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Ukraine-Krieg: Russland schickt Tausende Eingebürgerte an die Front


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Russland schickt Tausende Migranten an die Front

Von t-online
Aktualisiert am 21.05.2025 - 00:38 UhrLesedauer: 13 Min.
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Russischer Soldat in einem Schützengraben: "20.000 dieser 'jungen' Bürger Russlands sind schon an der Front." (Quelle: Uncredited)
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Moskau brüstet sich mit dem Einsatz von Migranten an der Front. Der ukrainische Präsident warnt die US-Regierung. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Meloni: Papst Leo bekräftigt Angebot für Friedensgespräche

Papst Leo XIV. hat nach Worten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seine Bereitschaft bekräftigt, Gastgeber für Verhandlungen zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs zu sein. Meloni berichtete von einem Telefonat mit dem Pontifex, in dem dieser die Verfügbarkeit des Vatikans als neutralen Ort für mögliche Verhandlungen zwischen dem Aggressor aus Moskau und Kiew bestätigte. Schon in den vergangenen Tagen hatte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ein entsprechendes Angebot gemacht.

Meloni teilte mit, dass sie bei einer Telefonkonferenz am Montag unter anderem mit US-Präsident Donald Trump und europäischen Staats- und Regierungschefs gebeten wurde, nochmal bei Papst Leo nachzufragen. Dies habe sie dann schnell getan. Sie danke dem Pontifex für seinen Einsatz und seinen Willen, an einem fairen und dauerhaften Frieden in der Ukraine mitzuarbeiten, hieß es aus dem Büro der Ministerpräsidentin in Rom.

Mittwoch, 21. Mai

Russland brüstet sich: Schon Tausende Migranten an die Front geschickt

Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben rund 20.000 Migranten nach deren Einbürgerung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Militärermittler führten regelmäßig Razzien durch, um neu eingebürgerte Männer, die sich nicht beim Militär registrieren wollten, zu finden, sagte der Leiter des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin. "80.000 haben wir herausgefischt und für den Wehrdienst erfasst und 20.000 dieser 'jungen' Bürger Russlands, denen es aus irgendeinem Grund nicht gefällt, in Usbekistan, Tadschikistan oder Kirgistan zu leben, sind schon an der Front."

Russland ist auch mehr als dreißig Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion immer noch das Ziel vieler Einwanderer vor allem aus den zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken. In den von Bastrykin genannten Staaten ist der Lebensstandard deutlich niedriger als in Russland und es fehlen Arbeitsplätze, so dass viele junge Männer als Gastarbeiter kommen und dann versuchen, die russische Staatsbürgerschaft zu erwerben.

Neben Einwanderern setzt der Kreml auf finanzielle Anreize, um speziell aus den armen Regionen Russlands Freiwillige an die Front zu locken. Außerdem wurden bei der Rückeroberung von Teilen der westrussischen Region Kursk in den vergangenen Monaten auch Soldaten des mit dem Kreml verbündeten nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un eingesetzt. Regelmäßig gibt es auch Berichte über angeworbene Bürger anderer Staaten wie China, Indien, Kuba oder auch Senegal oder Togo.

Wadephul: Keine Denkverbote bei neuen EU-Sanktionen

Bundesaußenminister Johann Wadephul fordert weitere Sanktionen gegen Russland. Es dürfe hier "keine Denkverbote" geben, sagte Wadephul bei seiner Ankunft zu Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel. Solange sich der russische Präsident Wladimir Putin nicht bewege und einer Waffenruhe in der Ukraine zustimme, werde es in Europa "eine große Bereitschaft" geben, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

Wegen russischer Angriffe: Ukraine evakuiert mehr als 200 Ortschaften

Russland verstärkt seine Angriff auf die ukrainische Provinz Sumy. Die Ukraine versucht zu evakuieren, doch die russische Armee schreckt nicht vor Angriffen auf die Fliehenden zurück. Lesen Sie hier mehr.

Selenskyj nach Trump-Telefonat: Putin will nur Zeit schinden

Nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vorgeworfen, durch die Gespräche lediglich "Zeit schinden" zu wollen, um den Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen. "Es ist offensichtlich, dass Russland Zeit schinden will, um seinen Krieg und die Besatzung fortzusetzen", schrieb Selensykj am Dienstag in Online-Medien. Moskau stelle zudem "unrealistische Bedingungen" für eine Waffenruhe, fügte er hinzu.

Trump und Putin hatten am Montag ein mit Spannung erwartetes Telefonat über den Ukraine-Krieg geführt. Putin hatte danach erklärt, Russland sei bereit, gemeinsam mit der ukrainischen Regierung ein "Memorandum" zur Vorbereitung eines "möglichen künftigen Friedensabkommens" zwischen beiden Staaten auszuarbeiten.

EU-Außenbeauftragte fordert Maßnahmen der USA gegen Russland

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat "harte Maßnahmen" von den USA gegen Russland gefordert, sollte Moskau einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmen. Washington habe angekündigt, dass "wenn Russland nicht einem bedingungslosen Waffenstillstand zustimmt, es Konsequenzen geben wird", sagte Kallas am Dienstag am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. "Wir wollen also diese Konsequenzen sehen, auch von Seiten der USA", betonte sie.

Kallas sagte, Russland wolle "offensichtlich" keinen Frieden mit der Ukraine. Die politische Isolierung Moskaus sei "wichtig, um Druck auf Russland auszuüben, und da müssen wir alle vereint sein", forderte die EU-Außenbeauftragte.

Russland gibt griechischen Öltanker wohl wieder frei

Russland hat einen griechischen Öltanker freigegeben, der am Sonntag in russischen Gewässern nach Verlassen eines estnischen Hafens festgesetzt worden war. Das Schiff habe seine Reise zum niederländischen Hafen Rotterdam fortgesetzt, berichtet der estnische öffentlich-rechtliche Rundfunk ERR. Das deckt sich mit LSEG-Schiffsverfolgungsdaten, wonach die unter liberianischer Flagge fahrende "Green Admire" sich am Dienstag in der Ostsee befand, als Ziel war Rotterdam ausgewiesen.

Das Schiff hatte den Hafen Sillamäe in Estland nach Angaben des estnischen Außenministeriums über einen ausgewiesenen Schifffahrtskanal verlassen, der durch russische Hoheitsgewässer führt. Dort sei es dann festgesetzt worden. Russlands Vorgehen gegen die "Green Admire" sei wahrscheinlich eine Reaktion auf einen estnischen Marineeinsatz, bei dem Tanker inspiziert werden, die Millionen Barrel russisches Öl durch die Ostsee transportieren.

Pistorius: Putin spielt auf Zeit

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, lediglich auf Zeit spielen zu wollen. "Das kann man sehr klar erkennen", sagte Pistorius vor Beratungen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Die andauernden russischen Angriffe gegen die Ukraine "sprechen da eine klare Sprache". Man müsse Putin an seinen Taten messen und nicht an seinen Worten.

"Das Gespräch gestern hat wieder einmal bestätigt, Erklärungen werden abgegeben von russischer Seite, aber Beweise für erklärte Absichten gibt es bislang nicht", sagte Pistorius am Dienstag am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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