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Plagiatsverdacht: Doktorarbeit von Springer-Chef Mathias Döpfner wird geprüft


Plagiatsverdacht
Doktorarbeit von Springer-Chef Döpfner wird geprüft

Von dpa-afx, fho

Aktualisiert am 06.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Mathias Döpfner (Archivbild): Plagiatsjäger werfen im vor in seiner Doktorarbeit wissenschaftliche Standards verletzt zu haben.Vergrößern des BildesDer Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Mathias Döpfner (Archivbild): Plagiatsjäger werfen im vor, in seiner Doktorarbeit wissenschaftliche Standards verletzt zu haben. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Plagiatsjäger haben sich die Doktorarbeit von Springer-Chef Mathias Döpfner vorgenommen und knapp 30 kritische Stellen gefunden. Nun überprüft die Frankfurter Goethe-Universität die Dissertation.

Die Goethe-Universität Frankfurt am Main überprüft derzeit die Doktorarbeit von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner wegen eines Plagiatsverdachts. Das teilte die Hochschule am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Davor hatten "Buzzfeed" und "Spiegel" berichtet.

Von der Hochschule hieß es: "An die Goethe-Universität wurde ein Sachverhalt herangetragen, in dem es um den Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit der Dissertation "Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen – eine kritische Analyse" von Herrn Dr. Mathias Döpfner geht." Man habe den Sachverhalt zur Prüfung an eine Kommission der Uni abgegeben.

Quellen von NS-Wissenschaftler übernommen?

Insgesamt geht es um knapp 30 Stellen, bei denen die zwei professionellen Plagiatsjäger Zweifel angemeldet haben. Es handelt sich dabei um Stellen, die zwar nicht wortgleich übernommen wurden, die aber sehr deutlich auf einen anderen Text verweisen, der nicht zitiert wird. In einer Stellungname schreibt Martin Heidingsfelder, einer der Plagiatsjäger, Döpfner habe sich "nicht an die allgemein bekannten Zitierregeln bei seiner Dissertation gehalten".

Darüber hinaus wurden anscheinend Zitierungen aus anderen Werken übernommen, ohne diese selbst zu überprüfen. Eine Quelle fällt dabei besonders auf: die Dissertation des Nationalsozialisten Helmut Andres aus dem Jahr 1938. Döpfner gibt ihn zwar als Quelle an, schreibt über die Arbeit allerdings, dass sie "oberflächlich" und "Sprachrohr unverhohlen faschistischer Kultur-Ideologie" sei.

Umso überraschender das Urteil des Plagiatsjägers Heidingsfelder, der Döpfner unterstellt, Andres' Arbeit "umfangreich genutzt bzw. ausgeschlachtet" zu haben. Auch der andere Plagiatsjäger, Stefan Weber, kommt zu dem Schluss, dass sich Döpfner bei Andres bedient hat – sowohl beim Aufbau eines Kapitels als auch bei dessen Literaturliste. Er macht das daran fest, dass sich in beiden Arbeiten die gleichen Fehler in Literaturtiteln finden, die Döpfner bei einer Überprüfung der zitierten Quellen hätten auffallen müssen.

Springer: Volles Vertrauen in Universität

Ein Unternehmenssprecher des Medienkonzerns Axel Springer teilte auf dpa-Anfrage mit: "Mathias Döpfner ist über den Vorgang informiert. Er hat volles Vertrauen in die Arbeit der Kommission der Universität Frankfurt."

Die Hochschule teilte weiter mit, gemäß Satzung seien die Verfahren der Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten absolut vertraulich. Auch zur Dauer des Verfahrens wurden keine Angaben gemacht. Die Plagiatsjäger hatten sich Anfang Februar an die Universität gewandt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
  • Spiegel: "Hat Springer-Chef Döpfner in seiner Doktorarbeit abgeschrieben?"
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