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VW verdoppelt Gewinn – Sorge ums Gas bleibt


Deutscher Autobauer
VW verdoppelt Gewinn – Sorge ums Gas bleibt

Von dpa
04.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Das Logo des Autounternehmens Volkswagen (Symbolbild): Trotz des Ukraine-Kriegs macht VW Gewinn.Vergrößern des BildesDas Logo des Autounternehmens Volkswagen (Symbolbild): Trotz des Ukraine-Kriegs macht VW Gewinn. (Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)
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Europas größter Autokonzern zeigt erste Zahlen für 2022 – und die sehen gut aus: Der Gewinn hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Und doch erwartet VW Probleme.

Inmitten wachsender Sorgen um die Energiesicherheit und steigende Inflation sowie um weltwirtschaftliche Verwerfungen des Ukraine-Krieges zieht Volkswagen am Mittwoch seine Zwischenbilanz zum ersten Quartal 2022. Aus vorläufigen Daten von Mitte April geht schon hervor, dass Europas größter Autokonzern bisher üppig verdient. Die Wolfsburger stellen sich aber auf weitere Risiken des Konflikts ein.

Für Januar bis März meldete Finanzvorstand Arno Antlitz ein um Sondereinflüsse aus der Dieselaffäre bereinigtes Betriebsergebnis von 8,5 Milliarden Euro. Davon kommen 3,5 Milliarden Euro aus Papieren, mit denen sich VW gegen anziehende Rohmaterialpreise absichert.

Im Vorjahreszeitraum war der Gewinn im Tagesgeschäft leicht geringer ausgefallen (4,8 Mrd. Euro), wenn man diesen Bucheffekt einbezieht. Auch damals gab es allerdings schon veränderte Rohstoffbewertungen.

Sorge vor Produktionsstopps

Nimmt die Teuerung wie derzeit stark zu, steigt in der Bilanz der rechnerische Wert solcher Verträge. Zu Geld machen lassen sie sich aber kaum, weil der Konzern auf die zugehörigen Teile angewiesen ist.

In der Versorgung sowohl mit Mikrochips als auch mit verschiedenen Grundressourcen ruckelt es weiter erheblich, seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar verschärfte sich die Lage noch. Und im wichtigsten Einzelmarkt China führten neue harte Corona-Restriktionen dazu, dass die Bänder bei VW für längere Zeit stillstehen mussten. Es drohen zusätzliche Produktionsstopps.

"Inflation kann Europa destabilisieren"

Außerdem kostet Energie immer mehr. "Die Gefahr für Europa ist schon riesengroß", sagte Konzernchef Herbert Diess bei einer Veranstaltung der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" und "Wolfsburger Nachrichten". "Die Inflation, die dadurch entsteht, kann Europa destabilisieren."

Trotz hoher Nachfrage konnte die VW-Gruppe im Startquartal weltweit nur 1,9 Millionen Fahrzeuge ausliefern, gut ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. In China gab es ein Absatzminus von 23,9 Prozent. Die Verknappung der Gesamtzahl an Autos und Umleitung noch vorhandener Elektronik in Oberklasse- und E-Modelle hält die Gewinne bisher oben.

Gaslieferungsstopp würde die Industrie hart treffen

VW äußerte sich zuletzt vorsichtig zum weiteren Verlauf. Einstweilen steht das Ziel, in diesem Jahr von 100 Euro Umsatz 7 bis 8,50 Euro in der Kasse zu behalten. Analysten glauben, dass die Erlöse noch einmal um bis zu 6 Prozent auf 266 Milliarden Euro zulegen können.

Doch vor allem die Energiesicherheit ist kaum kalkulierbar. Sollte es in Westeuropa zum flächendeckenden Stopp von Gasimporten aus Russland kommen, würden die übrigen Mengen wohl zunächst an Privathaushalte und öffentliche Einrichtungen verteilt – nicht an die Industrie.

Gasversorgung auch für die Stadt Wolfsburg problematisch

"Wenn wir wirklich von den Lieferungen abgeschnitten würden, wäre das schon für Deutschland eine schwierige Situation", warnte Diess. "Das wollen wir uns gar nicht vorstellen." Ein plötzliches Ausbleiben russischen Erdgases könnte auch den von VW betriebenen Umstieg der eigenen Elektrizitäts- und Wärmewerke von Kohle auf Gas verzögern.

Am Stammsitz versorgt das Unternehmen die Stadt Wolfsburg mit. "Die Bedrohung, dass wir keine Gasversorgung mehr haben, ist auch für Wolfsburg eine ernsthafte Bedrohung", meinte Diess. "Wir sind jetzt fieberhaft daran, unsere Kohlekraftwerke noch länger zu betreiben und zu sichern, dass wir bei der Gaszuteilung – wenn die denn kommt – so berücksichtigt würden, dass wir die Stadt weiter versorgen können."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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