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Ein- und Zwei-Cent-Münzen: Kommt bald die Abschaffung in Deutschland?


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Werden Ein- und Zwei-Cent-Münzen bald abgeschafft?


12.05.2025 - 06:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein- und Zwei-Cent: Schon länger wird über die Abschaffung der Kupfermünzen diskutiert.Vergrößern des Bildes
Ein und zwei Cent: Schon länger wird über die Abschaffung der Kupfermünzen diskutiert. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)
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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es ums Kleingeld in unseren Portemonnaies.

Meistens beschweren sie den Geldbeutel, bei manchen landen sie einfach im Sparschwein und oft gehen sie auch verloren: Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden beim Bezahlen selten genutzt. Und doch sind EU-weit immer noch Milliarden der Kupfermünzen im Umlauf.

Bereits 2013 veröffentlichte die EU-Kommission ein Diskussionspapier zur Zukunft der kleinen Münzen. Und auch in Deutschland gab und gibt es immer wieder Überlegungen zur Abschaffung der kleinen Münzen. Die Bundesbank äußerte sich zurückhaltend und stellte klar, dass nur die Politik über die Abschaffung der Münzen entscheiden könne. Ein t-online-Leser fragt sich deshalb, ob das Kupfergeld bald verschwindet.

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An der Kasse auf- oder abrunden

Zunächst: Eine Abschaffung der Kupfermünzen ist vorerst nicht geplant. Das von der Bundesbank gegründete Nationale Bargeldforum spricht sich aber für einen neuen Umgang mit den kleinen Centmünzen aus. Demnach soll beim Bezahlen auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet werden. Aus 4,99 Euro würden dann glatte fünf Euro werden, aus 1,02 Euro nur noch ein Euro.

Die Idee ist nicht neu. In einigen europäischen Ländern wie Finnland, Niederlande und Italien wurden Ein- und Zwei-Cent-Münzen bereits abgeschafft. Dort werden sie nicht mehr hergestellt und bei Barzahlungen wird auf die nächsten runden Beträge auf- oder abgerundet. Doch auch in diesen Ländern behalten die Kupfermünzen ihren Status als gesetzliches Zahlungsmittel. Das heißt, Geschäfte und Händler müssen sie trotzdem als Barzahlung akzeptieren.

Mehrheit will Kleingeld abschaffen

In Deutschland steigt die Bereitschaft, auf diese Münzen zu verzichten. Die jüngste EU-Umfrage zum Euro ergab, dass 53 Prozent der befragten Deutschen eine Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen begrüßen würden. Das könnte daran liegen, dass immer häufiger bargeldlos bezahlt wird – etwa mit der EC-Karte oder dem Handy.

Zudem sind die Kosten für die Herstellung, Verpackung und den Transport der Kupfermünzen im Vergleich zu ihrem Wert sehr hoch, wie der Vorsitzende des Nationalen Bargeldforums Burkhard Balz erklärt. Die Kosten für das Material und die Prägung liegen bei der Ein-Cent-Münze sogar über ihrem Wert.

Psychologische Preistricks hinterfragt

Mit einer Abschaffung der kleinen Münzen wären rein theoretisch Preise wie 1,99 Euro überflüssig, da an der Kasse ohnehin auf zwei Euro aufgerundet werden würde. Viele Preise, vor allem im Lebensmittelhandel, enden auf eine Neun. Das hat psychologische Gründe: Studien haben gezeigt, dass Menschen ein Produkt für 1,99 Euro günstiger wahrnehmen als eines für zwei Euro. Diese Preisstrategie der Händler wäre dann zumindest zu hinterfragen.

In Ländern, in denen die Ein- und Zwei-Cent-Münzen schon seit Jahren nicht mehr im Umlauf sind, sind die Preise geblieben – gerundet wird nur beim Barzahlen an der Kasse. Theoretisch könnten Händler versuchen, ihre Preise so zu gestalten, dass der Endbetrag bei Barzahlung möglichst oft zu ihren Gunsten aufgerundet wird. Das würde bei Barzahlung jeweils ein paar Cent zusätzlich einbringen, ohne dass es der Kundschaft groß auffällt.

Dort, wo die Rundungspraxis eingeführt wurde, haben Verbraucherverbände und Zentralbanken genau auf solche Tendenzen geachtet. Die Erfahrungen zeigen: Rundungsgewinne sind möglich, aber im Schnitt gleichen sich Auf- und Abrundungen über viele Transaktionen hinweg aus – zumindest, solange Händler nicht gezielt auf "Rundungsgewinne" abzielen.

Abschaffung zunächst nicht geplant

Einige Menschen kritisieren die Abschaffung des Kupfergelds noch aus einem anderen Grund: Sie befürchten, dass damit der Weg für die Abschaffung des Bargelds geebnet wird. Das Nationale Bargeldforum arbeitet jedoch am Gegenteil. "Ziel des Nationalen Bargeldforums ist es, Bargeld als effizientes und allgemein verbreitetes Zahlungsmittel in einer sich verändernden Zahlungslandschaft zu erhalten", so Balz in einer Pressemitteilung der Deutschen Bundesbank.

Ob die Ein- und Zwei-Cent-Münzen in Zukunft in Deutschland abgeschafft werden, ist nicht sicher. Das Nationale Bargeldforum hat das Bundesfinanzministerium gebeten, gesetzliche Vorgaben für einheitliche Rundungsregeln zu erarbeiten. Der Ausgang bleibt aber offen.

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