Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump nennt Bedingung für Vier-Augen-Gespräch mit Putin
Trump formuliert laut einem Medienbericht klare Bedingungen für ein Treffen mit Putin. Russland greift die Stadt Dnipro an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Donnerstag, 7. August
Selenskyj will starke Europäer bei Russland-Gesprächen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei den laufenden US-amerikanischen Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende in der Ukraine für einen stärkeren europäischen Einfluss starkgemacht. "Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden, und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen", sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern "in Europa und gegen Europa", so Selenskyj.
Deshalb sind laut Selenskyj Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. "Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen", sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.
Trump formuliert Bedingung für Treffen mit Putin
Donald Trump hat offenbar eine Bedingung für sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin gestellt. So will der US-Präsident Putin nur treffen, wenn dieser sich auch mit dem ukrainischem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf eine Quelle im Weißen Haus. Putin hatte ein solches Treffen mit Selenskyj zuvor abgelehnt.
Ob Trump ein Dreiertreffen anstrebt oder sich ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Putin und Selenskyj wünscht, ist nicht klar. Die Quelle wird mit den Worten zitiert: "Putin muss sich mit Selenskyj treffen, damit das geplante Meeting stattfinden kann." Trump hatte zuvor erklärt, er sei bei vorherigen Gelegenheiten von Putin "enttäuscht" worden. Was Trumps neuer Vorstoß für die Ukraine und Europa bedeutet, lesen Sie hier.
Kreml bestätigt Gipfeltreffen von Trump und Putin
Der Kreml hat bestätigt, dass es ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geben wird. Das Treffen soll demnach in "den kommenden Tagen" stattfinden, verkündete Kremlberater Juri Uschakow. Auch der Ort sei bereits vereinbart worden, werde aber erst später bekannt gegeben. Was zum Treffen bekannt ist, lesen Sie hier.
Ukraine greift Ölraffinerie an – großes Feuer
In der Nacht hat die Ukraine die russische Afipskiy-Ölraffinerie in der russischen Stadt Slawjansk-na-Kubani angegriffen. Mehrere Videos von Augenzeugen auf dem Messengerdienst Telegram zeigen ein großes Feuer, das nach dem offenbar erfolgreichen Angriff ausbrach.
Die Raffinerie liegt rund 200 Kilometer von der Front entfernt und gilt als logistischer Knotenpunkt für die Versorgung russischer Streitkräfte mit Diesel und Flugbenzin. Nach Angaben russischer Medien verarbeitet sie jährlich mehr als sechs Millionen Tonnen Rohöl und hat damit auch wirtschaftliche Bedeutung für Russland. Die Anlage war seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits mehrfach Ziel von Angriffen.
Der Gouverneur der Region, Weniamin Kondratjew, erklärte lediglich, dass in der nahe gelegenen Stadt Slawjansk-na-Kubani ein Mann durch Trümmerteile einer Drohne verletzt worden sei. Den Angriff auf die Raffinerie erwähnte er hingegen nicht.
Angriffe auf Dnipro
Auf die ukrainische Stadt Dnipro hat es in der Nacht zum Donnerstag russische Drohnenangriffe gegeben. Wie die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, brach in der Stadt ein Feuer aus. Es habe eine Serie von Explosionen gegeben.Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen.
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Mittwoch, 6. August
Umfrage: Vertrauen in Selenskyj gesunken
Das Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung in ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist einer Umfrage zufolge auf dem niedrigsten Stand seit rund sechs Monaten. Vorausgegangen sind Proteste gegen Selenskyjs Maßnahmen zur Einschränkung der Macht der Antikorruptionsbehörde. Solche Proteste sind in Kriegszeiten selten. Gemäß einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) vertrauen derzeit nur noch 58 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer Selenskyj. Im Mai lag der Wert noch bei 74 Prozent, im Februar/März waren es 67 Prozent. Die KIIS-Umfrage ist die erste eines großen ukrainischen Meinungsforschungsinstituts, seit Selenskyj mit seinem Vorstoß, die Behörden einem handverlesenen Generalstaatsanwalt unterzuordnen, für Empörung gesorgt hatte. Tausende Menschen hatten Ende Juli in Kiew und anderen Städten dagegen demonstriert, was Selenskyj und seine Regierungspartei zu einer raschen Kursänderung veranlasste.
Trump will offenbar gemeinsames Treffen mit Putin und Selenskyj
US-Präsident Donald Trump möchte sich einem Medienbericht zufolge möglicherweise bereits kommende Woche persönlich mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin treffen. Kurz danach sei ein gemeinsames Treffen mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angedacht, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf zwei mit dem Plan vertraute Personen. Das Vorhaben sei bei einem Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs vorgestellt worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
USA äußern sich nach Putin-Treffen
Das Treffen des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist nach US-Angaben positiv verlaufen. "Die Russen sind bestrebt, den Dialog mit den USA fortzusetzen", sagt ein Vertreter des Weißen Hauses.
Die Sanktionen würden jedoch wie geplant umgesetzt. Mit diesen können die USA Firmen und Banken aus Staaten bestrafen, die Geschäfte mit Russland machen. US-Präsident Donald Trump hat der Regierung in Moskau mit Sanktionen gedroht, sollte es keine Schritte zur Beendigung des Krieges geben.
Donald Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social, dass Witkoff ein "äußerst produktives" Treffen mit Putin gehabt habe. "Große Fortschritte wurden gemacht." Details nannte Trump nicht. Er schrieb weiter, er selbst habe danach einige der europäischen Verbündeten informiert – nach Informationen der "Bild" auch Bundeskanzler Friedrich Merz. Alle seien sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse und man werde "in den nächsten Tagen und Wochen" darauf hinarbeiten.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP