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Traditionsbäckerei gibt nach 112 Jahren auf – kein Nachfolger


"Nicht mehr so fit"
Nach 112 Jahren ist für eine Traditionsbäckerei Schluss

Von t-online, wan

Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 2 Min.
In einem Bäckerladen liegen frisch gebackene Brötchen (Symbolbild): In Franken muss ein Betrieb jetzt schließen.Vergrößern des BildesIn einem Bäckerladen liegen frisch gebackene Brötchen (Symbolbild): In Franken muss ein Betrieb jetzt schließen. (Quelle: Fotostand/imago-images-bilder)
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Eine Bäckerei, die seit drei Generationen in Familienhand ist, wird an Ostern schließen. Die Betreiber in Franken finden keine Nachfolger.

Im fränkischen Städtchen Pottenstein endet eine Ära. Die Bäckerei Brendel im Ortsteil Kirchenbirkig muss schließen – und das nach 112 Jahren Bestehen. Die Inhaber geben den Betrieb in der Ansiedlung mit etwa 5.200 Einwohnern aus Altersgründen auf, berichtet der "Merkur".

Elsa und Erich Brendel seien nicht mehr in der Lage, die Bäckerei selbst zu betreiben, heißt es in dem Bericht, sie seien "nicht mehr so fit". Und einen Nachfolger haben sie auch nicht gefunden – weder in der eigenen Familie noch außerhalb. Das Paar hat drei Töchter, die aber alle abgewunken haben sollen. Eine sei sogar Bäckermeisterin, lebe aber in den Niederlanden.

Dass es in Bäckereien Nachwuchsprobleme gibt, wundert Elsa Brendel nicht. "Die Arbeitszeiten und der Wochenenddienst" seien nicht besonders attraktiv für junge Menschen, sagt sie der Zeitung.

Sterben die Bäckereien aus?

Bedauerlich ist die Schließung auch deshalb, weil nach Angaben der Betreiber die Bäckerei finanziell gut da stand. Kunden seien sogar aus Nürnberg und Bayreuth gekommen. Erich Brendel führte den Betrieb, der 1912 eröffnet wurde, bereits in der dritten Generation. Er habe sie 1984 von seinem Vater übernommen. Am Ostersonntag sollen zum letzten Mal Brote und Semmeln über den Ladentisch gehen. Was genau mit dem Geschäft und der Einrichtung passiert, steht noch nicht fest.

Immer wieder gibt es Meldungen, dass Traditions-Bäckereien schließen müssen, die Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte bestanden haben. Auch Bäckereiketten sind betroffen. Im Jahr 2022 haben nach einer Meldung der "Deutschen Handwerkszeitung" 780 Betriebe geschlossen. Von einem Bäckereiensterben will man dennoch nicht reden. Denn im selben Jahr öffneten auch 422 neue Betriebe.

Die Gründe für Betriebsaufgaben sind vielfältig: Vielen Unternehmen fehlt der Nachwuchs aus der eigenen Familie, andere Firmen ächzen unter den hohen Strompreisen und Rohstoffkosten. Der Mindestlohn belastet die Finanzen ebenso. Und dennoch geht es der Branche insgesamt nicht schlecht. Die Umsätze sind in den ersten Monaten 2023 gestiegen und lagen zwischen Januar und Mai bei fünf Milliarden Euro. Allerdings, so die Datenplattform Statista, lag dies mehr an gestiegenen Preisen als höheren Absatzzahlen.

Nach Angaben des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks gab es 2022 in Deutschland 9.607 Betriebe, in denen 238.000 Beschäftigte arbeiteten. Der Gesamtumsatz lag in diesem Jahr bei 16,7 Milliarden Euro.

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