Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Brutto in Netto Wie viel Steuer zahle ich bei einem Gehalt von 1.000 Euro?
Auf Arbeitslohn fällt in Deutschland Einkommensteuer an. Wie viel, hängt stark von Ihrer Steuerklasse ab. t-online zeigt Ihnen, was bei 1.000 Euro gilt.
Wer Einkommen bezieht, zahlt darauf Steuern. Und zwar umso mehr, je höher die Einkünfte sind. Darüber hinaus ist Ihre Steuerklasse entscheidend; denn sie bestimmt, welche steuerlichen Freibeträge für Sie gelten. Oder anders gesagt: welchen Teil Ihres Einkommens Sie gar nicht versteuern müssen.
Um herauszufinden, wie viel Ihnen von 1.000 Euro brutto im Monat übrig bleibt, ist aber nicht nur die Höhe der Lohnsteuer relevant, sondern auch die Höhe Ihrer Sozialabgaben. Wir erklären, was bei einem Gehalt von 1.000 Euro gilt.
1.000 Euro brutto: Wie hoch sind die Steuern?
Die Höhe Ihrer Lohnsteuer hängt von Ihrer Steuerklasse ab (eine Übersicht zu den Lohnsteuerklassen 1 bis 6 finden Sie hier). Sind Sie in der Kirche, kommt eventuell noch Kirchensteuer hinzu. Solidaritätszuschlag fällt bei einem Einkommen von 1.000 Euro brutto im Monat nicht an (lesen Sie hier, für wen der Soli noch gilt).
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die Unterschiede zwischen den Lohnsteuerklassen:
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Sie sehen: In den Steuerklassen 5 und 6 sind die Steuerabzüge am höchsten. Das liegt daran, dass dort weniger Freibeträge greifen. Mehr zur Steuerklasse 5 lesen Sie hier. Und wann Sie bei Steuerklasse 6 eine Erstattung bekommen, erklärt Ihnen dieser Beitrag.
1.000 Euro brutto: Wie hoch sind die Sozialabgaben?
Bei 1.000 Euro Bruttomonatsgehalt fallen insgesamt ungefähr 205,75 Euro im Monat an Sozialausgaben für die gesetzliche Rentenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie die Arbeitslosenversicherung an. Die Steuerklasse ist hierbei unerheblich.
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1.000 Euro brutto: Wie viel bleibt netto übrig?
Fasst man nun die Abzüge durch Steuern und Sozialabgaben zusammen, erhalten Sie den Nettolohn, der Ihnen von 1.000 Euro brutto im Monat übrig bleibt. Dieser variiert je nach Steuerklasse.
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Beispielrechnung
Wie kommt es nun im Detail zu diesen Beträgen? Rechnen wir es anhand eines Beispiels durch:
Nehmen wir an, Sie erzielen im Jahr 2023 jeden Monat 1.000 Euro Bruttoeinkommen. Sie sind 1986 geboren, kinderlos, in Steuerklasse 1 veranlagt, wohnen in Nordrhein-Westfalen und sind rentenversicherungspflichtig. Außerdem sind Sie gesetzlich krankenversichert und müssen dort einen Zusatzbeitrag von 1,6 Prozent entrichten.
Von den 1.000 Euro Bruttomonatsgehalt vor Steuern werden nun die gesetzlichen Beiträge zu den Sozialversicherungen abgezogen (zusammen 20,575 Prozent). Da 20,575 Prozent von 1.000 Euro eine monatliche Beitragssumme von 205,75 Euro ergibt, sinkt Ihr steuerpflichtiger Einkommensanteil auf 794,25 Euro (1.000 Euro - 205,75 Euro).
Diese 794,25 Euro werden nun ein weiteres Mal bereinigt: nämlich um die Werbungskostenpauschale für Arbeitnehmer von 1.200 Euro jährlich (also 100 Euro im Monat) und den Sonderausgabenpauschbetrag von 36 Euro jährlich (also 3 Euro im Monat). Ihr zu versteuerndes Einkommen beträgt im Monat also 691,25 Euro.
Wie viel Steuern Sie im Monat zahlen müssen, können Sie der Einkommensteuer-Grundtabelle entnehmen. Für das Jahr 2023 wären das 0 Euro, da Sie damit unter dem Grundfreibetrag von 10.623 Euro liegen. Erst wenn Ihr zu versteuerndes Einkommen über diesem Betrag liegt, fallen überhaupt Steuern an.
- bundesfinanzministerium.de: "Steuerrechner für Einkommensteuerpflichtige für die Jahre 1958 bis 2022"
- einkommensteuertabellen.finanz-tools.de (Stand: 24.11.2022)
- gesetze-im-internet.de: "Einkommensteuergesetz (EStG)"
- steuertipps.de: "Einkommensteuer"