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In Krisenzeiten: Mit diesen Investments bleiben Sie optimistisch


Auch in Krisenzeiten
Mit diesen Investments bleiben Anleger optimistisch


26.06.2022Lesedauer: 5 Min.
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Deprimierender Anblick: Aktuell bewegen sich die Kurse an den Aktienmärkten nur nach unten, aber Optimismus lohnt sich in Bärenmärkten besonders.Vergrößern des Bildes
Deprimierender Anblick: Aktuell bewegen sich die Kurse an den Aktienmärkten nur nach unten. Doch Optimismus lohnt sich in Bärenmärkten besonders. (Quelle: damircudic/getty-images-bilder)

Inflation, Zinswende und nicht zuletzt der Ukraine-Krieg: Es gibt ein Beben an den Börsen. Aber mit diesen Investments müssen Sie nicht den Mut verlieren.

Crash-Propheten haben gerade wieder Hochkonjunktur. Seit Monaten geht es an den Börsen gefühlt nur noch abwärts. Fast 20 Prozent hat der Dax seit Jahresbeginn verloren. In den USA ging es mit dem S&P 500 sogar noch stärker abwärts. Und beim Blick auf den Technologieindex Nasdaq 100 können Aktionären schnell die Tränen kommen: ein Minus von fast 30 Prozent. Das erste Halbjahr war wirklich übel. Und glaubt man den Crash-Propheten, könnte es sogar noch schlimmer kommen. Muss es aber nicht.

Die Stimmung ist schlecht, keine Frage. Dafür gibt es auch viele Gründe. Der Krieg gegen die Ukraine ist neben all dem menschlichen Leid auch ein wirtschaftliches Problem. Die Energiepreise gehen durch die Decke, viele Industriemetalle sind knapp und werden ebenfalls immer teurer. Die Lieferketten sind noch immer gestört, auch aufgrund Chinas Null-Covid-Politik. Das lässt die Inflation auf gar nicht mehr gekannte Höhen schnellen.

Waren es erst die Nachholeffekte nach der Corona-Krise, kam dann auch noch der Krieg mit all seinen Folgen hinzu. Niemand weiß, wie und wann die Waffen endlich schweigen. Die Notenbanken reagieren auf die hohe Inflation mit einer mehr als deutlichen Zinswende. Eigentlich war diese lange herbeigesehnt worden, doch nun kommt sie so heftig, dass Investoren Reißaus nehmen. Entsprechend heftig sind die Turbulenzen an den Märkten.

Ein Mix, der Angst vor einer Rezession weckt

Hohe Inflationsraten, angespannte Lieferketten und aggressiv vorgehende Zentralbanken – das ist ein Mix, der Anlegern so gar nicht schmeckt. Denn er weckt die Angst vor einer Rezession in den USA und in Europa. Entsprechend hoch ist die Nervosität. Die Schwankungen – Experten nennen das Volatilität – werden uns sicher noch einige Monate begleiten. Das heißt aber nicht, dass wir das Börsenjahr 2022 schon abschreiben müssen. Im Gegenteil.

Viele der schlechten Nachrichten vonseiten der Konjunktur, die da noch kommen könnten, und auch die nächsten Zinsschritte der Notenbanken stecken bereits in den Kursen. Sie sind "eingepreist", wie es in Börsenkreisen heißt. Die Erwartungen sind teils so schlecht, dass es leicht zu positiven Überraschungen kommen könnte. Vielleicht haben wir das Schlimmste also schon hinter uns und die Kurse erholen sich ein Stück weit oder stabilisieren sich zumindest.

Weil wir das aber nicht genau wissen – weil es im Grunde niemand wissen kann –, ist es so wichtig, immer investiert zu sein. Das klingt unlogisch, oder? Aber so ist es. Langfristig liefern Aktien bei breiter Risikostreuung die besten Renditen überhaupt. Nur muss man eben auch investiert sein und nicht am Seitenrand stehen und auf irgendwelche vermeintlich guten Einstiegsgelegenheiten warten.

Die verpasst man dann nämlich nur allzu oft. An der Börse wird nicht zum Einstieg geklingelt! Zum Ausstieg übrigens auch nicht. Es gilt, langfristig anzulegen. Wir reden von einem Anlagehorizont von zehn und mehr Jahren, investieren sollten Sie in ETFs und Fonds – wegen der Risikostreuung. Dann sind durchschnittlich sechs bis acht Prozent Rendite möglich.

