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IG Metall: Zeitarbeitsfirmen tricksen bei Zuschlägen


Beruf & Karriere
IG Metall: Zeitarbeitsfirmen tricksen bei Zuschlägen

Von t-online, dapd
27.11.2012Lesedauer: 2 Min.
Arbeiter im Gießerei-Technikum der Actech GmbH in FreibergVergrößern des BildesArbeiter im Gießerei-Technikum der Actech GmbH in Freiberg (Quelle: dapd)
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Die IG-Metall wirft Zeitarbeitsfirmen vor, sich vor im Tarifvertrag vereinbarten Zuschlägen für Leiharbeiter zu drücken. "Viele Verleihfirmen versuchen, die neuen Branchenzuschläge zu umgehen", sagte IG-Metall-Justiziar Thomas Klebe der "Berliner Zeitung". "Auf Leiharbeiter wird Druck ausgeübt, ihre Arbeitsverträge zu ändern, um Lohnkosten zu sparen." Ein neuer Tarifvertrag sollte eigentlich Leiharbeitern mehr Geld versprechen.

Leiharbeiter oft zu niedrig eingestuft

Der Gewerkschaft zufolge würden Leiharbeiter oft zu niedrig eingruppiert, schrieb das Blatt weiter. Zudem würden bestehende Zulagen mit den neuen Branchenzuschlägen verrechnet. "Wenn die Verleihfirmen so weiter machen, dann kommt die Branche nie aus der Schmuddelecke raus", sagte Klebe.

Neuer Tarifvertrag seit November

Auch der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) zeigte sich besorgt. "Ich kann nur an die Branche appellieren, den Tarifvertrag einzuhalten", sagte BAP-Vizepräsident Thomas Bäumer der Zeitung. Wer das Flexibilitäts-Instrument Zeitarbeit erhalten wolle, müsse sich an die Spielregeln halten. Das Image der Branche habe sich gerade erst verbessert, nun dürfe es nicht schon wieder beschädigt werden.

Der neue Tarifvertrag ist seit Anfang des Monats in Kraft. Er sieht vor, dass Zeitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie je nach Einsatzzeit Zuschläge von 15 bis 50 Prozent erhalten. Mit den neuen Branchenzuschlägen sollte eigentlich die Kluft zwischen den Gehältern der Leiharbeiter und der Festangestellten in der Metallindustrie verringert werden, berichtete die Zeitung weiter. Damit sollte ein jahrelanger Streit über die Bezahlung von Zeitkräften endlich beendet werden. Stattdessen herrsche Unmut.

Vertrag aufgezwungen

Etliche Zeitarbeiter berichteten zudem, dass ihnen die neuen Verträge aufgezwungen worden seien. Sie seien in die Personalabteilung einbestellt und aufgefordert worden, die Änderungen sofort zu unterschreiben, so der Kölner Gewerkschaftschef Dr. Witich Rossmann im Gespräch mit der Zeitung.

"Aus nahezu allen Verleihbetrieben bekommen wir jetzt mitgeteilt, dass die Mitarbeiter unter häufig unwürdigen, repressiven Bedingungen gezwungen werden, neue Arbeitsverträge zu unterschreiben", heißt es in einem Brandbrief der Kölner IG Metall an die Gewerkschaftszentrale in Frankfurt.

Folgendes beinhalten die neuen Verträge: Alle Bestandteile des Entgelts, die nicht zum Grundlohn gehören, würden zu übertariflichen Zuschlägen erklärt - wodurch die Beschäftigten am Ende allenfalls ein bisschen mehr Geld erhalten. Denn übertarifliche Zahlungen können mit den neuen Branchenzuschlägen verrechnet werden. Angerechnet würden auch Leistungen wie Erschwerniszulagen, bei denen dies eindeutig nicht zulässig sei, so Rossmann zu der Zeitung.

In Richtung Zeitarbeiter versprach Klebe derweil : "Wer zu schlecht bezahlt wird und klagt, bekommt von uns Rechtsschutz."

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