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Wirtschaft: RWE hält Kurs auf Milliardengewinn - Vorstand mahnt Jamaika-Partner


Wirtschaft
RWE hält Kurs auf Milliardengewinn - Vorstand mahnt Jamaika-Partner

Von dpa-afx
14.11.2017Lesedauer: 3 Min.
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(neu: Aussagen zu Energiepolitik, Aktienkurs)

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE hält nach den ersten neun Monaten Kurs auf seinen Milliardengewinn für 2017. Angesichts der Koalitionsverhandlungen in Berlin mahnte Finanzchef Markus Krebber die Partner des angestrebten Jamaika-Bündnisses jedoch, die Ziele Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit bei ihrer Energiepolitik in gleichem Maße zu verfolgen. "Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten industriellen Wertschöpfung weltweit." Basis dafür sei eine sichere und bezahlbare Energieversorgung, sagte er bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Dienstag in Essen.

Am Finanzmarkt ging es für die RWE-Aktie nach anfänglichen Kurszuwächsen deutlich abwärts. Am späten Vormittag lag das Papier mit 1,80 Prozent im Minus bei 21,932 Euro und gehörte damit zu den Schlusslichtern im Dax . Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen. Seit Jahresbeginn haben die RWE-Aktien immer noch rund 86 Prozent an Wert gewonnen. Dennoch sind sie angesichts der Belastungen aus der Energiewende nur noch gut ein Fünftel so viel wert wie vor zehn Jahren.

Derzeit ringen die möglichen Koalitionsparteien CDU/CSU, FDP und Grüne um Kompromisse, wie sie den CO2-Ausstoß in Deutschland weiter zurückfahren wollen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Die Grünen streben die Abschaltung möglichst vieler Kohlekraftwerke an und würden bis zum Jahr 2030 am liebsten den Komplettausstieg aus der Kohle durchsetzen. Bei den Verhandlungspartnern gibt es dagegen deutlichen Widerstand. Ob das Bündnis überhaupt zustande kommt, ist nach wie vor offen. RWE mit seinen vielen Kohlekraftwerken würden solche Einschnitte stark treffen.

Finanzchef Krebber wollte sich zu den Details der politischen Sondierungsgespräche zwar nicht äußern. Er sprach sich aber gegen eine hastige Abschaltung von Kohlekraftwerken aus, die dann durch Gaskraftwerke ersetzt werden müssten, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. "Wir fänden es intelligenter, zunächst mehr in den Ausbau der Erneuerbaren und der Netze zu investieren", sagte er. "Damit wird Kohle aus dem Markt gedrängt." Gaskraftwerke sieht er als Brückentechnologie, die bald nicht mehr gebraucht wird. Investitionen in diesem Bereich würden die Stromkosten seiner Ansicht nach nur unnötig nach oben treiben.

RWE hat als Reaktion auf den eingeleiteten Atomausstieg sein Zukunftsgeschäft mit Netzen, Vertrieb und Ökostrom in der Konzerntochter Innogy gebündelt. Innogy ist seit Herbst 2016 selbst an der Börse gelistet. Bei RWE selbst verblieben die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sowie der Großhandel mit Strom. Zu einer Trennung von weiteren Innogy-Aktien sieht Krebber derzeit keine Notwendigkeit. Zuletzt hielt RWE noch rund 77 Prozent der Innogy-Anteile.

Den rechtlichen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Atomausstieg verdankte RWE jetzt einen kräftigen Gewinnsprung. So lag der Nettogewinn in den ersten drei Quartalen mit 2,2 Milliarden Euro weit über den mageren 11 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum. Gründe für den Sprung waren die Rückzahlung ungerechtfertigter Atomsteuern, höhere Energiepreise sowie die gute Entwicklung der Tochter Innogy. Auch bereinigt um Sonderposten vervierfachte sich der Überschuss nahezu auf 876 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr zeigte sich Finanzchef Krebber zuversichtlich, einen bereinigten Nettogewinn von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro zu erzielen und dabei das obere Ende der Bandbreite zu erreichen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hält der Vorstand das obere Ende der Spanne von 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro im Blick. In den ersten neun Monaten legte das bereinigte Ebitda um gut neun Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zu. Der Außenumsatz schrumpfte indes um 2,5 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro.

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