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Aktienrente selbst machen mit ETF-Sparplänen: Empfehlungen für Investition


Einfache Vorsorge
So basteln sich die Deutschen ihre Aktienrente selbst


Aktualisiert am 29.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Ein Paar sichtet Unterlagen (Symbolbild): Wer eine niedrige Rente bezieht, hat womöglich Anspruch auf den Grundrentenzuschlag.Vergrößern des Bildes
Ein Paar sichtet Unterlagen (Symbolbild): Wer sich nicht nur auf die gesetzliche Rente verlassen will, sorgt besser frühzeitig vor. (Quelle: PeopleImages/getty-images-bilder)

Während die Politik noch diskutiert, sind viele Deutsche längst aktiv geworden. Sie sparen für ihre ganz persönliche Aktienrente. Wie das sehr einfach geht.

Sparpläne sind eine tolle Sache! Sie ermöglichen den Einstieg in den Aktienmarkt schon mit ganz kleinen Summen, komplett automatisiert, kostengünstig und einfach herrlich praktisch. Und trotzdem bleiben wir maximal flexibel, können die Sparraten jederzeit nach oben und unten anpassen oder sogar ganz aussetzen. Außerdem können wir im Zweifelsfall auch ein paar Anteile verkaufen, wenn wir Geld brauchen. Ich bin ein großer Fan von ETF-Sparplänen und nutze sie vor allem für meinen langfristigen Vermögensaufbau und meine Altersvorsorge.

Mehr Geld für ETF-Sparpläne als für das Generationenkapital

Und damit bin ich nicht alleine! Das ist auch gut so. Es gibt geradezu einen Boom. Mittlerweile werden monatlich 7,1 Millionen ETF-Sparpläne in Deutschland ausgeführt, das zeigt eine aktuelle Studie von ExtraETF. Die Deutschen sind anscheinend richtig begeistert von dieser Anlageform. Das in ETF-Sparplänen angelegte Volumen in Kontinentaleuropa wird per Ende des laufenden Jahres rund 15 Milliarden Euro betragen. Stolze 14 Milliarden Euro entfallen auf Deutschland. Das sind immerhin vier Milliarden und damit 40 Prozent mehr, als in das Generationenkapital fließen sollen.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Deutsches Rentensystem stößt an seine Grenzen

Die Deutschen bauen sich ihre eigene Aktienrente. Ich bin begeistert! Zumal das "Generationenkapital" sowieso keine echte Altersvorsorge ist. Es soll nämlich in erster Linie die Rentenversicherung entlasten und uns vor weiteren Beitragserhöhungen schützen. "Stabilisierung der Entwicklung des Beitragssatzes" heißt das im besten Beamtendeutsch. Das ist natürlich erst einmal zu begrüßen.

Das deutsche Rentensystem basiert auf einem Generationenvertrag: Die junge und arbeitende Generation zahlt für die alte, nicht mehr arbeitende. So weit, so gut. Nur funktioniert das immer weniger, weil immer weniger Beitragszahler auf immer mehr Rentner kommen. Sie zahlen also die Rente der anderen, und die nächste Generation wird dann ihre Rente bezahlen.

Und weil die Rechnung nicht mehr aufgeht, sind die Beitragssätze in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kräftig gestiegen. Dass es so weitergeht, soll verhindert werden. Zehn Milliarden Euro sind zum Start des Generationenkapitals geplant. Die kommen aus dem Bundeshaushalt. Von Ihren Beitragszahlungen wird also nichts in den neuen Topf fließen. Unsere Rente wird dadurch auch nicht steigen. Und deshalb heißt das Projekt wohl auch nicht mehr Aktienrente.

Aktienrente "Marke Eigenbau"

Zum Glück kommen immer mehr Menschen auf die Idee, sich ihre eigene Aktienrente via ETF-Sparplan zu basteln. Eine sehr gute Idee. Denn Aktien bringen langfristig bei breiter Risikostreuung – am besten via ETFs oder Fonds – Renditen von sechs bis acht Prozent. Natürlich können Sie Ihre Aktienrente auch über aktiv gemanagte Fonds aufbauen. Das ist Geschmackssache. ETFs sind aber oft die bessere Wahl. Ihre Gebühren sind geringer, die Rendite ist auch deshalb oft höher als die von vergleichbaren Investmentfonds, aber eben nicht immer.

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Doch welche ETFs, welche Indizes wählen die Deutschen für ihren langfristigen Vermögensaufbau? Die beliebtesten ETFs für Sparpläne sind wenig überraschend die, die eigentlich sowieso immer die Orderstatistik der Börse Frankfurt anführen: ein iShares Core MSCI World ETF, ein Xtrackers MSCI World ETF, der iShares Global Clean Energy, ein Vanguard FTSE All World ETF und der Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered ETF – die global investierenden Indexfonds und zwei auf den Megatrend neue Energie. Beliebtester Index bei ETF-Sparern ist der MSCI World, gefolgt von MSCI Emerging Markets, der Technologiebörse Nasdaq 100, dem Dax und dem S&P 500.

Welchen ETF oder Fonds auch immer Sie wählen: Wichtig ist, dass Sie bei Ihrer Altersvorsorge den Baustein "Aktie" nicht vergessen. Darauf sollten Sie nicht verzichten.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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