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Teures Zuckerfest: Muslime feiern weltweit Ende des Ramadan


Muslime feiern weltweit Ende des Ramadan

Von dpa
Aktualisiert am 02.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein Konditor arrangiert Baklava in einem GeschΓ€ft in Syrien.
Ein Konditor arrangiert Baklava in einem GeschΓ€ft in Syrien. Muslime auf der ganzen Welt feiern das Fest des Fastenbrechens Eid al-Fitr. (Quelle: Ammar Safarjalani/XinHua/dpa./dpa)
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Riad/Tunis (dpa) - Volle Moscheen, leere Supermarktregale: Auch nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan mΓΌssen sich viele Muslime in Verzicht ΓΌben.

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind Lebensmittel vielerorts teuer und mitunter knapp geworden. Vor allem Àrmere Menschen müssen sich deshalb bei dem am Montag beginnenden Fest des Fastenbrechens einschrÀnken. In den vergangenen beiden Jahren wurden Millionen Muslime weltweit bereits durch die Corona-Auflagen zur Zurückhaltung beim Eid al-Fitr gezwungen. Erstmals seit Beginn der Pandemie waren in diesem Ramadan wieder große Treffen erlaubt. Die Menschen kommen etwa zum Beten und Essen zusammen.

FΓΌr Arme fΓ€llt das Fest aus

In Tunesiens Hauptstadt feierten und tanzten junge Leute nach dem allabendlichen Fastenbrechen denn auch wieder ausgelassen zu traditioneller Livemusik. In den engen Gassen und auf den hippen Dachterrassen-CafΓ©s von Tunis' Altstadt drΓ€ngten sich die Massen. Noch im vergangenen Jahr hatte es hier wegen der Pandemie im Ramadan eine Ausgangssperre am Abend gegeben. Vor allem Γ€rmere Tunesier blieben den teuren Altstadt-CafΓ©s aber weiterhin fern.

Tunesien und viele andere arabische Staaten beziehen Weizen und Sonnenblumenâl zu einem Großteil aus der Ukraine und Russland. Aufgrund von Preissteigerungen und LebensmittelengpÀssen im Zuge des Ukraine-Kriegs müssen viele Muslime in diesem Jahr bei Geschenken und Festmahlzeiten sparen.

SüßgebÀck Baklava wird zum Luxusgut

Auch in der Türkei sind die als Zuckerfest bekannten Feierlichkeiten nach dem Ramadan deutlich teurer geworden. Der Name verrÀt bereits, was dabei vor allem auf den Tisch kommt: Süßspeisen. Auch wegen gestiegener Zuckerpreise sei in diesem Jahr das beliebte SüßgebÀck Baklava für viele zum Luxusgut geworden, berichtete der Sender Halk TV. Schon wÀhrend des Ramadans standen in Istanbul viele Menschen Schlange vor Zelten, in denen zum abendlichen Fastenbrechen gratis Essen ausgegeben wurde. "Das ist die neue RealitÀt der einfachen Leute - im Gegensatz zum Luxuspalast in Ankara", sagte ein wartender Mann in Anspielung auf den unter PrÀsident Recep Tayyip Erdogan erbauten pompâsen Palast in der türkischen Hauptstadt.

Zum Fest des Fastenbrechens gedenken viele Muslime auch ihrer verstorbenen Verwandten auf dem Friedhof. Im Ramadan, der dieses Jahr Anfang April begann, durften glΓ€ubige Muslime zwischen Sonnenaufgang und -untergang nichts essen und trinken. Das Fasten gehΓΆrt zu den sogenannten fΓΌnf SΓ€ulen des Islams. Beginn und Ende des Ramadans richten sich nach der Sichtung des Neumonds. In den meisten LΓ€ndern feiern Muslime ab Montag Eid. So auch in Deutschland.

BundesprÀsident Frank-Walter Steinmeier wünschte den Muslimen hierzulande ein "gesegnetes Fest des Fastenbrechens". Vielen werde das Herz wegen des vâlkerrechtswidrigen Angriffskriegs mitten in Europa aber schwer sein, erklÀrte Steinmeier in einer Grußbotschaft.

Auch in Afghanistan, wo der Eid bereits am Sonntag begann, haben viele Menschen derzeit wenig Grund zum Feiern. Der Ramadan fand in diesem Jahr erstmals wieder unter der Herrschaft der Taliban statt. Eine schwere Wirtschaftskrise treibt zudem Millionen in Armut und Verzweiflung. In der Hauptstadt Kabul betteln Frauen und Kinder vor BΓ€ckereien. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verΓΌbte in den vergangenen Wochen zudem wieder AnschlΓ€ge im Land.

In Indonesien, wo weltweit die meisten Muslime leben, dΓΌrfen die Menschen erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ausgiebig feiern und in ihre HeimatdΓΆrfer reisen. Zum Ende des Ramadan rechnete das sΓΌdostasiatische Land mit langen Staus. Auch hier sorgen sich aber viele vor steigenden Preisen etwa fΓΌr SpeiseΓΆl und Treibstoff. In Indien trΓΌbt neben teuren Lebensmitteln auch eine Welle der Gewalt zwischen radikalen Hindus und Muslimen die Feierlaune.

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