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Reizdarmsyndrom: Diese Ernährung hilft am besten


Neue Studie zeigt
Häufige Darmerkrankung: Diese Ernährung hilft am besten


Aktualisiert am 14.06.2025 - 06:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Heftiger Bauchschmerz: Er kann ein Symptom des Reizdarmsyndroms sein.Vergrößern des Bildes
Heftiger Bauchschmerz: Er kann ein Symptom des Reizdarmsyndroms sein. (Quelle: aquaArts studio/getty-images-bilder)
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Das Reizdarmsyndrom ist bis heute nicht heilbar und kann das Leben von Betroffenen erheblich einschränken. Die richtige Ernährung kann Linderung verschaffen.

Regelmäßige Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms. In Deutschland ist die Erkrankung weitverbreitet. Schätzungen gehen davon aus, dass rund zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer.

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Eine neue Übersichtsarbeit in der Fachzeitschrift "The Lancet Gastroenterology & Hepatology" hat nun verschiedene Diäten zur Linderung der Reizdarmbeschwerden verglichen. Besonders eine Ernährungsform konnte in mehreren Kategorien überzeugen – und verdrängt damit sogar die bisher favorisierte FODMAP-Diät vom Spitzenplatz.

Was ist die FODMAP-Diät?

Bei dieser Ernährungsform verzichten Menschen auf fermentierbare, also vergärbare Kohlenhydrate wie Fruchtzucker (Früchte), Milchzucker (Milchprodukte) und Stärke (etwa Getreide) sowie Süßstoffe (etwa Limonaden). Der Begriff FODMAP leitet sich von der englischen Bezeichnung "fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols" ab.

Stärke- und zuckerarme Ernährung besonders wirksam

Für die Studie werteten die Forschenden 28 randomisierte Studien mit insgesamt 2.338 Teilnehmenden aus. Ziel war es, herauszufinden, welche Ernährungsformen die Symptome des Reizdarmsyndroms am wirksamsten lindern. Dafür verglichen sie unter anderem folgende Ernährungsformen miteinander: die FODMAP-Diät, die laktosereduzierte Ernährung, die stärke- und zuckerreduzierte Ernährung, die personalisierte Ernährung und die mediterrane Ernährung.

Das Ergebnis: Am besten schnitt dabei die stärke- und zuckerreduzierte Ernährung ab. Sie erreichte in allen Bereichen eine hohe Wirksamkeit. So verbesserte diese Ernährung die Gesamtheit aller Symptome der Probanden am stärksten. Und auch bei Bauchschmerzen war die stärke- und zuckerreduzierte Ernährung mit am wirksamsten.

Aber: Bei einem Blähbauch war nur eine FODMAP-Diät einer normalen Diät überlegen. Das Stuhlverhalten konnte keine der untersuchten Ernährungsformen signifikant verbessern.

Welche Lebensmittel sind besonders zucker- und stärkereich?

In der Studie geht es bei der stärke- und zuckerreduzierten Ernährung darum, Stärke und Haushaltszucker zu meiden. Haushaltszucker (Saccharose) ist etwa in Süßigkeiten, Backwaren und auch vielen Fertigprodukten sowie Erfrischungsgetränken enthalten. Stärke ist ein Kohlenhydrat, das durch die Verknüpfung vieler Zuckerbausteine entsteht. Stärkereiche Lebensmittel sind etwa Getreide wie Weizen, Hafer und Reis, Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Flocken und Backwaren sowie Gemüse wie Kartoffeln.

FODMAP-Diät nicht mehr auf Platz eins

Die FODMAP-Diät galt lange als Goldstandard unter den Ernährungsempfehlungen bei Reizdarm. Denn Kohlenhydrate, die im Darm von den dort lebenden Bakterien fermentiert werden, stehen mit den Darmbeschwerden in Verbindung.

Der Grund: Die FODMAPs führen dazu, dass mehr Wasser im Darm gebunden wird – was Durchfälle begünstigt. Außerdem steigern FODMAPs die Gasbildung im Darm, was Blähungen, Völlegefühl und Krämpfe verstärkt. Auch in der aktuellen Analyse zeigte diese Diät eine mittelmäßige bis gute Wirkung.

Wichtig zu wissen: Die Ernährung ist nicht der eigentliche Auslöser des Reizdarmsyndroms. Zwar ist die genaue Ursache der Erkrankung bis heute nicht eindeutig geklärt – es gibt jedoch viele Theorien dazu. Unter anderem wird vermutet, dass überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur, Veränderungen der Darmflora und Entzündungen der Darmwand eine Rolle spielen könnten. Mehr zum Thema Reizdarm finden Sie in diesem Artikel.

Keine Diät hilft bei allen Beschwerden

Dr. Shin von der Abteilung für Verdauungskrankheiten der Universität Kalifornien schreibt: "Diese Ergebnisse unterstreichen die potenzielle Bedeutung alternativer Diäten wie der stärke- und zuckerreduzierten Ernährung und ermöglichen es, die Ernährungsauswahl beim Reizdarmsyndrom zu erweitern."

Der Grund: Im Gegensatz zur FODMAP-Diät sind bei der stärke- und zuckerreduzierten Ernährung Fruchtzucker, Milchzucker und Süßstoffe nicht verboten.

Allerdings betonen die Studienautoren, dass es keine "Lösung für alle" gibt und keine der Ernährungsformen bei allen Beschwerden hilft. Das Reizdarmsyndrom ist eine vielschichtige Erkrankung – und so unterschiedlich wie die Ursachen seien auch die Wege, sie zu behandeln.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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