Mehr Geld für Ruheständler Bundesrat macht Weg frei für Rentenerhöhung

Ab Juli steigen die Renten, doch nicht alle Ruheständler profitieren sofort davon. Warum die Auszahlung gestaffelt erfolgt – und was das für die Zukunft der Rente bedeutet.
Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten ab Juli 2025 mehr Geld. Der Bundesrat hat am Freitag der geplanten Rentenerhöhung zugestimmt. Damit steigt die gesetzliche Rente zum 1. Juli bundesweit um 3,74 Prozent. Aufgrund eines gleichzeitigen Abzugs beim Pflegebeitrag kommt das Plus aber erst im August vollständig auf den Konten an.
Renten steigen um 3,74 Prozent
Die Bundesregierung hatte die Rentenerhöhung bereits im Mai per Verordnung beschlossen. Nun hat auch der Bundesrat der Maßnahme zugestimmt, wodurch sie wie geplant in Kraft treten kann. Ab dem 1. Juli erhöht sich der sogenannte Rentenwert – also der Betrag, der einem Entgeltpunkt entspricht – von bisher 39,32 Euro auf 40,79 Euro.
Für viele Ruheständler bedeutet das ein spürbares Plus: Wer eine monatliche Rente von 1.000 Euro erhält, bekommt künftig 37,40 Euro mehr. Bei 1.500 Euro sind es 56,10 Euro zusätzlich. Die sogenannte Standardrente, die sich aus 45 Beitragsjahren bei durchschnittlichem Verdienst ergibt, steigt sogar um 66,15 Euro monatlich.
Im Juli bleibt weniger übrig
Trotz der beschlossenen Erhöhung bekommen viele Rentnerinnen und Rentner im Juli weniger als erwartet. Der Grund: Zum selben Zeitpunkt steigt der Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte. Diese Erhöhung zieht die Deutsche Rentenversicherung rückwirkend für die ersten sechs Monate des Jahres ein – also von Januar bis Juni.
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Deshalb bleibt im Juli netto nur ein Plus von 2,34 Prozent. Erst im August erhalten Rentnerinnen und Rentner die vollen 3,74 Prozent mehr ausgezahlt.
Rentenwert folgt Lohnentwicklung
Die Rentenerhöhung folgt einem festen Mechanismus: Maßgeblich ist die Entwicklung der Löhne. Je besser sich die Einkommen der Beschäftigten entwickeln, desto stärker steigen auch die Renten. Die jetzt beschlossene Anpassung geht noch auf die vorige Bundesregierung zurück. Die Entscheidung im Bundesrat galt als reine Formsache. Sowohl der Ausschuss für Arbeit, Integration und Sozialpolitik als auch der Finanzausschuss empfahlen die Zustimmung.
Milliardenkosten für die Sozialkassen
Die Erhöhung der Renten belastet die öffentlichen Kassen deutlich. Im Jahr 2025 rechnet die Bundesregierung mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 7,838 Milliarden Euro. Ab dem Jahr 2026 steigen die jährlichen Kosten auf voraussichtlich 15,674 Milliarden Euro.
Diese Summen beinhalten nicht nur die Mehrausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern auch Leistungen für Landwirte, die gesetzliche Unfallversicherung und Versorgungssysteme aus der DDR-Zeit. Der Bund beteiligt sich 2025 mit rund 280 Millionen Euro und ab 2026 mit jährlich etwa 559 Millionen Euro.
Was die Rentenerhöhung für Ruheständler bedeutet
Für viele Rentner ist die Erhöhung eine willkommene Entlastung – insbesondere angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten. Langfristig stellt sich jedoch die Frage: Wie lange lässt sich das Rentenniveau noch stabil halten?
Mit der alternden Gesellschaft wächst die Zahl der Ruheständler stetig, während immer weniger Beitragszahler in die Rentenkasse einzahlen. Die aktuelle Erhöhung zeigt, dass das System noch funktioniert – doch die demografischen Herausforderungen nehmen zu. Die Politik steht vor der schwierigen Aufgabe, die Finanzierung der Rente auch in Zukunft nachhaltig zu sichern.
- Mit Material der Nachrichtenagentur afp
- evangelisch.de: "Bundesrat stimmt zu: Renten steigen um 3,47 Prozent"
- merkur.de: "Bundesrat stimmt Rentenänderung endgültig zu: Das bedeutet die Anpassung für Rentner"
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