Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine: Jeden Monat 9.000 zusätzliche russische Soldaten
Ukraine: Jeden Monat 9.000 zusätzliche russische Soldaten. Trump: Entscheide nach Treffen in Moskau über Öl-Sanktionen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Ukraine: Jeden Monat 9.000 zusätzliche russische Soldaten
- Skandinavien stellt 500 Millionen Dollar für Ukraine bereit
- Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen auf Ukraine
- "Massiver Angriff": Russisches Bahndrehkreuz in Flammen
- Moskau: Kein Verzicht mehr auf landgestützte atomare Raketen
- Russische Atombasis in Kamtschatka offenbar nach Erdbeben beschädigt
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Ukraine: Jeden Monat 9.000 zusätzliche russische Soldaten
Russland ist trotz Verlusten ukrainischen Angaben zufolge in der Lage, jeden Monat zusätzliche Soldaten in die Ukraine zu schicken. "Der Gegner vergrößert seine Gruppierung jeden Monat um 9.000 Personen", schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexij Syrskyj bei Facebook.
Ziel der russischen Armeeführung ist es demnach, zehn zusätzliche Division bis Ende des Jahres zu bilden. "Daher haben wir keine andere Wahl, als die Mobilisierungsmaßnahmen fortzusetzen, die Kampfausbildung zu verbessern und die Drohnenkomponente unserer Streitkräfte zu stärken", so der General. Die russischen Verluste an Toten und Verwundeten im Juli bezifferte er auf über 33.000 Soldaten.
Besonders kritisch ist Syrskyj zufolge die Situation im ostukrainischen Donezker Gebiet an den Frontabschnitten bei Pokrowsk, Dobropillja und an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk bei Nowopawliwka.
Trump: Entscheide nach Treffen in Moskau über Öl-Sanktionen
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nach einem für Mittwoch geplanten US-russischen Treffen in Moskau etwaige Strafen wegen des Kaufs russischen Öls bekanntgeben. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird einem Insider und Medienberichten zufolge in der russischen Hauptstadt erwartet. Die US-Regierung hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen. Andernfalls drohen Sanktionen etwa gegen Staaten, die weiter russisches Öl kaufen.
Dienstag, 6. August
Russische Drohnen in Luftraum: EU-Land bittet Nato um Beistand
Nach dem mutmaßlichen Eindringen einer russischen Drohne aus Belarus in den litauischen Luftraum hat die Regierung in Vilnius die Nato zum Handeln aufgefordert. Sicherheitsberater Kęstutis Budrys sprach auf der Plattform X von einem "alarmierenden Zeichen" für die Ausweitung russischer Aggression auf Nato-Gebiet. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius war die Drohne mit rund zwei Kilogramm Sprengstoff bestückt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Selenskyj hat mit Trump telefoniert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem US-Kollegen Donald Trump über Sanktionen gegen Russland und den Abschluss eines Drohnen-Abkommens gesprochen. Der Entwurf für das Abkommen sei von ukrainischer Seite vorbereitet und man sei bereit, diesen nun im Detail zu besprechen und abzuschließen, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X. Die US-Regierung hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen. Andernfalls drohen Russland weitere Wirtschaftssanktionen.
Skandinavien stellt 500 Millionen Dollar für Ukraine bereit
Die skandinavischen Nato-Länder Schweden, Dänemark und Norwegen stellen für eine Initiative zu zügigen Waffenlieferungen aus den USA in die Ukraine insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar bereit. Schweden trägt 275 Millionen Dollar zu der über die Nato koordinierten Initiative namens Prioritised Ukraine Requirement List (Purl) bei. Aus Dänemark kommen dafür 580 Millionen dänische Kronen (90 Millionen Dollar) und aus Norwegen 1,5 Milliarden norwegische Kronen (146 Millionen Dollar). Das teilten die Regierungen der drei Länder mit. Umgerechnet sind das insgesamt rund 440 Millionen Euro.
Im Zuge der Initiative kaufen die beteiligten Länder Verteidigungsmaterial aus den USA und stellen es der Ukraine im Anschluss zur Verfügung, damit diese sich gegen den anhaltenden russischen Angriffskrieg verteidigen kann. Das skandinavische Paket umfasse unter anderem Raketen für Patriot-Luftverteidigungssysteme, sagte Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson auf einer Pressekonferenz in Stockholm.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte dankte den drei Ländern auf der Plattform X für ihren Beitrag. Damit könne man lebensrettende Ausrüstung und wichtige Güter an die Front liefern, die Position der Ukraine stärken und ihr helfen, Aggressionen abzuwehren, während sie einen dauerhaften Frieden anstrebe. Die skandinavischen Staaten zählen seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs vor knapp dreieinhalb Jahren zu den größten Geldgebern der Ukraine.
Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen auf Ukraine
In den ukrainischen Regionen Charkiw und Sumy sind bei russischen Angriffen nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Bei einer massiven Attacke auf die Stadt Losowa in der ostukrainischen Region Charkiw wurden in der Nacht zum Dienstag demnach mindestens ein Mensch getötet und zwölf weitere Menschen verletzt. Getroffen wurde insbesondere das Gelände rund um den Bahnhof der Stadt. Russland greift regelmäßig Einrichtungen der ukrainischen Eisenbahn an.
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj startete die russische Armee mehr als 25 Schahed-Drohnen iranischer Bauart in Richtung der Stadt. Bei dem in Losowa getöteten Mann handelte es sich nach offiziellen Angaben um einen am Bahnhof tätigen Mechaniker der ukrainischen Eisenbahn. Die Eisenbahngesellschaft schrieb im Onlinedienst Telegram von einem "massiven Angriff" russischer "Terroristen" auf die Bahninfrastruktur von Losowa. Bei dem Angriff brannte ein Personenzug aus, das Bahnhofsgebäude wurde beschädigt. Staatschef Selenskyj schrieb von Schäden an einem Depot und den Gleisen.
Indische Komponenten in russischen Drohnen gefunden
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben Komponenten aus Indien in russischen Drohnen entdeckt. Diese Drohnen seien bei Angriffen entlang der Frontlinien und gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt worden, erklärte Andrij Jermak, der Stabschef des Präsidialamtes in Kiew, auf dem Onlinedienst Telegram. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.
Russisches Gericht gibt Anteile an Raiffeisen-Tochter frei
Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat in einem Rechtsstreit in Russland einen Erfolg erzielt. Ein russisches Gericht hat eine Verfügung aufgehoben, mit der Anteile an der russischen Tochterbank eingefroren worden waren, wie ein Anwalt der Bank der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte. Die nun aufgehobene Maßnahme stand im Zusammenhang mit einer Klage der russischen Investmentfirma Rasperia wegen eines geplatzten Geschäfts.
Noch im Juni hatte ein Gericht einen entsprechenden Antrag der RBI auf Aufhebung der Blockade abgelehnt. Eine Stellungnahme der RBI in Wien lag zunächst nicht vor. Die Gerichtsentscheidung ermöglicht jedoch nicht automatisch den Verkauf der Tochterbank. Dafür benötigt die RBI zahlreiche weitere Genehmigungen. Die RBI ist die größte westliche Bank in Russland. Sie prüft seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ihre Optionen für einen Rückzug aus dem Land.
Darum bevorzugen ukrainische Flüchtlinge bestimmte Länder
Job statt Sozialhilfe: Eine neue Studie zeigt, warum ukrainische Geflüchtete bestimmte Länder bevorzugen – und was das über die wahre Motivation hinter ihrer Wahl verrät.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP