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Demenz im Alter | Studie: Lange Ehe senkt das Erkrankungsrisiko


Studie aus Norwegen
Wie eine lange Ehe das Demenz-Risiko beeinflusst

Von t-online, dom

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 142916778Vergrößern des BildesDemenz im Alter: Wissenschaftler haben auf dem Gebiet interessante Entdeckungen im Zusammenhang mit dem Familienstand gemacht. (Quelle: Matthias Stolt via www.imago-images.de)
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Welchen Einfluss haben unsere Partnerschaften auf das Demenz-Risiko? Mit dieser Frage beschäftigten sich Forscher – und erlebten Überraschungen.

Geheiratet, Kinder groß gezogen und auch im Alter noch immer mit dem gleichen Menschen zusammen? Was sich für viele vielleicht spießig oder langweilig anhört, hat einen großen Vorteil für die geistige Gesundheit.

Denn wer im mittleren Abschnitt seines Lebens für viele Jahre ohne Unterbrechung verheiratet ist, hat ein geringeres Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken. Das haben Wissenschaftler des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit (NIPH/FHI) herausgefunden.

Für ihre Studie beobachteten die Forscher Menschen im Alter von 44 bis 68 Jahren und verfolgten dabei über einen Zeitraum von 24 Jahren deren Familienstand. So konnten sie später analysieren, welchen Einfluss der Beziehungsstatus im Altern auf das Risiko einer Demenzerkrankung hat. Dabei zeigte sich, dass die Menschen, die während des gesamten Studien-Zeitraums ununterbrochen verheiratet waren, die geringste Inzidenz von Demenz aufwies. Die höchste wurde bei geschiedenen und ledigen Personen festgestellt.

"Was genau Demenz verursacht, ist ein Rätsel. Unsere Studie zeigt, dass die Ehe und ein geringeres Demenzrisiko zusammenhängen, aber wir wissen nicht, warum", sagte die Neurologin Asta Håberg den "Norwegian SciTech News".

Was die Wissenschaftler noch überraschte

Eine Theorie, nach der Langzeitpaare besser auf ihre Gesundheit achten, bestätigte sich nicht. Die etwa 150.000 Studienteilnehmer machten zwar medizinisch relevante Angaben zu ihrem Blutdruck, psychologischen Problemen, Übergewicht, Diabetes, körperlicher Fitness und dazu, ob sie Raucher waren. "Wir dachten, hier bestünde ein Zusammenhang, aber es zeigte sicher keiner", so Håberg.

Beim Thema Nachwuchs erlebten die Forscher dann eine weitere Überraschung. Aus den gewonnenen Daten ließ sich herauslesen, dass Nachwuchs einen großen Unterschied macht. Demnach verringert sich das Demenz-Risiko um ganze 60 Prozent, wenn man Kinder hat.

Kinder großziehen stimuliert das Gehirn

Håberg: "Einige Kollegen haben die Theorie aufgestellt, dass man kognitiv mehr beschäftigt bleibt, wenn man Kinder groß zieht. So hat man zum Beispiel mehr mit anderen Menschen zu tun und nimmt an Aktivitäten teil, die man sonst nicht machen würde. Das stimuliert das Gehirn und auf diese Weise baut der Mensch eine Art kognitive Reserve auf."

Sehen könne man diese Reserve allerdings nicht. "Sie ist nicht strukturell oder zeigt sich auf einem MRT-Scan oder wenn man das Gehirn öffnet", sagt Håberg. Sie sei Teil des "Geheimnisses der Demenz". Die Wissenschaftler der norwegischen Studie hoffen, dass die von ihnen gesammelten Datenmengen in den kommenden Jahren noch mehr Antworten liefern und dazu beitragen, das Demenz-Rätsel endlich zu lösen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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