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"Team Wallraff" deckt schlimme Zustände in Freizeitparks auf


Schattenseiten der Spaßindustrie
"Team Wallraff" deckt schlimme Zustände in Freizeitparks auf

Von t-online
Aktualisiert am 01.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Wallraff als Tretbootfahrer im Phantasialand.Vergrößern des BildesUndercover: Günter Wallraff als Tretbootfahrer im Phantasialand. (Quelle: RTL)

Mitarbeiter, die nicht aufs Klo dürfen, Baracken als überteuerte Unterkünfte, Verstöße gegen den Tierschutz: Das "Team Wallraff" hat in seiner neuesten Ausgabe die Spaßindustrie unter die Lupe genommen - und am Montagabend dem deutschen TV-Publikum unhaltbare Zustände in Phantasialand & Co. vor Augen geführt.

Über einen Zeitraum von mehr als zehn Monaten hat RTL-Reporterin Caro Lobig immer wieder undercover in mehreren Vergnügungseinrichtungen gearbeitet. Und dabei hat sie hinter den bunten Attraktionen, gut abgeschirmt vor den Blicken der Besucher, schlimme Zustände offengelegt.

Beispiel eins: Phantasialand in Brühl bei Köln, einer der beliebtesten Freizeitparks in Deutschland. Dort bekommt Caro Lobig hautnah mit, dass Kollegen oft völlig überarbeitet sind, wenn viel los ist, und manchmal stundenlang nicht auf die Toilette gehen können. Ein Chef erzählt der Undecover-Reporterin: "Sie haben eine Mittagspause und eine Toilettenpause. Dazwischen heißt es eigentlich Beine zusammenkneifen."

Beispiel zwei: Safaripark Stukenbrock in Ostwestfalen. Dort verdienen Festangestellte bei einer Sechs-Tage-Woche runtergerechnet nur 5,70 Euro brutto in der Stunde. Viele Mitarbeiter müssen in überteuerten Baracken hausen, manche Tiere des Safariparks sind ebenfalls schlecht untergebracht. Monate später hakt "Team Wallraff" nach, da sind die überteuerten Baracken noch teurer geworden.

Beispiel drei: Womöglich noch schlechter geht's manchen Tieren im Tierpark von Bad Pyrmont in Niedersachsen. Reporterin Caro Lobig fällt schnell auf, dass im Schimpansen-Gehege nach dem Tod eines Artgenossen der Affe Charly allein lebt - dabei ist die Einzelhaltung von Schimpansen verboten. Obwohl "Team Wallraff" die Behörden einschaltet, lebt Charly drei Monate später immer noch alleine. Erst dann findet er in einer Auffangstation in England ein neues, artgerechtes Zuhause.

Beispiel vier: Auch der Holiday Park Haßloch in Rheinland-Pfalz ist ein deutschlandweit bekannter Park. Hier passiert im August 2014 ein schreckliches, tödliches Unglück - was Angehörige auch dem ihrer Meinung nach schlecht geschulten Personal zuschreiben. Hier will "Team Wallraff" herausfinden, ob die Parkbetreiber etwas aus dem Unfall gelernt haben. Ihre Erkenntnis: Fehlanzeige. Für eine ordentliche Einarbeitung fehle nach wie vor die Zeit, zudem schien den Reportern das Personal knapp zu sein.

"Dieser tragische Unfall zeigt, dass Freizeitparks eben nicht nur harmloses Vergnügen sind", sagt Enthüllungsjournalist Günter Wallraff. "Ich kann nur hoffen, dass die Branche daraus Konsequenzen zieht und doch einiges grundlegend ändert. Wer im Freizeitpark am Personal spart, der spart letztlich an der Sicherheit."

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