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Hohe Inflation | Bundesbankchef Nagel: "Die Zinsen sollten noch weiter steigen"


Hohe Inflation
Bundesbankchef Nagel: "Die Zinsen sollten noch weiter steigen"

Von reuters, dpa, lw

09.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel (Archivbild): "Wir sind noch nicht am Ende."Vergrößern des BildesBundesbankpräsident Joachim Nagel (Archivbild): "Wir sind noch nicht am Ende." (Quelle: Sepp Spiegl/imago-images-bilder)
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Der Kampf gegen die Inflation sei noch nicht gewonnen, sagt Bundesbankchef Nagel. Er hält weitere Zinserhöhungen im Euroraum für nötig.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht den Höhepunkt der Teuerung überschritten und plädiert zugleich für höhere Leitzinsen. "Wir sind noch nicht am Ende", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. "Die Zinsen sollten noch weiter steigen", fügte der Bundesbank-Chef hinzu. Die Inflation sei extrem hoch und der Kampf gegen sie noch nicht gewonnen.

Die EZB hatte am Donnerstag zum siebten Mal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht. Allerdings fiel die Anhebung mit 0,25 Prozentpunkten geringer aus als die Erhöhungen zuvor. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, steigt auf 3,75 Prozent. Parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie dafür künftig 3,25 Prozent Zinsen.

Nagel erklärte, er hätte sich bei der jüngsten Zinserhöhung der EZB einen größeren Zinsschritt vorstellen können – und zwar um 0,5 statt der beschlossenen 0,25 Prozentpunkte. Einschließlich des EZB-Beschlusses, die Notenbankbilanz schneller als geplant zu verkürzen, sei die Entscheidung aus seiner Sicht aber "in Ordnung".

Falschinformationen entgegenwirken

Auf dem anstehenden Treffen der sieben wichtigsten Industrieländer (G7) in Japan will Nagel ansprechen, dass es international neue Vorkehrungen brauche, um Banken für den Fall, dass sich Gerüchte über Schieflagen von Instituten mit hoher Geschwindigkeit in den sozialen Netzwerken verbreiten, einen gewissen Schutz zu bieten.

Das Bankenbeben habe gezeigt, dass digitales Banking und soziale Netzwerke das Tempo für einen Bankrun, einen Ansturm auf die Banken also, enorm erhöhen könnten. "Falschinformationen im Netz, die gegen eine Bank eingesetzt werden, kann man durch gezielte und sehr schnelle Richtiginformation entgegenwirken", sagte Nagel. Das könnten die Banken selber machen, aber im Notfall sei auch die Aufsicht gefordert.

"Die Inflation wird merklich sinken"

Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei zwei Prozent Inflation an. Im April lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum der 20 Staaten um 7,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Deutschland betrug die jährliche Teuerungsrate vorläufigen Berechnungen zufolge 7,2 Prozent.

"Die Inflation wird merklich sinken. Aber es kann wohl noch bis Anfang 2025 dauern, bis die harmonisierte Inflationsrate in Deutschland wieder nachhaltig eine Zwei vor dem Komma hat", prognostizierte Nagel. "Wir müssen ein hinreichend hohes Zinsniveau erreichen, damit wir die hohe Inflation im Euroraum besiegen. Und wenn wir dieses Zinsniveau erreicht haben, dann müssen wir vermutlich erstmal einige Zeit darauf verharren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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