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Inflation: EZB-Ökonomen fordern Gehaltsausgleich


Sinkende Kaufkraft
EZB-Gewerkschaft fordert Inflationsausgleich beim Gehalt

Von t-online, neb

Aktualisiert am 25.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Will nicht verhandeln: EZB-Präsidentin Christine Lagarde möchte an dem Lohnmodell innerhalb der Zentralbank keine Änderungen vornehmen – zum Unmut der Gewerkschaft.Vergrößern des BildesWill nicht verhandeln: EZB-Präsidentin Christine Lagarde möchte an dem Lohnmodell innerhalb der Zentralbank keine Änderungen vornehmen – zum Unmut der Gewerkschaft. (Quelle: Hannelore Förster/getty-images-bilder)
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Die Preise ziehen an – das merken auch die Ökonomen der EZB. Sie fordern daher eine deutliche Gehaltserhöhung, um die Inflation auszugleichen. Das bricht mit dem Narrativ der Zentralbank.

Die Inflation in Deutschland und im gesamten Euroraum ist hoch. Doch während die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, die Bürgerinnen und Bürger zu beruhigen, verliert die Gewerkschaft der EZB nun die Geduld.

Die Gewerkschaft International and European Public Services Organisation (IPSO) fordert, dass die Zentralbank die Inflation mit einer deutlich höheren Gehaltserhöhung ausgleicht. Die von der EZB vorgeschlagene Erhöhung von 1,3 Prozent "schützt unsere Gehälter nicht mehr vor der Inflation", schrieb die Gewerkschaft an die Mitarbeiter in der vergangenen Woche. Die Mail liegt der Agentur Bloomberg vor, zuerst berichteten "Politico" und die "Wirtschaftswoche".

Die EZB strebt eine jährliche Durchschnitts-Inflationsquote von 2 Prozent an, tatsächlich warnte die Deutsche Bundesbank aber zuletzt vor einer Inflationsrate von knapp 6 Prozent im November 2021. Viele der EZB-Mitarbeiter leben und arbeiten in Deutschland – und beklagen sich dementsprechend über die Lücke zwischen der geplanten Gehaltserhöhung und der erwarteten Inflation.

"Die EZB ist nicht in der Lage (oder willens?), ihre eigenen Mitarbeiter gegen die Auswirkungen der Inflation zu schützen!", kritisiert die Gewerkschaft und beklagt einen "dauerhaften Kaufkraftverlust".

Gehalt orientiert sich nicht an Lebenskosten vor Ort

Die EZB betont dagegen seit Wochen, dass die Inflation nur vorübergehend sei und hält daher an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Doch auch in diesem Szenario wollen die Angestellten einen Ausgleich. "Selbst wenn der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sein sollte – was wir alle hoffen – haben wir keine Garantie, unsere Verluste wieder auszugleichen", heißt es in der Mail.

Tatsächlich orientiert sich das Gehalt der EZB-Mitarbeiter nicht an den Kosten des Standortes, an dem sie arbeiten, sondern an der Lohnentwicklung in anderen nationalen Zentralbanken und europäischen Institutionen. Die Gewerkschaft dagegen möchte die Lohnentwicklung an einen Index koppeln, der die Inflation in Deutschland oder im Euroraum abbildet.

Lagarde sieht keinen Handlungsbedarf

Die EZB hatte sich bereits in den 1970er-Jahren von solchen Indexsystemen verabschiedet. Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete die Abkehr in der vergangenen Woche als Verbesserung.

Doch die Gewerkschaft bleibt hartnäckig. Sie sieht keine Risiken, dass eine Gehaltsanpassung die Inflation weiter anheizen könnte. "Wenn die EZB eine Rolle bei der Inflation spielt, dann über ihre Geldpolitik und nicht über den Mechanismus, mit dem sie die Gehälter ihrer Mitarbeiter anpasst", sagte Carlos Bowles, Vizepräsident der Gewerkschaft IPSO und Ökonom bei der EZB.

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