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Nagelstudio: Das eklige Geheimnis langer Fingernägel


Das eklige Geheimnis langer Fingernägel

Von Dorothea Meadows

09.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Gel-Nagellack: Was am Ende hübsch aussieht, birgt auch Gefahren.
Gel-Nagellack: Was am Ende hübsch aussieht, birgt auch Gefahren. (Quelle: Nikita Kobrin/imago-images-bilder)
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Lange, bunte Fingernägel – die frischen Farben machen Lust auf Frühling. Aber sie sind auch ein echter Tummelplatz für Keime, und die Modellage kann gefährlich sein.

Das Wichtigste im Überblick


  • Gefahr Nummer eins: Keime
  • Gefahr Nummer zwei: UV-Licht
  • Gefahr Nummer drei: Allergien

Raus aus den Handschuhen und rein in den Sonnenschein. Jetzt, wo der Frühling ins Haus steht, wollen wir uns wieder zeigen und bekommen Lust auf schöne Fingernägel. Dabei ist ein alter Trend zurück: lange, künstliche Nägel und diese gerne kunterbunt lackiert.

Was toll aussieht, birgt allerdings auch Gefahren für die Gesundheit, wie Mediziner warnen. Es geht um Bakterien, Krebsgefahr und Allergien.

Gefahr Nummer eins: Keime

Unter unseren Nägeln tummelt sich ein ganzer Mikrokosmos an Keimen. Klar, dass die Unterseite besonders langer Nägel auch besonders viel Lebensraum für Pilze und Bakterien bietet. Wichtig ist es, sich Hände und Nägel morgens und abends mit einer Bürste und Seife zu schrubben, um die Hygiene zu wahren. Denn wir hantieren täglich mit Essen, reiben uns die Augen und haben Körperkontakt mit anderen.

Hautarzt empfiehlt kurze Nägel

Dabei sind "Kunstnägel als künstliches Material generell schlecht zu reinigen", erklärt Dermatologe Dr. Jan-Olaf Piontek t-online. "Daher gilt für Medizinberufler aus Hygienegründen auch ein Kunstnagelverbot." Piontek empfiehlt sogar, ganz auf die Nagelkunst zu verzichten: "Die beste Reinigung der Nägel ist eine Meidung von Kunstnägeln und Nagellacken ergänzt um kurz geschnittene Fingernägel."

Neben dem Hygienerisiko kann bei langen Nägeln außerdem noch die Hebelwirkung verheerend sein. Greift eine Frau mit langen Nägeln zu, kann sich dabei der Nagel von der Wurzel lösen und dauerhafte Schäden des Nagelorgans verursachen.

Gefahr Nummer zwei: UV-Licht

Im Nagelstudio – und mittlerweile auch bei vielen Maniküre-Fans zu Hause – werden zum Trocknen der oft mehrfach mit Shellack oder Gel-Lack beschichteten Nägel UV-Lampen eingesetzt. Sie verkürzen die Trocknungszeit und härten die Lacke gut aus. Das soll bis zu einen Monat lang halten. Heißt: Viele Kundinnen wiederholen die Prozedur alle vier Wochen.

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UV-Lampe: Das Licht lässt Gel-Lacke schnell aushärten. (Quelle: Antonio Gravante via www.imago-images.de)

Gefährlich. Denn das hochfrequente, ultraviolette Licht kann extrem gesundheitsgefährdend sein, wie jetzt Forscher der Universität von San Diego (USA) in einer Studie beschrieben haben. Ihren Aussagen nach kann die Verwendung von UV-Geräten im schlimmsten Fall zum Tod von Hautzellen und zu krebserregenden Mutationen im Erbgut führen.

UV-Licht zerstört Zell-DNA

"Theoretisch führt jede UV-Einstrahlung auf unsere Haut zu DNA-Schäden. Das Gute ist, dass die meisten dieser Schäden von unseren DNA-Reparaturmechanismen erneuert werden. Aber eben nicht jede Zell-DNA kann repariert werden. Aus diesen beschädigten Zellen kann dann im ungünstigsten Fall ein Tumor entstehen", warnt Piontek.

Wie so oft im Leben mache dabei die Menge das Gift. Der Hautarzt: "Auf den Fall gedacht, bedeutet dies, dass es sehr davon abhängt, welche konkrete Wellenlänge in welcher Stärke bei der Nagelhärtung auf unsere Haut einstrahlt. Das wissen nur die Hersteller oder der kundige Anwender."

Das Deutsche Krebsforschungszentrum stuft UV-A-Licht übrigens grundsätzlich als krebserregend ein, abhängig von Dauer und Stärke der Bestrahlung.

Gefahr Nummer drei: Allergien

Kämpfen Sie mit einem Hautausschlag im Bereich der Handgelenke oder an den Unterarmen? Häufig werden die bei der Nagelmodellage verwendeten Produkte nicht als Auslöser erkannt.

"Per se kann unser Immunsystem auf fast jeden Stoff überreagieren. Das nennen wir dann eine Allergie. Insbesondere Acrylate sind als Allergie auslösend berühmt berüchtigt. Die Allergie äußert sich in Juckreiz, Rötung, Verhornungen und vergleichbaren Symptomen", erklärt Dr. Piontek.

Was sind Acrylate?

Acrylate sind verschiedene Verbindungen der Acrylsäure. Durch Polymerisierung, also durch die Verschmelzung der Grundsubstanzen, kann man aus ihnen Werkstoffe herstellen, die zunächst formbar und nach ihrer Aushärtung stabil sind – wie zum Beispiel Acryl-Fingernägel. Aber auch Gelnägel, Nagelfolien oder Aufklebenägel können Acrylate enthalten.

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Lacke, Kunstnägel und Aufkleber gibt es mittlerweile in unzähligen Designs. Bestimmte Inhaltsstoffe der Nagel-Deko können Allergien auslösen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Patrick Daxenbichler)
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In Verbindung mit Nagelkosmetik kommt es vermehrt zu allergischen Reaktionen. Vom Acrylnagel über Gelnägel bis zu Nagelfolien und Aufklebenägeln – fast überall sind Acrylate mit im Spiel. Die Substanzen werden in flüssigem Zustand aufgetragen und meist durch UV-Licht ausgehärtet.

"Für die Entstehung von Allergien ist immer der ungehärtete Ausgangsstoff, das sind die Acrylsäuremonomere, verantwortlich. Nur diese können sensibilisierend wirken. Sobald das Material vollständig ausgehärtet ist, wird es unschädlich", schreibt das "Mein-Allergie-Portal".

Wenn Sie also nach der Maniküre Ausschläge an den Händen, rissige Fingerkuppen, Nagelbettentzündungen sowie Veränderungen am Fingernagel bemerken, könnte das ein Hinweis auf eine Allergie sein. Sie kann sich auch durch Ausschläge an den Handgelenken, Unterarmen und im Bereich des Gesichts zeigen. Dann ist entweder ein Besuch beim Arzt ratsam – oder ein ehrlicher Blick auf die eigenen Angewohnheiten.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • schriftliches Interview mit Dermatologe Dr. Jan-Olaf Piontek (Mechernich)
  • Deutsches Krebsforschungszentrum: "Ulrtraviolette Strahlung und Krebsrisiko"
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