An der Börse zählt der lange Atem

Glauben Sie nicht? Schauen Sie sich langfristige Charts von großen Indizes an. Auch ein Blick in die Statistik des Fondsverbands BVI zeigt es eindrucksvoll. Wenn Sie vor zehn Jahren in einen global anlegenden Aktienfonds investiert hätten, könnten Sie sich über eine Rendite von 132,7 Prozent freuen (Stichtag: 31. Mai 2022) – durchschnittlich 8,8 Prozent pro Jahr.

Sie hätten allerdings den Corona-Crash ertragen müssen, als es binnen weniger Wochen je nach Anlageregion um 30 und mehr Prozent abwärtsging. Etwas schlechter ist die durchschnittliche jährliche Rendite auf Sicht von 20 Jahren: Es sind "nur" 4,9 Prozent pro Jahr, aber über die gesamte Zeit sind das immerhin auch 160,3 Prozent. In diese Zeit fällt eben nicht nur der Corona-Crash, sondern auch die Finanzkrise. Und die war wirklich übel – heftiger und länger als der Corona-Absturz. Aber da müssen wir als Börsianer manchmal durch. Die Erholung folgte, wenngleich sie dauerte.

Auch jetzt zeigt sich wieder: So ein Crash ist hart, aber behalten Sie bitte die Nerven. Denken und investieren Sie langfristig. Dass sich an der Börse der lange Atem auszahlt, beweist noch eindrucksvoller die 30-Jahres-Bilanz: Knapp 700 Prozent oder eben durchschnittlich 7,2 Prozent pro Jahr hätten Sie mit einem global investierenden Aktienfonds erzielen können. Natürlich schneiden manche Fonds besser ab und andere schlechter. Trotzdem sind das tolle Zahlen, oder?

Mit einem weltweiten ETF beruhigt anlegen

Die Statistik enthält übrigens aktive und passive Fonds. Ich bin bekanntlich eher eine Anhängerin von börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und würde lieber einen ETF auf den Weltaktienindex MSCI World kaufen als einen globalen Aktienfonds. ETFs auf den MSCI World haben eigentlich alle Anbieter im Angebot, beispielsweise iShares , Xtrackers , Lyxor oder HSBC .

Aber zurück zur langfristigen Kursentwicklung. Bei einer durchschnittlichen Rendite von sechs bis acht Prozent gibt es supergute Jahre mit hohen zweistelligen Renditen, aber eben auch superschlechte. Ob 2022 ein sehr schlechtes, ein maues, ein eher durchschnittliches oder vielleicht sogar noch ein gutes wird, werden wir in sechs Monaten wissen. Langfristig sollte die Performance dann aber wieder stimmen.

Eine schwache erste Jahreshälfte ist Grund zur Hoffnung

Und was mich für das Börsenjahr noch optimistisch stimmt, ist eine aktuelle Auswertung. Zwar war das erste Halbjahr 2022 rekordverdächtig schlecht. Der S&P 500 hat beispielsweise vom Jahresbeginn bis Ende vergangener Woche 22,3 Prozent verloren. Einen höheren Verlust hat er im ersten Halbjahr zuletzt im Jahr der Großen Depression 1932 mit einem Minus von 45 Prozent eingefahren.

1962 kam mit minus 22,2 Prozent nahe an 2022 heran. Was aber spannend ist und hoffen lässt: Auf die bis dato fünf schlechtesten ersten Halbjahre des S&P 500 folgte jeweils ein äußerst starkes zweites Halbjahr. In vier dieser fünf Jahre legte der Markt mehr als 17 Prozent zu, im fünften immerhin noch 10 Prozent.

Und 1932 erholte er sich in der zweiten Jahreshälfte sogar gar um 56 Prozent. Und selbst wenn es doch ein bisschen länger dauert mit der Erholung: Entscheidend ist doch die langfristige Performance und nicht die Rendite einzelner Jahre. Das sollten wir in schwachen Börsenphasen nie vergessen. Bleiben Sie also investiert, Sie werden es nicht bereuen!

Sämtliche Artikel erarbeitet die t-online-Redaktion mit journalistischer Sorgfalt. Sie stellen keine spezifische Kauf- oder Anlageberatung dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information unserer Leser. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

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