Deutsche Wirtschaft schrumpft
Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2022 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank gegenΓΌber dem Vorquartal um 0,2 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft steht mit einem Bein in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten SchΓ€tzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Γkonomen hatten eine Stagnation erwartet.
Sinkt die Wirtschaftsleistung im laufenden ersten Quartal erneut, wΓΌrde Deutschland in einer Rezession stecken. Davon sprechen Volkswirte bei zwei negativen Quartalen in Folge.
Deutsche Wirtschaft soll weiter schrumpfen
Insgesamt wuchs Europas grΓΆΓte Volkswirtschaft im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds um 1,8 Prozent. Das ist etwas weniger als die zunΓ€chst geschΓ€tzten 1,9 Prozent. Die angesichts des Ukraine-Krieges lange Zeit dΓΌsteren Prognosen erfΓΌllten sich damit aber nicht.
Im vierten Quartal fielen den Angaben zufolge vor allem die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestΓΌtzt hatten, niedriger aus als im Vorquartal.
Volkswirte schΓ€tzen auch die Aussichten fΓΌr dieses Jahr lΓ€ngst nicht mehr so trΓΌb ein wie zunΓ€chst nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar des vergangenen Jahres. Nach Ansicht vieler Γkonomen wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr allenfalls leicht schrumpfen. Weil der Staat Privathaushalte und Unternehmen mit Milliardensummen bei den krΓ€ftig gestiegenen Energie-Kosten entlastet, erwarten manche Volkswirte ein leichtes Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr.
"Pessimismus hat nachgelassen"
Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit einem Plus von 0,2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt. Die AbschwΓ€chung der wirtschaftlichen Dynamik zum Jahreswechsel 2022/23 dΓΌrfte kΓΌrzer und milder ausfallen als noch im Herbst erwartet, hieΓ es im jΓΌngsten Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung. Einen tiefen Konjunktureinbruch in diesem Jahr gebe es nicht, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (GrΓΌne). Die schlimmsten Szenarien seien verhindert worden.
Die Stimmung der Unternehmen und Verbraucher verbessert sich seit geraumer Zeit. Das Konsumklima ist nach Angaben des NΓΌrnberger Marktforschungsunternehmens GfK das vierte Mal in Folge gestiegen. "Auch wenn das Niveau noch sehr niedrig ist, hat der Pessimismus zuletzt doch nachgelassen", sagte GfK-Experte Rolf BΓΌrkl jΓΌngst. Unternehmen starteten zuversichtlicher ins neue Jahr. Das Ifo-GeschΓ€ftsklima legte im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 ZΓ€hler zu. Es war ebenfalls der vierte Anstieg in Folge.