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Finanzspritze bringt Start-up Auto1 auf Pole-Position


Milliardenbewertung für Berliner
Auto1 – Kein Start-up in Europa ist mehr wert


Aktualisiert am 07.04.2018Lesedauer: 3 Min.
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Gebrauchtwagenmarkt: Über verschiedene Plattformen handelt die Auto1-Gruppe mit gebrauchten Kraftwagen.Vergrößern des Bildes
Gebrauchtwagenmarkt: Über verschiedene Plattformen handelt die Auto1-Gruppe mit gebrauchten Kraftwagen. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)

Kein junges Unternehmen ist derzeit mehr wert in Europa: Auto1. Sagt Ihnen nichts? WirKaufenDeinAuto bestimmt schon. Anfang des Jahres pumpte die japanische Softbank 460 Millionen Euro in das Berliner Start-up und schraubte die Bewertung des Autohändlers damit auf fast drei Milliarden Euro.

Eine Bewertung von drei Milliarden Euro – das sind im Gründerjargon gleich drei Einhörner auf einmal. Als solche werden Start-ups mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar bezeichnet. Zu dritt führen sie auch die im Jahr 2012 von Christian Bertermann und Hakan Koc gegründete Auto1-Gruppe. Seit 2014 ergänzt Christopher Muhr die Führungsriege des Autohändlers.

Erlöse steigen um fast 50 Prozent – keine Angaben zu Verlusten

Das Geschäftsmodell ist recht simpel: Gebrauchtwagen werden von privat gekauft und zu höheren Preisen an Autohändler weiter verkauft. Und das scheint sich auf den ersten Blick auszuzahlen. Das Milliarden-Start-up Auto1 hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr deutlich in die Höhe geschraubt. Die Erlöse seien um 47 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro geklettert, teilt Christian Bertermann mit. Insgesamt seien über die verschiedenen Plattformen wie Auto1.com, wirkaufendeinauto.de und Autohero mehr als 420.000 Fahrzeuge gehandelt worden und damit 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

Kerngeschäft bleibt laut Bertermann weiter der Ankauf von Privatwagen und der Weiterverkauf an Händler, auch wenn beispielsweise das Onlineautohaus Autohero ebenfalls kräftig wächst. Ob das vor sechs Jahren gegründete Unternehmen noch rote Zahlen schreibt oder bereits profitabel arbeitet, sagt der 34-Jährige hingegen nicht.

Satte Kapitalspritze der japanischen Softbank

Anfang des Jahres verkündete der japanische Technologieinvestor Softbank des Milliardärs Masayoshi Son, 460 Millionen Euro in die Auto1-Gruppe zu investieren – die höchste Summe, die ein deutsches Start-up bislang von einem Risikokapitalgeber erhalten hat. Seitdem wird das Berliner Jungunternehmen mit gut 2,9 Milliarden Euro bewertet. Die Finanzspritze habe den Börsengang zunächst überflüssig gemacht, so Bertermann. Es handele sich "schließlich um eine relevante Summe".

Auch fürs laufende Jahr hat sich Auto1, das weltweit mehr als 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, "große Ziele" gesetzt. Details wollte Bertermann jedoch nicht nennen. Im vergangenen Jahr expandierte Auto1 in acht Länder und ist nun in mehr als 30 Märkten aktiv. "Jetzt sind nicht mehr so viele Länder in Europa übrig, wo wir noch nicht sind", so Bertermann. Aber es werde sich jedes weitere angeschaut. Ziel sei es auch, in Ländern wie Portugal, wo man erst seit kurzem präsent sei, das Geschäft auszubauen.

Kunden kritisieren Lock-Angebote

Der Gebrauchtwagenmarkt steht dem Geschäftsmodell skeptisch gegenüber. Nicht nur, dass immer mehr Direktkunden den Autoverkauf über ein Onlineportal wie WirKaufenDeinAuto anbahnen. Kritisiert wird auch, dass Online-Autovermittler bei gewerblichem Weiterverkauf nicht an das strenge Verbraucherrecht gebunden sind. Eine Haftung bei Sachmängeln oder die Gewährung einer Garantie entfallen in diesem Fall. Ein verlockendes Geschäftsmodell für Auto1.

Aber auch bei den Kunden selber, die ihre Privatwagen über das Onlineportal verkaufen möchten, mehren sich kritische Stimmen. Auf den ersten Blick scheint der Verkauf des eigenen Wagens recht unkompliziert: Mit ein paar Angaben zum Fahrzeugtyp, Alter, Kaufleistung etc. wird online der Wert des Autos eingeschätzt und ein unverbindliches Kaufangebot erstellt. Doch oftmals erweist sich der Preis, den die Autokunden vor Ort in einer der Filialen angeboten bekommen, um einiges niedriger als online ermittelt. Von Abstrichen in Höhe von bis zu 20 Prozent ist die Rede. Das kann schon mal einige Tausend Euro im Vergleich zum Onlineangebot ausmachen. Autobesitzer, die nicht auf das schnelle Geld angewiesen sind, sollten immer Angebote von unterschiedlichen Seiten einholen.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • Reuters
  • Der Tagessppiegel
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