t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

Alzheimer-Risiko: Was die Größe des Gehirns damit zu tun hat


Neues aus der Hirnforschung
Ihr Geburtsjahr kann offenbar das Alzheimer-Risiko beeinflussen


Aktualisiert am 04.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Neue Beobachtung: Das Gehirn von heute lebenden Menschen ist Forschern zufolge besser gegen Alzheimer gewappnet als das von Menschen in vergangenen Zeiten.Vergrößern des Bildes
Neue Beobachtung: Das Gehirn von heute lebenden Menschen ist Forschern zufolge besser gegen Alzheimer gewappnet als das von Menschen in vergangenen Zeiten. (Quelle: PIKSEL/getty-images-bilder)

Wissenschaftler haben eine faszinierende Entwicklung aufgedeckt: Unsere Gehirne werden immer größer. Das könnte von Vorteil für viele heute lebende Menschen sein.

Im Vergleich zu anderen Säugetieren ist das menschliche Gehirn sehr groß. Doch das Wachstum scheint noch nicht ausgereizt zu sein: Im letzten Jahrhundert sind unsere Gehirne immer voluminöser geworden, wie eine Studie von US-Forschern zeigt. Wer in den 1960er Jahren geboren wurde, hat demnach ein um fast sieben Prozent größeres Gehirn als jemand, der in den 1930er Jahren zur Welt kam.

Neue Studie zeigt: Hirnmasse nimmt stetig zu

Das Forscherteam der Universität von Kalifornien hat im Rahmen einer Beobachtungsstudie Gehirnscans von mehr als drei Generationen ausgewertet. Die Untersuchung umfasste 3.226 Teilnehmer (53 Prozent weiblich, 47 Prozent männlich) mit einem Durchschnittsalter von etwa 57 Jahren zum Zeitpunkt der Magnetresonanztomografie (MRT). Die Geburtsjahre dieser Probanden erstreckten sich dabei von den 1920er bis zu den 1970er Jahren.

Das Ergebnis der Auswertung: Das durchschnittliche Hirnvolumen hat innerhalb von vier Jahrzehnten um rund sechs Prozent zugenommen. Während Personen, die in den 1920er Jahren geboren wurden, noch ein durchschnittliches Gehirnvolumen von 1.234 Millilitern aufwiesen, erreichten in den 1960ern geborene Menschen ein durchschnittliches Hirnvolumen von 1.321 Millilitern. Das entspricht laut Studie einer Vergrößerung um 6,6 Prozent.

Doch nicht nur das Volumen scheint im Laufe der Zeit zuzunehmen. Auch die Oberfläche des Gehirns vergrößerte sich den Forschern zufolge – um fast 15 Prozent. Selbst nach Berücksichtigung ebenfalls zunehmender Körpergrößen konnten sie demnach feststellen, dass das Gehirn im Vergleich der Jahrzehnte schneller wächst als der Rest des Körpers.

Die Wissenschaftler vermuten mehrere Gründe hinter dem beobachteten Hirnwachstum. "Die Genetik spielt eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Gehirngröße, aber unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch äußere Einflüsse – wie gesundheitliche, soziale, kulturelle und pädagogische Faktoren – eine Rolle spielen könnten", erklärt Studienautor und Neurobiologe Charles DeCarli. Die in der Studie beobachteten größeren Gehirnstrukturen könnten auf eine durch diese Faktoren insgesamt verbesserte Gehirnentwicklung und -gesundheit zurückzuführen sein.

Sinkt mit größerem Gehirn das Risiko für Alzheimer?

Doch sinkt mit einer größeren Hirnmasse auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken? Den Forschern zufolge könnte dieser positive Effekt tatsächlich eintreten. Das stetige Hirnwachstum der Menschen könnte ein Stück weit vor altersbedingten Hirnerkrankungen schützen. Fest steht: Anteilig erkranken heutzutage immer weniger Menschen an neurologischen Krankheiten wie Alzheimer und Demenz.

"Eine größere Gehirnstruktur stellt eine größere Gehirnreserve dar und kann die späteren Auswirkungen altersbedingter Gehirnerkrankungen wie Alzheimer und damit verbundener Demenzerkrankungen abfedern", so DeCarli. "Das Jahrzehnt, in dem jemand geboren wird, scheint die Gehirngröße und möglicherweise die langfristige Gehirngesundheit zu beeinflussen", fasst er zusammen.

In Kürze

Demenz ist der Oberbegriff für eine Gruppe von ähnlichen altersbedingten Beschwerden, die mit einer funktionsgestörten, verminderten Wahrnehmung einhergehen. Die Alzheimer-Krankheit ist mit rund zwei Dritteln aller Fälle die häufigste Form der Demenz.

Gleichzeitig warnt er davor, die Ergebnisse der Studie zu verallgemeinern. Die Teilnehmer waren überwiegend weiß, gesund und gut gebildet und repräsentieren daher nicht die gesamte US-Bevölkerung. Weitere Untersuchungen sind also nötig, um ein vollständigeres Bild dieser Entwicklung zu erhalten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website