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Eon-Chef: AKW-Weiterbetrieb möglich


Isar 2
Eon-Chef rechnet bei AKW-Weiterbetrieb mit Auswirkungen auf Strompreis

Von rtr, fls

Aktualisiert am 02.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 166351023Vergrößern des BildesDas Kernkraftwerk Isar 2: Eigentlich soll die Anlage Ende des Jahres den Betrieb einstellen. (Quelle: IMAGO/Dirk Sattler)
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An oder aus? Noch immer ist offen, ob Deutschlands Kernkraftwerke weiter laufen sollen. Der Chef von Eon hat nun erklärt, was das für den Strompreis hieße.

Der Chef von Deutschlands größtem Stromversorger Eon rechnet damit, dass ein möglicher Weiterbetrieb der letzten drei Atomkraftwerke über 2022 hinaus den Strommarkt entlasten würde. "Wenn die Preise so hoch sind und die Preiskurven so steil, dann hat schon eine relativ kleine gesicherte Leistung große Auswirkungen", sagte Eon-CEO Leonhard Birnbaum dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Es hätte also wahrscheinlich schon einen signifikanten Effekt."

Technischen Hindernisse für den Weiterbetrieb des Kraftwerks Isar 2 sehe er nicht. "Wir könnten die Anlage technisch sicher weiterbetreiben. Sie wird laufend überprüft", so Birnbaum weiter.

Die periodischen Sicherheitsüberprüfungen fänden zusätzlich dazu statt. "Eine Anlage, die am 31. Dezember sicher ist, wäre es auch am Tag danach." Auf die Frage nach der Haftung entgegnete der Manager: "Die Haftung bleibt in jedem Fall bei uns. Die Verantwortung für einen technisch sicheren Weiterbetrieb kann niemand anderes als der Betreiber übernehmen. Das würden wir auch akzeptieren."

Ergebnisse des Stresstests lassen auf sich warten

Isar 2 ist eines der drei noch in Deutschland laufenden Atomkraftwerke. Die Bundesregierung lässt in einem Stresstest prüfen, ob eine oder mehrere Anlagen aus Gründen der Versorgungssicherheit länger als bis zum Jahresende betrieben werden sollten.

Ein Branchenvertreter hatte Reuters gesagt, aus zwei der drei geprüften Szenarien ergebe sich, dass ein Weiterbetrieb der AKW Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg über die Wintermonate von Vorteil wäre.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte kürzlich angekündigt, die Ergebnisse des Stresstests sollten Ende August oder Anfang September vorliegen. Laut Angaben des Wirtschaftsministeriums von Freitag sei dies bislang jedoch noch nicht der Fall.

Befürworter der Kernkraft, darunter auch Angehörige der regierenden FDP, halten einen Streckbetrieb der drei Anlagen für geboten, um angesichts einer drohenden Gasmangellage dafür zu sorgen, dass es auch im Winter jederzeit genug Strom gibt. Kritiker der Atomkraft, vor allem aus den Reihen der Grünen, argumentieren, dass Atomkraftwerke nicht geeignet sind, um Nachfragespitzen am Strommarkt abzudecken, weil sich die Reaktoren nicht schnell an- und abschalten lassen.

AKW-Streckbetrieb könnte Strompreise leicht senken

Das Wirtschaftsministerium hatte den Rahmen für den Stresstest unlängst angepasst. Durchgespielt werden soll in den verschiedenen Szenarien jetzt nicht länger nur, welche Auswirkungen ein Streckbetrieb auf die Versorgungsicherheit hat, sondern auch, ob ein längerer Betrieb der Kraftwerke einen dämpfenden Effekt auf die Strompreise haben kann.

Nach Berechnungen des Öko-Instituts, einem privaten Forschungseinrichtung, das aus der Anti-Atom-Bewegung hervorging, dürfte ein Weiterbetrieb durchaus die Folgen für die Strompreise haben. Allerdings, widersprach der Forschungskoordinator Felix Christian Matthes Eon-Boss Birnbaum auf Twitter, seien die Auswirkungen gering.

Im Strom-Großhandel würden die Preise bei einem Streckbetrieb von Isar 2 und dem AKW Neckarwestheim 2 demzufolge um 0,5 bis 0,8 Prozent sinken. Das sei "nicht signifikant".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur Reuters
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