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Produktionschef gibt Posten überraschend auf


Paukenschlag bei Daimler
Produktionschef gibt Posten überraschend auf

Von dpa, reuters, dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 29.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Daimler muss seinen Vorstand neu ordnen: Produktionschef Andreas Renschler gehtVergrößern des BildesDaimler muss seinen Vorstand neu ordnen: Produktionschef Andreas Renschler geht (Quelle: dpa-bilder)
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Überraschender Abtritt an der Spitze von Daimler: Mitten in einer großen Modelloffensive nimmt der wichtigste Mann in der Pkw-Sparte des Konzerns seinen Hut - nach nicht einmal einem Jahr. Das für Einkauf und Produktion Mercedes-Benz Cars und Vans verantwortliche Vorstandsmitglied Andreas Renschler verlasse den Autobauer, teilten die Stuttgarter mit. Der 55-Jährige scheidet demnach in "gegenseitigem Einvernehmen" aus dem Unternehmen aus. Nach einem Medienbericht könnte Renschler eine Spitzenposition bei VW winken.

Wie der DAX-Konzern mitteilte, lässt Renschler seine Aufgaben mit sofortiger Wirkung ruhen. Der Aufsichtsrat habe der Vertragsaufhebung bereits zugestimmt. Daimler-Chef Dieter Zetsche erklärte: "Ich bedauere sehr, dass er aus persönlichen Gründen das Unternehmen verlässt." Streit im Vorstand sei der Entscheidung Renschlers, die völlig unerwartet sei, nicht vorausgegangen, sagten mehrere mit dem Vorgang Vertraute.

Renschler könnte nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" zu Volkswagen wechseln. Demnach soll Renschler die Position des Lastwagenchefs des VW-Konzerns, zu dem auch MAN und Scania gehören, übernehmen, wie die Zeitung berichtete. Weder Daimler noch VW wollten die Informationen der Zeitung kommentieren.

Wechsel innerhalb der Branche keine Seltenheit

Sollte der scheidende Daimler-Produktionschef tatsächlich zu VW gehen, wäre er in guter Gesellschaft, denn Wechsel innerhalb der Autobranche sind keine Seltenheit. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hatte vor seinem Amtsantritt in Rüsselsheim beispielsweise bei Volkswagen gearbeitet.

Seinen bisherigen Arbeitgeber trifft Renschlers Abgang mitten in einer Produktoffensive mit zahlreichen neuen Modellen. Davon verspricht sich Daimler, bis zum Jahr 2020 wieder der größte Premiumhersteller weltweit zu werden. Renschlers Nachfolger soll der 48-jährige Markus Schäfer werden, der zuvor für die Produktionsplanung des Pkw-Geschäfts verantwortlich war.

Vom Nutzfahrzeugvorstand zum Produktionschef

Renschler hatte die Stelle erst im April 2013 angetreten. Damals hatte er seine Stelle als Nutzfahrzeugvorstand aufgeben und den Job mit dem damaligen Produktionschef Wolfgang Bernhard tauschen müssen. Sein Vertrag lief bis 2018. Der Betriebsrat soll wegen Unstimmigkeiten mit Bernhard darauf hingewirkt haben. Für Renschler war der Wechsel damals jedoch völlig überraschend gekommen.

"Wenn ich einen solchen Top-Mann im Nutzfahrzeugbereich habe, dann ist das am Ende des Tages keine richtige Entscheidung gewesen", hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens. Zetsche verliere mit Andreas Renschler einen wichtigen Manager.

Im Unternehmen hatte der Manager zuletzt einen guten Ruf genossen und auch den Schulterschluss mit dem Betriebsrat gesucht. Zahlreiche Termine wie der Produktionsstart der neuen C-Klasse in Bremen waren in den kommenden Wochen und Monaten bereits mit Renschler geplant. Ob sein Nachfolger diese nun direkt für Renschler wahrnehme, ist nach Angaben einer Daimler-Sprecherin aber noch nicht geklärt.

Den Personalwechsel verbindet Daimler mit einer weiteren Änderung: Künftig soll die Transportersparte Mercedes-Benz Vans an den Personalchef Wilfried Porth berichten und nicht mehr wie bisher an den Produktionsvorstand.

Ein Konkurrent weniger für Zetsche

Mit dem Ausscheiden Renschlers hat Zetsche, dessen Vertrag bis 2016 läuft, einen potenziellen Rivalen um den Chefposten weniger. "Zetsches Position ist unangefochten", hieß es in Unternehmenskreisen. Neben Bernhard üben auch Finanzchef Bodo Uebber und Personal-Vorstand Wilfried Porth ihre Ämter mit großem Ehrgeiz aus.

Zetsche hatte im vergangenen Jahr von der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat einen Schuss vor den Bug bekommen, als sein Vertrag nur um drei statt der üblichen fünf Jahre verlängert wurde. Inzwischen gehe er mit einer Charme-Offensive auf die Beschäftigten zu, die zurzeit ein enormes Arbeitspensum bewältigen. So besuche der Daimler-Chef spontan die Produktion oder stelle sich im Intranet-Chat den Fragen der Mitarbeiter, hieß es in Kreisen des Betriebsrats.

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