Schutzschirmverfahren gestartet Deutsche Teile von Pepco insolvent

64 deutsche Filialen betreibt der osteuropäische Discounter in Deutschland. Jetzt hat das Unternehmen ein Schutzschirmverfahren eingeleitet.
Der deutsche Ableger des Billigartikel-Anbieters Pepco ist insolvent. Die Pepco Germany GmbH hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ein Schutzschirmverfahren beantragt, wie das Unternehmen mitteilte. Grund seien operative Verluste und strukturelle Herausforderungen im Filialnetz. Ziel des Verfahrens ist eine Neuausrichtung des Geschäfts.
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Pepco ist seit 2022 in Deutschland aktiv und betreibt nach eigenen Angaben 64 Geschäfte, die meisten im Osten des Landes. Die derzeit rund 500 Beschäftigten sollen nun Insolvenzgeld erhalten. Alle Filialen sollen bis auf Weiteres geöffnet bleiben.
4.000 Standorte in Europa
Die Kette verkauft vor allem Kleidung, aber auch Spielzeug und Deko-Artikel. Zu den wichtigsten Wettbewerbern zählen Action und Tedi, die beide zuletzt stark expandiert haben. Dies hatte auch Pepco geplant. Vor zwei Jahren kündigte das Unternehmen an, hierzulande langfristig bis zu 2.000 Filialen eröffnen zu wollen.
Sanierungsgeschäftsführer Christian Stoffler von der Münchner Kanzlei Gerloff Liebler sagte, man sehe gute Chancen, sich auch "in dem schwierigen deutschen Einzelhandelsmarkt" erfolgreich zu entwickeln. Der Mutterkonzern mit Sitz in den Niederlanden kündigte an, die Sanierung von Pepco Deutschland zu unterstützen und die Finanzierung sicherzustellen.
Zum vorläufigen Sachwalter wurde Gordon Geiser bestellt. Bei einem Schutzschirmverfahren bleibt die Geschäftsführung in der Regel weiterhin im Amt. Die Pepco Group betreibt in 18 europäischen Ländern insgesamt etwa 4.000 Standorte mit mehr als 31.000 Beschäftigten. Die ersten Pepco-Filialen wurden 2004 in Polen eröffnet.
- Nachrichtenagentur dpa