. Ihre Vermögen litten besonders unter den gesunkenen Rohstoffpreisen. Ohne Brasilien hätten die Superreichen ein überdurchschnittliches Plus von 16 Prozent erzielt, und Piketty in soweit doch recht behalten.

900 Superreiche in Deutschland

Die Boston Consulting Group hat weltweit rund 15.000 Mega-Reiche mit einem Vermögen oberhalb von 100 Millionen Dollar identifiziert, ein knappes Drittel davon in den USA, knapp 900 in Deutschland. Ihre Vermögen, so die Erwartung, wachsen in den nächsten fünf Jahren noch deutlich schneller als beim schnöden Rest, die Konzentration des Vermögens an der Spitze verschärft sich.

Langfristig erwarten die Anlage-Experten jährliche Steigerungsraten zwischen 6,9 für alle Dollar-Millionäre und 9,1 Prozent für die Mega-Reichen. Alle anderen Vermögen sollen hingegen nur um 3,7 Prozent wachsen, von denen die Gesamtwirtschaft inklusive der Löhne und Gehälter auch noch weit entfernt ist.

Portfolio der Reichen für Durchschnittssparer schwer nachzubilden

Große Vermögen wachsen schneller als kleine Ersparnisse. Während sich Durchschnittssparer hierzulande mit Mini-Zinsen und Arbeitnehmer mit kleinen Gehaltserhöhungen durchschlagen müssen, machen die Reichen der Welt vor allem mit Hilfe lohnender Aktiengeschäfte weiter kräftig Kasse. Die weit geöffneten Geldschleusen der Notenbanken halten den Markt am Laufen.

Im vergangenen Jahr schafften die Tarifgehälter in Deutschland ein vergleichsweise hohes Plus von 2,6 Prozent. Die wenigsten Arbeitnehmer haben wohl die Möglichkeit, mit ihrem Geld das aufwendig betreute Portfolio der Reichen nachzubilden, das Capgemini global abgefragt hat: Jeweils mehr als ein Viertel Cash und Aktien, 20 Prozent Immobilien, 15 Prozent festverzinsliche Anleihen und einen kleinen Rest für besonders spekulative Anlageformen.

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